AutoTest BMW Coupé
135i mit 306 PS Kurze
Fahrvorstellung des neuen BMW 1er
Coupé
Noch
im November 2007 bekommt
die 1er-Reihe Zuwachs
Stummelheck-Sportler
gegenüber seinen Brüdern
mit eigenständiger
Optik
Dreiliter-Biturbo-Benziner
mit 306 PS
In
5,3 Sekunden auf Tempo 100
Die
kraftvolle Topvariante Coupé
135i mit markanter Optik
Schicker Bruder des Steilheck
BMW erweitert mit dem Coupé
seine erfolgreiche 1er-Familie.
Auf den im Frühjahr vorgestellten
Dreitürer folgt nun zusätzlich
noch eine Coupé-Variante
als 2+2-Sitzer mit Stummelheck,
die als erster 1er auch in den USA
Kunden finden soll. Mit der Einführung
der dritten und der Aussicht auf
die vierte Karosserievariante sowie
der Absatz von bisher rund 350.000
verkauften 1er-Modellen verdeutlicht
BMW, dass der anfangs bezweifelte
1er BMW längst seinen Weg gefunden
hat. Mit dem ersten und nach wie
vor einzigen heckgetriebenen Fahzeug
in der Kompaktklasse sorgen die
Bayern für eine echte Bereicherung
in diesem Segment.
Anzeige:
Fahrpräsentation auf Gotland
in Schweden
Die Bayern luden zur Fahrpräsentation
zum Testfahren des 135i Coupé
auf dem Gotlandring ein. Wir hatten
Gelegenheit den neuen BMW 135i mit
dem M-Paket auf der neuen Rennstrecke
zu erproben.
Das
1er Coupé verkörpert
den sportlichen Anspruch der Baureihe
hinsichtlich Agilität und Handling
noch deutlicher als die bisherigen
Steilheck-Varianten. Die Vorzüge
der kompakten Abmessungen und des
geringen Gewichts werden konsequent
für eine Optimierung der Fahrdynamik
genutzt. Darüber hinaus bietet
das Fahrzeug nahezu perfekte Voraussetzungen,
um fahrdynamische Maßstäbe
mit Effizienz zu verbinden. Wie
bei allen anderen Karosserievarianten
des 1ers setzt BMW auch im Coupé
auf das Maßnahmenpaket "Efficient
Dynamics", um Verbrauch und
damit den CO2-Ausstoß zu verringern.
Die beiden Dieselvarianten des Zweitürer
bekommen eine Start-Stopp-Automatik,
eine Schaltpunktanzeige sowie eine
bedarfsgerechte Steuerung der Nebenaggregate.
In alle drei Aggregaten ist eine
Bremsenergie-Rückgewinnung
integriert. Hiermit lässt sich
beim Bremsen Energie zurückgewinnen
und speichern.
Exterieurmit eigenständiger Optik
Für den sportlichen Anspruch
des 1er Coupé steht vor allem
die gelungene Designsprache. Und
so setzt auch das 1er Coupé
konsequent auf die bekannten geschwungenen
Linien. Knackige kurze Karosserieüberhänge,
eine große Niere, markante
Scheinwerfer, ein leicht durchhängender
Schweller und ein Bürzel als
Heckklappe. Optisch gleicht die
sportliche Karosserieversion des
Zweitürers bis zur A-Säule
den Steilheckmodellen. Das neue
BMW 1er Coupé verfügt
über ein kraftvolles Heck einschließlich
einer integrierten dritten Bremsleuchte.
Die sportliche Optik lebt insbesondere
von der schlanken Silhouette mit
rahmenlosen Türen und dem kleinen
Kofferraum, der aber harmonisch
integriert wurde und nicht als angeklebter
Rucksack daherkommt. Der Gepäckraumdeckel
erhielt eine einmodellierte Abrisskante,
die optisch das kurze Heck betont
und bei hoher Geschwindigkeit den
Abtrieb an der Hinterachse unterstützt.
Das 1er Coupe wurde um 12 Zentimeter
auf 4,36 Meter gestreckt. Die gestreckten
Proportionen werden beim Coupé
zusätzlich durch die 1,3 Zentimeter
niedrigere Bauhöhe, die etwas
nach hinten gerutschte Fahrgastzelle
und der somit verlängerten
Motorhaube sowie der verglasten,
stark geneigten B-Säule betont.
