Porsche
Der
neue Porsche 911 Turbo
Stärker, schneller, breiter
- aber auch teurer
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- 3,6-Liter-Boxermotor
verfügt über ein Leistungs- und Drehmomentplus
von 60PS und 60Nm
- Unter vier
Sekunden auf Tempo 100
- Trotz Leistungsplus
weniger Verbrauch
- Grundpreis
für den 911 Turbo beträgt 133.603,- Euro
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Das
kraftvolle Design des neuen 911 Turbo (Typ 997)
Eigentlich so wie immer, nur noch stärker
Gut anderthalb Jahre
nach der Vorstellung des aktuellen 911er rundet Porsche
die Baureihe nunmehr um die traditionelle Turbo-Variante
ab. Die sechste Generation des Spitzenmodells feiert
zwar in kürze auf dem Genfer Auto Salon Weltpremiere.
Bis das neue Modell aber zu den Händlern rollen wird,
müssen sich die Fans des 911 Turbo aber noch bis zum
24. Juni bei den deutschen Händlern stehen. Der 911er
Turbo ist die stärkste Version der aktuellen Elfer-Baureihe.
Es folgt dem alten, gleichwohl immer wieder faszinierenden
Muster des noch stärker, schneller, breiter und leider
ja auch teurer. Die sechste Generation des ultimativen
Radikalsportwagens wurde erwartungsgemäß in allen
Disziplinen noch extremer.
1974 debütierte der erste 911 Turbo mit für damalige
Verhältnisse unvorstellbaren 260 PS. Das Top-Modell
der 911-Baureihe von Porsche wurde seitdem stets von
einem Turbolader gekrönt.

Die
seitlichen Lufteinlässe hinter den Türen wurden ebenfalls
neu gestaltet und ermöglichen zusammen mit den neuen
Luftkanälen eine effizientere Kühlluftzufuhr zu den
Ladeluftkühlern.
Noch kraftvolleres Design
Das geballte Hightech-Paket unter der Karosserie wird
äußerlich nur sehr bedingt zum Ausdruck gebracht.
Optisch setzt sich der Turbo von seinen Serienbrüdern
durch Bi-Xenon-Scheinwerfer, eine neu modellierte
Frontschürze, Lufteinlässe vor den Hinterrädern einen
um 22 Millimeter in der Breite gewachsenen Hintern
und einen neuen Heckspoiler ab. Charakteristisches
Designmerkmal des aktuellen 911 Turbo ist das neu
geformte Bugteil mit seinen markanten, straff ausmodellierten
Kühllufteinlässen. In Verbindung mit den serienmäßigen
ovalen Bi-Xenon-Scheinwerfern prägen sie sein unverwechselbares
Frontgesicht. Abgerundet wird die harmonische Frontansicht
von den weit außen und tief stehenden Nebelscheinwerfern
sowie den neuen LED-Blinkleuchten, die in den seitlichen
Lufteinlässen des Bugteils positioniert sind. Von
hinten betrachtet erscheint der Turbo ebenfalls kraftvoller
als bisher. Dazu trägt vor allem die gegenüber dem
Vorgängermodell um insgesamt 22 Millimeter verbreiterte
Heckpartie bei, an die der neu geformte Spaltflügel
angepasst wurde. Dieser neigt sich an den Flanken
nun leicht nach unten und schmiegt sich so an die
Form der hinteren Kotflügel an. Die seitlichen Lufteinlässe
hinter den Türen wurden ebenfalls neu gestaltet und
ermöglichen zusammen mit den neuen Luftkanälen eine
effizientere Kühlluftzufuhr zu den Ladeluftkühlern.
Turbolader mit variabler Geometrie
Die jetzt in Genf vorgestellte neuste Generationen
des 11er Turbo besitzt mit ihren 480 PS rund 85 Prozent
mehr Leistung gegenüber seinem Urahn.
Der 911 Turbo (Typ 997) leistet jetzt 353 kW (480
PS) bei 6 000 Umdrehungen pro Minute. Das sind satte
60 PS mehr als sein Vorgänger (Typ 996). Die spezifische
Leistung des 3,6-Liter-Boxermotors klettert damit
auf die neue Höchstmarke von 98 kW (133 PS) pro Liter
Hubraum. Und wie selbstverständlich sind auch alle
anderen Leistungsdaten in die Höhe geschnellt. Das
Drehmoment kletterte von bislang 560 auf nun sagenhafte
620 Nm. Verantwortlich dafür sind die Abgasturbolader
mit variabler Turbinengeometrie.
Was beim Diesel längst Standard ist, haben die Weissacher
Ingenieure hier erstmals auf einen Ottomotor adaptiert.
Der Turbolader mit elektrisch verstellbaren Laderschaufeln
im derzeit stärksten 911 wurde zuerst in einem TDI
eingesetzt und ist bei modernen Selbstzündern heut
Gang und Gäbe. Kernelemente dieser Technologie sind
verstellbare Leitschaufeln, die den Abgasstrom des
Motors variabel und gezielt auf das Turbinenrad des
Laders leiten. Das Prinzip der variablen Turbinengeometrie
schüttet das einst so ungeliebte typische "Turboloch"
- eine Leistungsschwäche im unteren Drehzahlbereich-
zu. Fast noch wichtiger dürfte aber wiegen, dass nun
ein nochmalig deutlich gespreizter Drehzahlbereich
anliegt. Nannte das Datenblatt bisher eine Spanne
von 2.700 bis 4.600 Touren, so liegt die Kraft nun
zwischen 1.950 und 5.000 Umdrehungen an.
Trotz des üppigen Leistungs- und Drehzahlzuwachses
soll der Verbrauch laut Porsche um ein Zehntel gesunken
sein. Den Porsche-Entwicklern gelang das Kunststück
einer Leistungsexplosion bei gleichzeitiger Eindämmung
des Benzindurstes. Laut Herstellerangaben wird der
Verbrauch des Handschalters nunmehr einen EU-Drittelmix
in Höhe von 12,8 Litern sowie die Automatikversion
von 13,6 Litern (minus 0,3 Liter) betragenb.
Um die vorhandene Kraft optimal auf die Straße zu
übertragen, wird die neue Generation des 911 Turbo
über einen neu entwickelten Allradantrieb mit elektronisch
gesteuerter Lamellenkupplung verfügen. Das Porsche
Traction Management (PTM) sorgt für eine variable
Kraftverteilung auf beide Antriebsachsen. Abhängig
vom Fahrzustand ermittelt die Allradelektronik kontinuierlich
die jeweils optimale Momentverteilung und garantiert
so den bestmöglichen Antrieb. In der Praxis wird dies
eine nochmals gesteigerte Agilität auf allerengsten
Landstraßen, herausragende Traktion bei Nässe und
Schnee sowie optimale Fahrsicherheit auch im Hochgeschwindigkeitsbereich
bedeuten. Das Porsche Traction Management im neuen
911 Turbo gehört mit diesen Eigenschaften zu den leistungsfähigsten
und gleichzeitig leichtesten Allrad-Systemen auf dem
Markt.
Die Beschleunigung werden gemäß den Werksangaben gewaltig
sein. Auch hier hat der neue Turbo nochmals zugelegt.
Die Tempo 100-Marke erreicht der schnellste Elfer
aller Zeiten mit Sechsganggetriebe - einen versierten
Fahrer am Steuer vorausgesetzt - in 3,9 Sekunden die
Tempo 100-Marke. Tempo 200 wird bereits nach sagenhaften
12,8 Sekunden erreicht. Der Elastizitätswert von 3,8
Sekunden für den Zwischensprint von 80 auf 120 km/h
im fünften Gang ist nicht weniger eindrucksvoll. Wichtiger
dürfte manchem Kunden die "Sporttaste" -
ein kleiner Knopf neben dem Schalthebel - sein. Wird
sie bei voller Beschleunigung gedrückt, kommt es zum
"Overboost". Dann wird der Ladedruck des
Turboladers bis zu zehn Sekunden lang um 0,2 bar angehoben,
und das Drehmoment für diese Frist auf brachiale 680
Newtonmeter hochgepeitscht. Dies verkürzt Zeit für
die Zwischenbeschleunigung von 80 auf 120 km/h beim
handgeschalteten 911 Turbo um 0,3 auf 3,5 Sekunden.

