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Autotest
Fahrbericht Honda CR-V 2.2 i-CTDi Executive
Die dritte Generation des CR-V
bietet deutlich mehr Onroad-Qualitäten
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- Kleiner aber deutlich
komfortabler als der Vorgänger
- 2.2 i-CTDi-Dieselmotor
serienmäßig mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet
- Novum in dieser Klasse
ist ein Radar-Abstandstempomat
- Deutlich komfortabler
und sehr gute Rundumsicht
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Soft-Offroader mit variablem Innenraum und viel Platz
Eigentlich gibt es ja keinen vernünftigen Grund, ein SUV
in Deutschland zu fahren. Die Straßen sind geteert. Auf
dem Weg zur Arbeit lauern selten Kiesgruben oder Steinbrüche.
Den hohen Treibstoffkosten zum Trotz stiegen die SUVs in
der Gunst der Autokäufer. Ein Stück Abenteuer und ein Gefühl
der Sicherheit im Alltag scheinen diesen Trend begünstigt
zu haben.
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Honda erkannte diesen Trend und bediente sehr frühzeitig
mit dem C-RV die Nische der inzwischen boomenden Klasse
der kompakten SUV. Während Hersteller wie Ford und VW dort
immer noch nicht vertreten sind, hat Honda in elf Jahren
und zwei Modellgenerationen weltweit schon 2,5 Millionen
Fahrzeuge verkauft. Nun rollt die jüngste und damit dritte
Generation des C-RV an den Start. Der neue Auftritt des
Honda CR-V mag viele zunächst überraschen. Der überarbeitete
Japaner ist ungewöhnlich dynamisch, bietet wenig Offroad
und wartet mit viel gelungenem Design auf. Nachfolgend stellen
wir Ihnen im Rahmen eines ausführlichen Fahrberichts den
neuen CR-V mit dem vielgelobten Dieselaggregat in der Ausstattung
Executive vor.

Honda
CR-V : Eine ausladende Kühlermaske ziert die markante Front
Honda hat den CR-V geschrumpft
Mit dem deutlich eleganter gewordenen Allradler peilt Honda
neue Segmente an. Zählten bislang SUVs wie Nissan X-Trail,
Opel Antara oder Land Rover Freelander zu den direkten Wettbewerbern,
wollen die Japaner nun premium-orientiert gegen BMW X3 und
Toyota RAV4 sowie die kommenden Modelle Audi Q5 und VW Tiguan
antreten. Im Vergleich zu seinem Vorgänger schrumpfte der
CR-V zwar um elf Zentimeter in der Länge, dafür ist er jetzt
jeweils knapp vier Zentimeter breiter und niedriger. Auch
hier scheint Honda den Trend zu kleineren aber dennoch bulligeren
SUVs zu antizipieren. Mit seinem Rundungen wirkt er eher
wie ein Crossover zwischen Kompakt-SUV und Van. Eine ausladende
Kühlermaske ziert die markante Front, die coupéartige Fensterlinie
und die großen Rückleuchten im Volvo-Stil verleihen ihm
eine elegant-sportliche Note.

Ein echter SUV im konventionellen Sinne ist der neue CR-V
nun nicht mehr
Abgesehen von der erhöhten Sitzposition und einem respektablen
Platzangebot hat der CR-V mit einem SUV denn konsequenter
weise auch nicht mehr viel gemein. Die maskuline, aber ziemlich
zerklüftete Front macht den 4,52 Metern langen CR-V ungewohnt
dynamisch. Die Seitenlinie ist im Vergleich zum Vorgänger
eleganter und zeigt deutliche Parallelen zum Oberklasse-SUV
Audi Q7. Die unbeholfen wirkenden hochbeinigen Auftritte
der ersten beiden Honda-Generationen gehören der Vergangenheit
an. Der neue CR-V steht nicht zuletzt Dank 17- bis 19-Zoll-Bereifung
satt auf der Straße. Ein signifikanter Unterschied zum alten
Modell ist die Verlagerung des Reserverads. Es befindet
sich nicht länger auf der Heckklappe, sondern durch ein
Notrad ersetzt, dass unterhalb der Ladefläche untergebracht
wird. Honda wird damit den Änderungswünschen seiner Kunden
gerecht, die eine nach oben öffnende Heckklappe gegenüber
anderen Konstruktionen bevorzugen.