Aus mancher Perspektive wirkt das
1er Coupé wie ein zu heiß
gewaschener BMW Dreier. Zusammen
mit dem kleinen Kofferraumheck ähnelt
der Wagen den größeren
BMW-Limousinen. Die Bayern betonen
bei jeder sich bietenden Gelegeheit,
dass das 1er Coupé ein ganz
eigenes Fahrzeug sei, welches sich
deutlich von der restlichen 1er-Garde
abhebt. Tatsächlich erinnert
das Auto an den legendären
BMW "02" von 1966, den
die Bayern gern als historisches
Vorbild für das neue 1er Coupe
sehen. Hinterradantrieb, kraftvolle
Motoren und Platz für 4 Personen
- dies waren die elementaren Merkmale
der über 12 Jahre hinweg erfolgreichen
Modellreihe. Einst war der 2002
tii turbo der Traum des deutschen
Autofahrers und erlang in Amerika
einen bis heute legendären
Kultstatus. Die 02er Serie gilt
noch heute als Vorreiter für
Fahrdynamik und Agilität. Der
alte Vierzylinder-Turbo musste noch
zehn Kilogramm pro Pferdestärke
bewegen. Dies war für den damaligen
Stand der Technik ein ausgezeichnetes
Leistungsgewicht. Beim neuen 135i
steht nun pro Gewichtseinheit fast
doppelt soviel Leistung zur Verfügung.
Den 1,5 Tonnen Leergewicht des 135i
Coupé stehen bei Bedarf mehr
als 300 PS gegenüber.
Eine
solide und hochwertige Anmutung
prägen das Interieur des BMW
1er
Interieur
Das
Interieur orientiert sich am bekannten
1er-Look und bietet eine solide
und hochwertige Anmutung. Dynamische
Elemente schaffen die formale Verbindung
von Front- und Fondbereich. Der
Innenraum, der bis zu vier Personen
Platz bietet, wurde mit hochwertigen
Materialien gestaltet und sehr gut
verarbeitet. Das Cockpit ist von
weit gespannten Linien und Flächen
gezeichnet. Der obere Bereich der
Instrumententafel ist in Schwarz
gehalten. Eine hochwertige, natürlich
wirkende Narbung unterstreicht die
gute Qualitätsanmutung. Der
untere - zur Wahl stehen Schwarz,
Grau oder Beige - gehaltene Teil
der Instrumententafel erzeugt mit
seiner horizontalen Ausrichtung
ein großzügiges Raumgefühl.
Die Bedienkonsole für Unterhaltung
und Klimaregelung ist durch weiche
Radien und fließende Flächenübergänge
harmonisch in die Instrumententafel
integriert. Der Controller des Bediensystems
iDrive wurde - wie bei BMW üblich
- in die Mittelkonsole integriert.
Galvanisierte Perlglanz-Oberflächen
kommen zum Beispiel an den Türöffnern,
am Öffner des Handschuhfachs,
an den Drehknöpfen des Radios
und der optionalen Klimaautomatik,
am iDrive Controller sowie an den
Zierspangen des optionalen Sport-Lederlenkrades
zum Einsatz. Mit der optional erhältlichen
Lederausstattung Boston wird der
hochwertige Eindruck noch weiter
verstärkt. Im unteren Teil
der Türen ist eine in die Verkleidung
integrierte, praktische Kartentasche
untergebracht. Die Armauflagen sowie
in die Seitenverkleidung integrierte
Stoff- oder Kunstledereinsätze
greifen das Design der Türverkleidungen
auf. Zwischen den beiden Sitzen
bietet ein Ablagefach zusätzlichen
Stauraum. Zur harmonischen Abstimmung
des Interieurs auf die jeweilige
Karosseriefarbe und zur Betonung
eines individuellen Stils stehen
beim BMW 1er Coupé vier Polstervarianten
zur Auswahl: zwei Stoff-, eine Stoff-Leder-Kombination
und eine Lederausstattung. Diese
können in jeweils passender
Farbgebung mit drei Weltfarben und
neun Ausstattungsfarben kombiniert
werden. Für die Dekorleisten
besteht die Auswahl aus sechs Versionen,
darunter Aluminium mit Feinschliff-Optik,
besonders edel wirkendes gemasertes
Pappelholz, technisch anmutendes
Titan sowie hochglänzendes
Diamantschwarz und Kaschmirsilber.
Vier Sitzplätze und viel Spielraum
zur Individualisierung
Der Innenraum fällt zwar nicht
üppig aus, aber zumindest für
Fahrer und Beifahrer ist das Platzanagebot
genügend groß dimensioniert.
BMW verkauft das Coupé als
2+2-Sitzer. Dennoch geht es auf
der Rückbank noch ein klein
wenig enger zu als in der Steilhecklimousine.
Weder ist von Easy-Entry-Sitzen
noch von einem Gurtbringer die Rede.
Dafür gibt es allerdings eine
asymmetrisch geteilte Rückbank,
mit der man den Kofferraum von 370
Litern noch ein wenig erweitern
kann.
Ein
alter und zwei neue Motoren
Motorseitig bietet BMW zum Start
nur drei Wahlmöglichkeiten.
