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FahrBericht
Citroen C4 Coupé HDi 110 FAP VTR Plus
Der neue dreitürige Citroen C4 Coupé im Praxistest

  • Neuauflage des C4 mit mehr Dynamik und weniger Verbrauch
  • 109 PS starker Turbodiesel erweist sich als sparsam und durchzugsstark
  • Zeitgemäß-modernes Design mit Citroen-typische Avantgarde
  • Ab 22.750 Euro

 


Im Test: Das C4 Coupé HDi 110 FAP in der Ausstattungsvariante VTR Plus

Citroen-Gefühle für die Golfklasse

Vier Jahre nach dem Marktstart des Citroën C4 gab es nun eine Neuauflage. Der frühere Avantgardist aus Frankreich drohte mit automobiler Durchschnittsware abzurutschen. Zusehends schwand damit auch das Profil. Als Nachfolger des Xsara sollte der C4 wieder typisches Citroen-Gefühl in die Golfklasse bringen - mittels Technik und Design.

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Fast ein Drittel aller Automobilverkäufe in Europa gehen nunmal auf das Konto der sogenannten Golf-Klasse im Kompakt-Segment. Mit überarbeiteter C4 Limousine und dem C4 Coupé melden sich die Franzosen eindrucksvoll im nach wie vor wichtigsten Pkw-Marktsegment zurück. Das ausdrucksstarke C4-Design mit einem Schuss Avantgard ist gefällig und verleiht dem französischen Golf obendrein die beste Aerodynamik in seiner Klasse.


Das Citroen C4 Coupé zeichnet ein ein eigenständiges unverwechselbares Karosserie-Design aus

Von der Ente bis zur Limousinen-Ikone DS

Außergewöhnliches Design und originelle Details waren in der Nachkriegszeit die unverwechselbaren Merkmale von Citroen-Fahrzeugen. Nun fanden die Citroen-Designer zu den einstigen Werten zurück. Hier kommt dem C4 eine besondere Rolle zu. Neben dem erkennbaren Qualitäts-Fortschritt verliehen die Ingenieure aus Frankreich dem C4 auch wieder ein eigenständiges unverwechselbares Karosserie-Design, mit allen Citroen-Zutaten.


Im Test das dreitürige C4 Coupé

Citroen bietet den C4 in einer drei- und einer fünftürigen Version an, wobei die dreitürige Version als Coupé etwas sportlicher positioniert sein soll. Das Coupé besticht dabei durch eine sehr eigenständige Form und ist ein wenig als Reminiszenz an alte Modelle zu verstehen. Beide Modelle haben eine Citroen-typische Front mit großem Markenlogo. Besonders betont wird dies durch horizontal verlaufende Chromstreifen. Dazu gibt es Scheinwerfer in Klarglasoptik sowie zwei Dreieckfenster an der A-Säule. Wohlgeformtes Blech findet sich auch an der Heckpartie, die stilistisch in krassem Gegensatz zum betont keilförmig geschnittenen Hinterteil des Coupé getauften Drei-Türers steht. Seine riesige, geteilte Heckscheibe ist ungewöhnlich. Von den Veränderungen an der Außenhaut ist im Prinzip nur die Front betroffen. Kühlergrill, Schürze und Scheinwerfer wurden dem neuen C5 angepasst. Darüber hinaus wurde die Motorhaube geglättet, was der Eleganz des C4 sehr zu Gute kam.


Das Glasdach lässt sich auf Wunsch auch verdunkeln


Wem das Design des Coupés mit hohem Heck - und schlechter Sicht nach hinten - zu polarisierend wirkt, der wird eventuell mit der gefälligen Limousine besser bedient sein.

Feststehende Nabe im Lenkrad

Neben den leichten Änderungen an der Karosserie und der erweiterten Motorenpalette haben die Franzosen auch im Innenraum dezent Hand angelegt. Hier gab es Modellpflege im Detail. Vor dem Fahrer zieht sich eine leere Fläche bis zur Scheibe. Kaum Platz genommen, fällt zu Fahrtantritt die feststehende Nabe des Lenkrades auf. Anfänglich etwas ungewohnt, tritt schon nach kurzer Zeit ein Gewöhnungseffekt ein. Was manche als Spielerei abtun werden, dient der Sicherheit. Auf diese Weise kann der speziell geformte Airbag immer optimal zur Position des Fahrers auslösen. Das Multifunktions-Lenkrad mit feststehender Nabe wirkt aber immer noch überfrachtet mit Drucktasten und -knöpfen. Tempomat, Navigationsgerät, Autoradio, Bordcomputer, Klimaanlage sowie Telefon lassen sich über die Bedeinelemente rund um den Airbag bedienen.

