2,5
Liter 4-Zylinder Diesel
Motor mit 140 PS und
314 Nm
Elektronisch
geregelter Vierradantrieb
mit variabler Drehmomentverteilung
Eine
von Porsche entwickelte
Fahrwerksabstimmung
Umfangreiche
Serienausstattung
bei niedrigen Einstiegspreis
Sorento
- der Koreanische Luxus-SUV
von Kia
Offroad-Liebhabern braucht
man das Kürzel SUV nicht
mehr zu reklären. Seit
einem Jahr tummelt sich
ein Neuling im Segment
der luxuriösen "Sport
Utility Vihicles".
Der KIA Sorento hat vom
Start weg so viele Fans
gefunden, dass sich Kunden
bis zu einem Jahr gedulden
müssen, bis sie den koreanischen
Allrounder ihr Eigen nennen
können. Nicht ohne Grund
kann sich KIA über die
große Nachfrage freuen,
liegt der preiswerteste
Sorento mit einem Einstiegspreis
von 24.000 Euro doch um
über 10.000 Euro unter
den etablierten Modellen
in diesem Segment, wie
der BMW X5, der Mercedes
M-Klasse, dem Lexus RX
300 oder dem Neuling Touareg
von VW. Ein Grund für
die langen Lieferzeiten
ist aber auch die begrenzte
Produktionskapazität von
nur 20.000 Einheiten pro
Jahr, wovon nur 4.700
Fahrzeuge auf den deutschen
Markt kommen.
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Robuster
Alleskönner
Das 4,56 Meter lange
Gefährt verbindet die
Robustheit eines Geländewagens
mit dem Komfort einer
Limousine. Verantwortlich
für die guten Fahreigenschaften
zeichnet das Porsche-Entwicklungszentrum
in Weissach, dessen
Know-how in die Entwicklung
des Sorento-Fahrwerks
eingeflossen ist. So
basiert der Allradler
auf einem Leiterrahmen,
hat ein Reduktionsgetriebe
und nimmt bei Bedarf
2800 kg an den Haken.
Im Gegensatz zu den
deutschen Wettbewerbern,
deren Extralisten mehrseitige
Prospekte füllen, umfasst
die Sonderausstattung
des Sorento gerade einmal
fünf Positionen, wie
das Automatik-Getriebe
oder eine Lederausstattung.
Bereits in der EX-Ausstattung
lässt der Koreaner kaum
Wünsche offen. Zum Motorenprogramm
gehören ein 4-Zylinder
Turbodiesel (2,5 Liter,
103 KW) mit Common-Rail-Technologie
-allerdings nur mit
Euro 3 Einstufung, ein
4-Zylinder Benziner
(2,4 Liter, 102 KW)
und ein 3,5 Liter V6
Benziner mit 143 KW.
Der
Sorento ist je nach Motorisierung
mit einem Laderaumvolumen
von maximal 1750 Litern
und einem Ladegewicht
von bis zu 544 Kilogramm
auch ein guter Lastesel,
der zudem auch noch eine
Anhängelast von bis zu
2,8 Tonnen ziehen kann.
Von
der Konsruktion her setzen
die Ingenieure aus Asien
auf den guten alten Leiterrahmen.
Dieses Prinzip hat sich
zwar für die meisten Hersteller
zu Gunsten selbsttragender
Karosserie bei den SUVs
überholt, steht aber für
Robustheit im Gelände.
Dies merkt man den Fahreigenschaften
des Sorrento an, der sich
auf der Straße genauso
zu Hause fühlt wie im
leichten Gelände. Die
Karosserei zeigt dabei
eine erstaunlich hohe
Verwindungssteifigkeit,
die selbst mancher deutsche
Hersteller nicht zu bieten
hat. Für die limousinenähnliche
Abstimmung des Fahrwerks
hat das Porsche-Entwicklungszentrum
zu einen entscheidenen
Teil beigetragen. Und
das Ergebnis ist beeindruckend:
Zwar neigt der Sorento
konstruktionsbedingt in
schnellen und unebenen
Kurven dazu etwas zu versetzen,
erfüllt aber durchaus
die hohen Ansprüche an
europäische Straßenprofile.
Das Fahrverhalten ist
einwandfrei und die leichtgängige
Lenkung macht den 4,56
Meter langen Geländewagen
auch im Stadtverkehr äußerst
wendig. Der Geradeauslauf
ist auch bei hohem Tempo
auf Autobahnen einwandfrei.
Gerade hier zeigt sich
der Sorento als angenehmer
und bequemer Reisewagen.
Der 2,5 Liter Diesel mit
seinen 140 PS läuft zwar
im oberen Drehzahlbereich
etwas rau aber nicht störend.
Die Leistung mit 140 PS
reicht dazu aus, mit dem
immerhin über zwei Tonnen
schweren SUV zügig unterwegs
zu sein.
Auf
der Autobahn erreichte
der 2.5 CRDi mit der
4-Gang Automatik leicht
die 180 km/h Marke und
war damit deutlich schneller
als die angegebene Höchstgeschwindigkeit
von 168 km/h. Auch im
Stadtverkehr oder auf
der Landstraße hat man
nie den Eindruck nicht
genügend Leistung zur
Verfügung zu stehen
zu haben. Im täglichen
Betrieb zeigt er sich
als ideale Motorisierung
für den Sorrento: Das
maximale Drehmoment
von 314 Newtonmetern
steht schon bei 2000
U/min zur Verfügung
und sorgt für genug
Kraftentwicklung aus
dem Drehzahlkeller heraus.