Mit dem neuen Modell führt
BMW bei der Gelegenheit in der 1er-Reihe
auch gleich zwei neue Motoren ein.
Als Basismotorisierung steht im
120d der bekannte und bewährte
Zweiliter-Diesel mit 130 kW (177
PS) zur Verfügung. Dieser wartet
mit einem Drehmoment in Höhe
von 350 Newtonmeter sowie einer
Höchstgeschwindigkeit von 228
Kilometern pro Stunde auf und verbraucht
im Mittel 4,8 Liter. Das entspricht
einem CO2-Ausstoß von 128
Gramm pro Kilometer (g/km). Die
6-Zylinder-Diesel finden leider
keinen Weg in den 1er. Trotz Alubauweise
würden diese Aggregate durch
ihr deutlich höheres Gewicht
der optimalen 50:50 Gewichtsverteilung
zuwider laufen.
Beim 123d erstmals Variable Twin
Turbo Technologie in einem Vierzylinder
Das neue Vierzylinder-Triebwerk
des BMW 123d Coupé mit Variable
Twin Turbo stößt hinsichtlich
Leistungsentfaltung und Verbrauchsverhalten
in neue Dimensionen vor. Für
die besonders effiziente Form der
Leistungssteigerung sorgt die Variable
Twin Turbo Technologie. Diese Technik
wird auch als Stufenaufladung bezeichnet
und wurde bisher ausschließlich
in Sechszylinder-Dieseltriebwerken
von BMW eingesetzt. Dieses Prinzip
kommt nun erstmals auch bei einem
Vierzylinder-Dieselmotor im neuen
BMW 1er Coupé zur Anwendung.
Mit einem Hubraum von 1.995 Kubikzentimetern
und einer Leistung von 150 kW (204
PS) ist er der weltweit erste Vollaluminium-Dieselmotor,
der eine Literleistung von mehr
als 100 PS mobilisiert. Er ist darüber
hinaus der erste Diesel mit Variable
Twin Turbo in seinem Segment. Mit
einer Höchstgeschwindigkeit
von 238 km/h und einer Beschelunigung
von 0 auf 100 km/h in nur 7 Sekunden
sorgt das neue Triebwerk im 1er
Coupé für einzigartige
Fahrleistungen. Seine Höchstleistung
erreicht der Motor bei 4.400 Umdrehungen
pro Minute. Das maximale Drehmoment
von 400 Newtonmetern steht bereits
bei 2.000 Umdrehungen pro Minute
zur Verfügung.
Die Aufladegruppe des Variable Twin
Turbo besteht aus einem kleinen
und einem großen Abgasturbolader,
die gemeinsam die vier Zylinder
mit Ansaugluft versorgen. Der kleine
Turbolader sorgt aufgrund seines
geringeren Trägheitsmoments
bereits bei Drehzahlen knapp über
dem Leerlaufniveau für hohe
Durchzugskraft. Bei höheren
Drehzahlen nimmt zusätzlich
der größere Lader seine
leistungsfördernde Wirkung
auf. Dank dieser Konfiguration setzt
der Turboeffekt ohne Zeitverzug
ein. Der 2,0 Liter-Motor ist das
erste BMW Triebwerk mit einer Common-Rail-Direkteinspritzung,
bei der Piezo-Injektoren den Kraftstoff
unter einem Druck von 2.000 bar
einspritzen. Da der Kraftstoff durch
sieben Düsenöffnungen
in bis zu drei Portionen in jeden
Zylinder eingespritzt wird, breitet
sich die Flamme während des
Arbeitstaktes sanft aus, was vor
allem der Laufkultur des Dieselaggregats
zugute kommt. Die Kombination von
Dynamik und Wirtschaftlichkeit,
die dem Dieselmotor zu seiner stetig
wachsenden Bedeutung verholfen hat,
wird nun auch im Bereich der Vierzylinder-Aggregate
auf ein neues Niveau gehoben. Alternativ
zum Handschaltgetriebe kann zunächst
das 120d Coupé optional mit
einem Sechsgang-Automatikgetriebe
kombiniert werden. Die anderen Motorvarianten
werden folgen.
Testfahrten
des Coupé 135i auf dem Gotlandring
Topmotorisierung ist der 135i mit
306 PS starken Dreiliter-Biturbo-Benziner
Als Top-Motorisierung für das
neue Coupé bieten die Münchener
einen 306 PS starken Dreiliter-Biturbo-Benziner
an. Der
Direkteinspritzer wuchtet mit seinen
306 PS insgesamt bis zu 400 Newtonmeter
auf die Hinterachse. Den Paradesprint
von null auf 100 Sachen erledigt
der Wagen in 5,3 Sekunden. Erst
bei 250 km/h schiebt die Elektronik
einer weiteren Beschleunigung einen
Riegel vor. Der Einsatz von zwei
Ladern, die jeweils drei Zylinder
mit komprimierter Luft versorgen,
führt zu einer bei Turbomotoren
bisher nicht erreichten Spontanität.