Noch gewaltiger als der Vortrieb wird auch die
Verzögerung des 911 Turbo sein
Porsche-typisch gilt auch für den neuen Spitzen-Elfer,
dass den hohen Fahrleistungen ein adäquates Bremssystem
gegenübersteht. Der Durchmesser der innenbelüfteten
und gelochten Bremsscheiben wurde im Vergleich zum
Typ 996 an der Vorder- und Hinterachse um 20 Millimeter
auf 350 Millimeter vergrößert. Als Option bietet Porsche
darüber hinaus die weiterentwickelte Keramikbremsanlage
PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake) an. Vorteile
des Hightech-Materials sind ein um 17 Kilogramm geringeres
Gewicht gegenüber der Serienbremsanlage, sehr hohe
Fadingstabilität aufgrund konstanter Reibwerte und
absolute Korrosionssicherheit. 380 Millimeter beträgt
nun der Durchmesser an der Vorderachse und 350 Millimeter
an der Hinterachse.

Porsche zeigt in Genf neben dem 911 Turbo noch
die weitere Weltneuheit des 911 GT3
Der Euro-Grundpreis
für den 911 Turbo beträgt 115.000 Euro, in Deutschland
wird er inklusive Mehrwertsteuer und landespezifischer
Anforderungen für 133.603 Euro angeboten. In den USA
beträgt der Preis für den 911 Turbo 122.900 Dollar
(ohne Steuern). Die Markteinführung in den USA erfolgt
ab 8. Juli. Außer dem 911 Turbo präsentiert Porsche
auf dem Genfer Automobilsalon als besondere Überraschung
eine weitere Weltneuheit: den neuen 911 GT3.