Leider alles andere als innovativ sind Schalter und Anzeigen von Soundsystem und Klimatisierung: Den Knopf für die Sitzheizung muss man an der Sitzseite blind ertasten. Eine bedeutsame und angenehme Änderung ist, dass der Drehzahlmesser nicht mehr hinter dem Lenkrad versteckt ist, sondern in das mittig angeordnete Zentralinstrument gewandert ist. So befinden sich alle wichtige Anzeigen nun gut im Blick. Geschwindigkeit, Drehzahl, Motortemperatuir und alle weiteren wichtigen Informationen werden in dem zentralen Instrument in der Mitte oben auf dem Armaturenträger eingeblendet. Egal, wie die Sonne einfällt, alles ist tadellos erkennbar, weil sich der Kontrast den Lichtverhältnissen anpasst. Die vielen Funktionsknöpfe dagegen erfordern echte Lernarbeit, bis man sie alle beherrscht, ohne den Blick von der Straße nehmen zu müssen.

Auffällig auch: die zahlreichen Ablagen und Schubfächer im Innenraum. Sogar an einen Handtaschenhalter haben die Designer gedacht. Der reichlich verbaute Kunstsoff im Innenraum wirkt angenehm und hinterlässt einen ordentlichen Eindruck.



Platzangebot

Das Platzangebot des C4 ist relativ gut. Die Sitze sind bequem und nicht zu weich. Sitzriesen dürften mit den eingeschränkten Verstellmöglichkeiten und der kurzen Beinauflage weiterhin ein Problem haben.
Die Sitze unseres C4-Testwagen boten guten Seitenhalt und Komfort. Die nicht-stufenlose Lehnenverstellung per Zughebel hätte Citroen im Rahmen des Facelifts druchaus überarbeiten dürfen. Auf den hinteren Plätzen ist genügend Knieraum vorhanden. Über den Köpfen der Passagiere wird es allerdings schnell knapp. Bis 1,80 Meter passt man gerade noch so unter die abfallende Dachlinie. Für größere Mirtmenschen wird es dann kritisch. Der Kofferraum fasst 352 Liter. Ein VW Golf bietet hier 30 Liter mehr an. Nachteilig wirkt sich hier leider die relativ kleine Kofferraum-Öffnung des C4 und seine hohe Ladekante beim Beladen aus. Der Franzose ist 4,27 lang und 1,46 hoch. Der Radstand von 2,62 Metern ist klassentypisch.


Fahrwerk

Beim Fahrwerk gibt sich der C4 völlig relativ straff und dennoch komfortabel. Das Fahrwerk des C4 erstaunt mit agilem Fahrverhalten. Von der sänftenartigen Federung früherer Modelle ist er weit entfernt. Die Fahrwerksauslegung sorgt in schnell gefahrenen Kurven für ein unproblematisches Fahrverhalten. Kurze Stöße gibt der C4 zwar relativ ungefiltert an die Insassen. Insgesamt ist die Abstimmung aber gut gelungen. Dazu hat der Franzose alles an Bord, was derzeit sicherheitstechnisch dazu gehört. Die Lenkung ist bei langsamer Fahrt etwas träge, läuft aber ansonsten angenehm leicht und präzise.


Für den 109 PS starke Selbstzünder sprechen ein satter Durchzug, geringer Verbrauch sowie ein hohes Maß an Laufkultur

Motor

Das Dieselaggregat des 110 HDi arbeitet angenehm leise und überzeugt mit frühem Kraftaufbau sowie gutem Schub. 109 PS und 240 Newtonmeter garantieren ausreichend Spritzigkeit. Der Test-Verbrauch lag stets deutlich unter 6,5 Litern. Dabei blieb das Aggregat stets leise. Bei 192 km/h endet der Vortrieb.
Peugeot sei Dank arbeitet der 109-PS-Diesel mit einem Partikelfilter des FAP-Systems. Das Fünfganggetriebe ist gut abgestuft und arbeitet leichtgängig. Die Fahrleistungen sind in Ordnung und 192 km/h Spitze dürften den meisten Fahrern vollkommen genügen. Der Spurt auf Tempo 100 dauert 12,4 Sekunden.