Wesentlicher Vorteil der beiden
relativ klein dimensionierten Lader
ist ihr geringes Trägheitsmoment.
Das bei aufgeladenen Motoren in
der Vergangenheit typische Turboloch
- jener Moment, der vergeht, bis
der Lader seine leistungsfördernde
Wirkung aufnimmt - war bei unseren
Testfahrten auf dem Gotlandring
nicht mehr wahrnehmbar. Im Fahrbetrieb
ähnelt die Charakteristik der
Leistungsentfaltung des Turbotriebwerks
im BMW 135i Coupé der eines
deutlich hubraumstärkeren Saugmotors.
Unter Beibehaltung des Saugmotor-Konzepts
wäre eine derartige Dynamik
nur über eine erhebliche Erhöhung
des Hubraums realisierbar gewesen.
Dies wäre allerdings mit einer
entsprechenden Gewichtszunahme und
den daraus resultierenden negativen
Auswirkungen auf die Fahrzeugbalance
und den Verbrauch verbunden.
135i
und 123d sind ab Werk mit einer
softwaregesteuerten Sperrfunktion
des Hinterachsdifferenzials ausgestattet.
Bei komplett ausgeschaltetem DSC
werden stark durchdrehenden Antriebsräder
gezielt abgebremst. Das sorgt für
mehr Traktion und damit für
höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Dass
BMW später weitere Motorisierungen,
etwa einen 120i und 130i und vielleicht
auch einen 130d nachschiebt, gilt
als wahrscheinlich.
M-Sportfahrwerk
Die
Topvariante 135i verfügt serienmäßig
über ein M-Sportfahrwerk, welches
den Wagen um 1,5 Zentimeter absenkt,
und eine Hochleistungsbremsanlage.
Die Fahrstabilitätssysteme
ASC und DSC sind auf mehr Sport
eingestellt und der Motor nimmt
spontaner Gas an. Neben dem für
in der Kompaktklasse ungewöhnlichen
Heckantriebs trägt beim 1er
auch noch die ideale Gewichtsverteilung
von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse
zu dem hervoragenden Handling des
Fahzeugs bei. Außerdem ist
die Spurweite der Hinterachse im
Vergleich zu den anderen 1ern um
zwei Zentimeter breiter, was dem
Coupé zusätzlich Standsicherheit
gibt. Ein Stabilisator kümmert
sich um die Seitenneigung. Das gesamte
Fahrwerkskonzept ist auf Agilität
ausgelegt worden ohne unkomfortabel
sein zu wollen. Die neu entwickelte
Mischbereifung mit Bridgestone Potenza
RE050A für die serienmäßig
anliegenden 18-Zoll-Leichtmetallräder
tragen ebenfalls zum Grip- und Federungsverhalten
bei. Das BMW 120d Coupé wird
als Einstiegsvariante serienmäßig
mit 16-Zoll-Leichtmetallrädern
ausgeliefert. Der 123d steht serienmäßig
auf 17-Zoll-Alus.
Technische
Daten BMW 135i Coupé
Motor
Benziner:
Reihen-Sechszylinder
Hubraum
2979 ccm
Max.
Leistung
225
kW / 306 PS bei 5800 U/min
Max.
Drehmoment
400
Nm zwischen 1300 und 5000 U/min
Getriebe
6-Gang-Schaltgetriebe
Beschleunigung
0 - 100 km/h
5,3
Sekunden
Höchstgeschwindigkeit
250
km/h - abgeregelt
Komb.
Verbrauch NEFZ
9,2
Liter Superbenzin
Abgasnorm
/ CO2-Emission
Euro
4 / 220 g/km)
Länge/Breite/Höhe
4,36m
x 1.75 m x 1,14 m
Leergewicht
/ Zuladung
1560
kg/ 440kg
Kofferraumvolumen
370
Liter, vergrößerbar
Preis
ab
38.950,- Euro
Die
dritte, aber nicht letzte Karosserievariante
Neben dem fünf- und dreitürrigen
1er mit Steilheck und dem für
Frühjahr 2008 angekündigten
Cabriolet stellt das nun vorgestellte
Coupé eine weitere Deklination
des 1er-BMW dar. Das Cabrio, ganz
klassisch mit Stoffverdeck, ist
bereits so gut wie fertig. Und die
Bayern machen kein Geheimnis daraus,
dass noch weitere Varianten bis
hin zu dem eines X1 denkbar seien.
Das 120d Coupé wird ab November
zu Preisen ab 28.750,- Euro, das
123d Coupé ab 32.500,- und
der 135i ab 38.950 Euro zu haben
sein.