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Interieur wurde deutlich aufgewertet
Die Neugestaltung des Innenraum hat der CR-V einen großen
Schritt nach vorn gemacht ist voll gelungen. Die Sitze sind
bequem, haben aber eine recht kurze Oberschenkelauflage.
Dank der leicht erhöhten Position haben Fahrer und Beifahrer
eine prima Sicht aufs Verkehrsgeschehen. Obendrein ist das
Cockpit erstklassig verarbeitet und punktet mit wertig anmutenden
Materialien.
Das Cockpit
überzeugt mit zwei klassischen Rundinstrumente sowie
einem mittig plazierten digitalen Display. Zur Anzeige gelangen
hier das Türschließsymbol, die Außentemperaturanzeige sowie
eine Reihe von Positionen (Kraftstoffverbrauch, durchschnittlicher
Verbrauch, Fahrzeugreichweite, durchschnittliche Geschwindigkeit,
verstrichene Reisezeit, Tageskilometerzähler etc.), die sich
über den Informationsschalter am Lenkrad auswählen lassen.
Die Bedienung der wichtigsten Funktionen gestaltet sich unkompliziert,
da die Anzahl der Schalter und Knöpfe auf ein überschaubares
Maß reduziert wurde.

Und wie auch schon beim Vorgänger fällt die Liebe zum Detail
auf. Der einzigartige Handbremshebel erinnert an den Schubregler
in einem Flugzeug, die Türinnengriffe sind geformt wie überdimensionierte
Fensterkurbeln und die Klappe des zweiten Handschuhfachs
öffnet wie ein Rollo nach oben. Das Armaturenbrett ist übersichtlich
und abgesehen von einigen preiswert anmutenden Verkleidungen
wertig. Das vielfach verstellbare sowie griffige Lenkrad
liegt ausgezeichnet in der Hand und trägt erheblich dazu
bei, dass Fahrer unterschiedlichster Größe ihre ideale Sitzposition
finden. Zudem rückte der Schalthebel näher an das Lenkrad.
Das Platzangebot war bereits in der zweiten Generation vorbildlich.
Und ist - gerade im Fond - nun noch besser. Den Hondas-Technikern
gelang das Kunststück bei nahezu identischen Innenraumabmessungen
im Vergleich mit dem Vorgänger und Beibehaltung der bewährten
Sitzhöhe sowie der sehr guten Rundumsicht für alle Passagiere,
den neuen CR-V dennoch deutlich komfortabler zu gestalten.
Dank breiterer Türen und niedrigerer Türschweller wurde
das Ein- und Aussteigen nochmals erleichtert.
Klar strukturiert und ergonomisch gestaltet
Ein Fach mit praktischem Schiebedeckel im hinteren Bereich
der Mittelkonsole bietet Platz für die Aufbewahrung von
24 CDs und verfügt über eine Audio-Eingangsbuchse, über
die ein MP3 Player angeschlossen werden kann, sowie eine
12 V Buchse. Vor dem Fach befinden sich Getränkehalter und
weitere Verstaumöglichkeiten. Die hintere Sitzbank lässt
sich verschieben und die Lehnenneigung verstellen. Um den
Fuß- oder Gepäckraum individuell variieren zu können, sind
die Sitzflächen der Rücksitze 60:40 umklappbar sowie die
Rückenlehnen im Verhältnis 40:20:40 verstellbar. Bei komplett
umgeklappter Fondsitzanlage verfügt der neue CR-V über eine
sehr große Ladefläche. Der leicht zu beladende Kofferraum
faßt 524 bis 955 Liter. Das Gepäckabteil lässt sich durch
ein Board horizontal trennen. Zusätzliche Flexibilität gewährleistet
das neuartige Laderaumbord beim Verstauen von Gepäck. Eine
praktische Idee, die die Honda-Ingenieure deshalb entwickelten,
weil Kundenbefragungen ergaben, dass insbesondere auf Reisen
im Kofferraum oft Chaos herrscht. Die sehr stabile Ablage
kann oberhalb des Kofferraumbodens fixiert werden und bildet
dann eine zweite Ebene. Sie schafft genügend Platz, um beispielsweise
unten einen Kinderwagen und separat darüber übriges Gepäck
gut zugänglich unterzubringen. Wenn das Laderaumbord nicht
gebraucht wird, kann es Platz sparend in einer Vertiefung
im Kofferraumboden verstaut werden.