So manchen TDI Fahrer
verwundert dann der
kraftvolle Antritt an
der Ampel. Dabei zeigte
sich der Vier-Zylinder
Diesel erstaunlich drehfreudig
und begnügte sich im
Durchschnitt mit einem
Verbrauch von deutlich
unter 9 Litern. Die
4-Gang-Automatik passt
hervorragend zum 2,5
Liter Diesel und bietet
mit zwei zusätzlichen
Fahrprogrammen für das
Anfahren und Bremsen
an Steigungen oder Gefälle
optimalen Antrieb.
Die Handhabung ist problemlos
und überrascht positiv
aufgrund der stattlichen
äußeren Erscheinung.
Dank der erhöhten Sitzposition
behält der Fahrer auch
beim Ein- und Ausparken
den Überblick, wobei
enge Parknischen nicht
die Welt des Sorento
sind. Ein Park-Distance-Control
wäre hier sehr wünschenswert.
Ideale Zugmaschine
Als Zugmaschine wird
der Sorento sicherlich
auch viele Freunde bei
Pferde- oder Bootsbesitzern
finden. Bis zu 2,8 Tonnen
an gebremster Anhängelast
können mühelos gezogen
werden.
Gefälliges
Design
Das gelungene äußere
Erscheinungsbild setzt
sich im Innenraum fort.
Die großen Kombiinstrumente
des Armaturenbretts
sind klar gezeichnet
und wie die übrigen
Bedienelemente logisch
angeordnet. Überhaupt
wirkt das Armaturenbrett
mit seiner Mittelkonsole
angenehm aufgeräumt
und übersichtlich. Die
Verarbeitung ist sehr
gut, so dass auch auf
schlechten Straßen keine
Klappergeräusche auftreten.
Das Platzangebot ist
gut und bietet den Insassen
im Fond genügend Beinfreiheit.
Die guten Sitze tragen
außerdem zu einem bequemen
Reisen auch auf längeren
Strecken bei. Die Serienausstattung
ist umfangreich und
beinhaltet neben elektrischen
Fensterhebern auch über
bis zu 33 praktischen
Ablagemöglichkeiten
und Staufächern und
ein separat zu öffnendes
Heckfenster in der Heckklappe.
Zur Sicherheitsausstattung
gehören Fullsize-Frontairbags,
seitliche Kopfairbags,
Dreipunktgurte auf allen
Plätzen, Gurtstraffer
und Gurtkraftbegrenzer,
ABS und innenbelüftete
Scheibenbremsen rundum.
Einziges Manko: ESP
ist auch als Extra nicht
zu beziehen.
Der
Kia Sorento macht auch
im Gelände eine ausgezeichnete
Figur
Angeboten wird der Sorento
in zwei Ausstattungsvarianten,
der LX-Grundversion
mit zuschaltbaren Allradantrieb
und der gehobenen EX-Linie
mit elektronisch geregeltem
Vierradantrieb mit variabler
Drehmomentverteilung,
wie wir sie im Test
hatten. Außerdem wartet
der Sorento mit Geländereduktion
und Hinterachssperrdifferential
(begrenzter Schlupf)
auf, so dass er auch
im Gelände eine ausgezeichnete
Figur macht. Das hebt
ihn von vielen anderen
Möchtegern-Geländewagen
wohltuend ab.
Preise
und Zubehör
Der Preis für den von
uns gefahrenen Testwagen
Sorrento 2.5 CRDi in
der EX Ausführung beginnt
bei 27.650 Euro, und
ist damit deutlich günstiger
als seine Mitbewerber
in diesem Feld. Der
Einstieg in die Welt
SUVs beginnt bei KIA
allerdings schon bei
23.670 Euro für den
2.4 Liter Benziner.
Empfehlenswerte Extras
sind die gut auf den
Dieselmotor abgestimmte
4-Gang-Automatik, oder
die von Kia angebotene
Lederausstattung mit
Sitzheizung. Mit einem
voll ausgestatteten
Sorento 2.5 CRDi EX
kommt man so auf rund
30.000 Euro, was in
Anbetracht der gebotenen
Leistung nicht viel
ist.
Viele
pfiffige Detaillösungen
zeichen den Kia Sorento
aus
Fazit: Ein sehr
"europäischer"
Koreaner mit wenig Schwächen
und vielen Stärken,
der im Gelände wie auf
der Straße gleichermaßen
ein gute Figur macht.
Das ausgezeichnete Preis-/Leistungsverhältnis
machen ihn zu einem
ernst zunehmenden Konkurrenten
für die etablierten
SUVs. KIA bläst mit
dem Sorento selbstbewusst
zum Angriff auf Mercedes,
BMW und Lexus. Der Koreanerist
in Deutschland bereits
nach kürzester Zeit
zum Verkaufsschlager
bei den SUVs avanciert.
Die Lieferzeit von gut
einem Jahr zeigt, dass
der Sorento bereits
seine Fangemeinde gefunden
hat.
Allradantrieb
während der Fahrt
zuschaltbar (LX-Ausstattung)
oder permanenter
Allradantrieb über
zentrale Lamellenkupplung
(variable Kraftverteilung
0:100 bis 50:50;
ab EX-Ausstattung)
Geländeuntersetzung