Kurzum: Ein satter Durchzug sowie ein hohes Maß an Laufkultur sprechen für den werksseitig mit einem Rußpartikelfilter ausgerüsteten und nach EU 4 zertifizierten 110 HDi.


Preise

Im Vergleich zu Konkurrenten wie Ford Focus, Golf oder Peugeot können sich die Preise des C4 durchaus sehen lassen. Nur wenige Extras gibt es als Einzelposten, darunter den Metallic-Lack für 400 Euro, das Panorama-Glasdach (690 Euro) oder den AFIL-Spurassistent für 590 Euro. Letzteren aber wiederum nur im Verbund mit einer Sitzheizung. Der 109 PS starke C4 HDI 110 VTR Plus startet bei 22.750 Euro. Im VTR-Plus-Paket gibt es unter anderem 16-Zoll-Alufelgen, elektrische Fensterheber, manuelle Klimaanlage, Nebelscheinwerfer und anklappbare Außenspiegel. ESP, sechs Airbags, ABS und Bordcomputer sind ebenso wie ein Tempomat bei allen C4-Versionen serienmäßig. Interessant sollte das neue Multimediasystem "MyWay" werden , dass Citroen Ende 2008 zu Preisen ab 950 Euro auf den Markt bringen möchte. Damit möchten die Franzosen den preiswerten Navi-Nachrüstlösungen entsprechend Paroli bieten. Modulartig lässt sich das System dank der Anschlüsse im Handschuhfach erweitern.


Dank Sebastian Loeb, der für Citroën die WRC-Weltmeisterschaft gewonnen hat, gehen noch bis Ende des Jahres alle C4-Modelle mit einem "Weltmeisterbonus" in Höhe von 1200 Euro unter dem normalen Listenpreis vom Händlerhof. Dieses Angebot gilt aber nur bis Ende des Jahres 2008.

Technische Daten Citroen C4 Coupé HDi 110 FAP VTR Plus
Motor 4-Zyl. Turbodiesel
Hubraum 1560 ccm
Max. Leistung 80 kW (109 PS) bei 4000 U/min
Max. Drehmoment 240 Nm bei 1750 U/min
Partikelfilter/Schadstoffeinstufung FAP-Filter / Euro 4 - PM5
Getriebe Fünfgang-Schaltgetriebe manuell
Höchstgeschwindigkeit 192 km/h
Beschleunigung 0 - 100 km/h 12,4 s
Kombinierter Verbrauch im Test 6,2 Liter Diesel
Tankinhalt 60 Liter
Abgasnorm / CO2 Emission Euro 4 / 125 g/km
Länge/Breite/Höhe 4273 - 4288 / 1769 / 1456 - 1496 mm
Leergewicht 1354 kg
Zuladung 445 kg
Anhängelast 1640 kg ungebremst
Kofferraumvolumen 342 Liter
Grundpreis ab 22.750 Euro



Fazit:
Mit dem dreitürigen C4 Coupé ist den Franzosen eine gelungene Abstimmung zwischen zeitgemäß-modernen Design und Citroen-typischer Avantgarde gelungen. Er fährt sich spritzig und gibt optisch was her. Das einzigartige Lenkrad mag ein Alleinstellungsmerkmal sein, dass nicht jedermann ansprechen möge. Dennoch: das C4-Coupé ist auf jeden Fall eine elegante Erscheinung, die einen leicht über seine kleinen Defizite hinweg sehen lässt. Bei Schaltern und Bedieneinheiten stellt auch die jüngste C4-Generation Design einmal mehr vor Praktikabilität. Für alle, die keinen Wert auf "Made in Germany" legen, ist der C4 durchaus eine Überlegung wert.


Weitere Informationen unter:
www.citroen.de


 

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