Motor
70 Prozent der deutschen Kunden werden sich schätzungsweise
laut Honda für den Diesel entscheiden. Der Selbstzünder
tut sich mit dem Leergewicht von 1,6 Tonnen zwar nicht leicht,
ihm fehlt gerade aus niedrigen Drehzahlen das dieseltypisch
hohe Drehmoment der Selbstzünder. Dafür erreicht er aber
immerhin eine akzeptabele Höchstgeschwindigkeit von 187
km/h Spitze. Einem niedrigen Verbrauch wurde hier klar die
Priorität eingeräumt. Durchschnittlich gerade mal 6,5 Liter
Diesel verbraucht der CR-V laut Herstellerangaben auf hundert
Kilometert. In unserem Fahrtest lagen wir einen guten halben
Liter daüber was für diese Fahrzeugklasse immer noch einen
guten Wert darstellt. Ausserdem gibt sich der 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel
mit Euro 4-Einstufung und serienmäßigem Partikelfilter extrem
sauber. Angenehm sind die Laufruhe und die akustische Zurückhaltung
des Triebwerks. Auf die lange geforderte Kombination von
Diesel und Automatik und auf eine stärkere Selbstzünderversion
müssen sich potenzielle CR-V Käufer noch ein bisschen
gedulden. Mittelfristig soll der CR-V auch mit einem Hybridtriebwerk
zu ordern sein.
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Fahrwerk
Das agile Fahrverhalten des CR-V ähnelt eher dem einer Limousine
als dem eines behähigen Geländewagen mit hohem Schwerpunkt.
Scheucht man den CR-V forsch in die Kurven, neigt sich die
Karosse nur dezent. Schnell gefahrene Kurven werden mit
erfreulich geringen Wankbewegungen quittiert und auch die
Federung ist angenehm straff abgestimmt. Mit dem CR-V ist
man straff aber nicht unkomfortabel unterwegs. Allenfalls
Querrillen werden für die Insassen spürbar. Zu den technischen
Highlights des Honda-Neulings gehört der variable Allradantrieb
per hydraulischer Lamellenkupplung. Im Normalfall werden
nur die Vorderräder angetrieben. Gibt es dort einen Traktionsverlust,
werden bis zu 35 Prozent der Kraft blitzschnell auf die
Hinterräder geleitet. Die fließen auch nur dann, wenn die
Vorderräder deutlich durchdrehen. Der Fahrer bekommt davon
nur das Resultat mit. Auf rutschigem Untergrund lässt es
sich mit allen Vieren leichter anfahren. Nur dem US-Markt
ist die Wahlmöglichkeut zwischen reinem Front- oder
Allradantrieb vorbehalten.
Sicherheitsausstattung
Gerade bei der Sicherheitsausstattung bietet der neue Honda
ein exzellentes Paket. Über ABS, diverse Airbags und ESP,
das serienmäßig ein erstmals eine Anhängerstabilisierung
beinhaltet, sind bei Honda mittlerweile selbstverständlich.
Wer tiefer in die Tasche greifen möchte, bekommt Xenonscheinwerfer
samt Kurvenlicht und ein präventives Fahrerassistenz-System
hinzu. Das Collision Mitigation Brake System - kurz CMBS
- kann per Radar drohende Kollisionen erkennen und arbeitet
ähnlich dem des bekannten PRE-SAFE-System von Mercedes:
Reduziert sich der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug
drastisch, warnt das System den Fahrer akustisch und visuell.
Wird es besonders eng, strafft CMBS die vorderen Sicherheitsgurte
und leitet selbsttätig eine Notbremsung ein. Ein solches
Sicherheitssystem hat in dieser Klasse sonst keiner zu bieten.
Der Aufpreis für das sehr empfehelsnwerte Safety-Paket mit
CMBS, radargestützer Geschwindigkeitsregelung und Kurvenlicht,
beträgt 2950 Euro.
Technische
Daten Honda CR-V 2.2i i-CTDi Executive |
Motor |
Vierzylinder-Turbodiesel,
vorn quer eingebaut, Rußpartikelfilter,4 Ventile pro
Zylinder |
Hubraum |
2204 ccm |
Max. Leistung |
140 PS /
103 KW |
Max. Drehmoment |
340 Nm bei
2000 U/min |
Getriebe |
Manuell
(6-Gang) |
Beschleunigung
0 - 100 km/h |
10,3 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit |
187 km/h
(Werksangabe) |
Kombinierter
Verbrauch / Tankinhalt |
6.5 Liter
Diesel / 58 Liter |
Abgasnorm
|
Euro
4 |
Kraftsoff |
Diesel |
Länge / Breite
/ Höhe |
4.525 / 1.820
/ 1.675 mm |
Leergewicht
/ Zuladung |
1687 kg /
473 kg |
Kofferraumvolumen |
524 Liter/1568
Liter |
Anhängelast
(gebremst) |
2.000 kg |
Anhängelast
(ungebremst) |
600
kg |
Dachlast |
80kg |
Preis |
ab 34.900 Euro |
Preise und Extras
Der Basispreis für den Honda CR-V 2.0i Comfort liegt bei
26.950 Euro. Mit Selbstzünder gehen die Preise ab 29.400
Euro los. Eine gute Wahl ist der von uns getestet CR-V 2.2i-CTDi
Executive für 34.900 Euro. Er lässt - abgesehen vom DVD-Navigationssystem
für 2.800 Euro und dem Fahrerassistenzsystem CMBS zu 2.950
Euro kaum noch Wünsche offen. Das Navigationspaket für 3250
Euro umfasst DVD-Navigationssystem mit dynamischer Routenführung
(TMC), 6,5-Zoll-Touchscreen-Display, Sprachsteuerung, Rückfahrkamera,
Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Speicherkarten-Slot und
Subwoofer.
Fazit
Ungewöhnlich dynamisch, ungewöhnlich
wenig Offroad und ungewöhnlich viel Design. Das kompakte
SUV erhielt in seiner dritten Modellgeneration einen frischen
optischen Anstrich. Aber nicht nur das. Mit dem neuen CR-V
wechselt Honda seine Ausrichtung: Mehr Onroad als Offroad.
Das Reserverad verschwindet gänzlich unter den Kofferraum,
den nun eine klassische Heckklappe schließt. Das erklärte
Streben nach dem Einstieg ins Premiumsegment der kleinen
SUVs stützt sich bei Honda auf neue Sicherheitssysteme,
die bis dato in dieser Klasse noch nicht geboten wurden.
Eigenständiges und gelungendes Design, exzellente Verarbeitung
sowie viel Platz und jede Menge Technik-Features sind überzeugende
Attribute, die für eine erfolgreiche dritte Generation des
CR-V sprechen. Gespannt sind wir auf den Hybridantrieb,
der allerdings noch mindestens ein halbes Jahr auf sich
warten lassen wird.

Weitere Informationen unter:
www.honda.de
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