AutoNews Der Porsche für Geniesser
- Schon
gefahren:
911 Targa 4 und 4S (997/2) im Kurztest Wintergarten
mit Allradantrieb
und Tiptronic
Targa
(ital.) bedeutet soviel wie Schild
Einmalige
Kombination aus Hochleistung und Alltagsverträglichkeit
Mit jeder
menge Feinschliff ab Oktober bei den
Händlern
Preise
beginnen ab 97.907,- bzw. 108.855 ,-
Euro
Der
neue Porsche 911 Targa 4S - ein vollwertiges
Ganzjahresauto mit Cabrio-Effekt?
Ein Stückchen Himmel mit Allradantrieb
In mehreren Schritten
überarbeitet Porsche zurzeit seine klassische
Sportwagen-Baureihe 911 und vollzieht damit
den schnellsten Modellwechsel der Firmengeschichte.
Innerhalb von nicht mal fünf Monaten wird
die komplette 911-Familie der Baureihe 997 vom
Hecktriebler über die Allradversionen bis
zum Targa runderneuert.
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Vollwertiges
Ganzjahresauto mit Cabrio-Effekt
Als vollwertiges Ganzjahresauto mit Cabrio-Effekt
behauptet der Targa auch weiterhin eine Sonderstellung
im 911er-Programm. Eine Position, die letztlich
etwa jeden zehnten Käufer des Sportwagen-Klassikers
überzeugt. Der Targa kann wahlweise mit
dem leistungsverstärkten 3,6-Liter- oder
3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor geordert
werden, wird jedoch immer mit Allradantrieb
ausgeliefert. Preislich ordnet sich diese Version
zwischen einem Cabriolet mit und ohne Allradantrieb
ein. Den neuen Targa gibt es ab Ende Oktober
2008.
Neben dem manuellen
Sechsgang- Getriebe steht für den modellgepflegten
911er erstmals ein Doppel Kupplungsgetriebe
(PDK) mit sieben Gängen zur Wahl. Im Rahmen
der Modellpflege hat Porsche auch den bisherigen
4x4- Antrieb des ausschließlich als Allrader
erhältlichen Targa überarbeitet und
die Visco- Kupplung durch eine elektronisch
gesteuerte Lamellenkupplung ersetzt. Anhand
von Messgrößen wie zum Beispiel Lenkwinkel,
Raddrehzahl oder fahrdynamischer Signale wird
die Antriebskraft optimal auf Vorder- und Hinterachse
verteilt. Mit neuem Motor und Getriebe ist er
zugleich dynamischer und dennoch sparsamer geworden.
Die eleganteste
Erscheinung im Kreis der 911-Familie
Äußerlich
ist der überarbeitete Targa wie seine 911-Geschwister
vor allem an Leuchtdioden für das Tagfahrlicht
vorne und die Heckleichten zu erkennen. Seine
Linien wirken weitaus stimmiger als beim Cabriolet,
aber auch neben dem Coupé wirkt er eigenständig
und selbstbewusst. Der Trick liegt in dem spitz
zulaufenden hinteren Seitenfenster und einer
breiten Metall-Zierleiste entlang der Dachkante.
Beides lässt die Proportionen gestreckter
wirken. Dazu erscheint sein Heck besonders stämmig
und muskulös: Die Ursache liegt in dem
Allradantrieb und der dazugehörigen um
44 Millimeter verbreiterten Spur hinten und
entsprechend verbreiterte Radhäuser. Im
Interieur fällt das neue Navigations- und
Entertainmentsystem auf. Mit seinem berührungsempfindlichen
Bildschirm ist es weitaus einfacher zu bedienen,
und in mattem Schwarz sieht es weitaus edler
aus als die silberfarbene Version im Vorgängermodell.
Praktisch ist
der Targa übrigens auch, schließlich
besitzt er als einziger 911 eine Heckklappe:
Die Heckscheibe lässt sich auf Knopfdruck
öffnen, und die Einkäufe im Gepäckraum
ablegen. Der Platz ist zwar knapp bemessen.
Dennoch ist es ein Plus an Funktionalität.
Glasdach
Unverändert bleibt das zweigeteilte Glasdach,
das innerhalb von sieben Sekunden im Heck verschwindet.
Gegen zu viel Sonneneinstrahlung schützen
getöntes Glas und ein Rollo, das unabhängig
vom Glasdach bewegt werden kann. Ob Sonne, Regen
oder Schnee - in einem Porsche Targa läßt
sich jedes Wetter genießen. Mit dem grossen
Glasdach wird der überarbeitete Porsche
911 zum funktionalen Alltagsauto mit hoher Genussorientierung.
Mit keiner anderen automobilen Bauart kann man
im Regen oder bei Kälte so gut offen fahren
wie mit dem 911 Targa. Es ist der Porsche für
Genießer. Die geschickte Aerodynamik des
Porsche treibt den Niederschlag über das
Auto hinweg, zumindest diesseits eines Gewittersturms
verirrt sich kaum ein Tropfen in den Wagen.
Denn selbst mit geschlossenem Dach dürfte
der Targa der offenste Porsche von allen sein.
Es ist müßig darüber zu diskutieren,
ob dieses Auto sei gar nicht offen sei, sondern
allenfalls ein etwas vergrößertes
Schiebedach habe. Mit geöffnetem Glasdach
ist der Targa allemal offen genug, um dem Erlebnis
911 eine weitere Dimension zu geben. Und mit
geschlossenem Dach ist er sowieso der offenste,
der weitsichtigste Porsche von allen - ganz
egal, ob es regnet oder schneit. Objektiv misst
die gesamte Glasfläche von Schiebedach
und Heckscheibe etwa 1,54 Quadratmeter.
Natürlich
ist ein 911 Targa immer ein Kompromiss. Er bietet
nicht jenes Open-Air-Gefühl wie das Cabriolet
und ist einen Tick (zirka 60 Kilogramm) schwerer
und damit weniger sportlich als das Coupé.
Aber es ist ein gelungener Kompromiss. Der Allradler
schlägt damit eindrucksvoll die Brücke
zwischen 911 Coupé und 911 Cabrio. Der
Targa sorgte bei der Porsche Fan-Gemeinde immer
für geteilte Meinungen. Für viele
Elfer Fanatiker galt der Targa lange als unsportlicher
Kompromiss aus zwei Welten. Wobei diese Einstellung
jeder Grundlage entbehrt. Denn der Targa ist
in der Historie das erste Cabrio der 911er Generation
aus Zuffenhausen.
Motor
des Targa 4S mit 3,8 Liter Hubraum und einer
Leistung von 385 PS
Sanfteres Fahrwerk
Im Kern seines
Wesens sit der targa immer noch ein 911. Und
damit ein faszinierender alltasgstauglicher
Sportwagen, dem einmaligen Klang seines Boxermotors
und dem soliden Gefühl unerschütterlicher
Steifigkeit. das unter dem Glasdach nicht im
Geringsten leidet. Die Unterschiede zu seinen
911-Geschwistern liegen in marginalen Feinheiten.
Die Fahrwerksabstimmung muss nicht nur den etwas
höheren Schwerpunkt durch die Dachkonstruktion
kompensieren, sie ist insgesamt auch etwas sanfter,
dem Komfort zugetaner als etwa beim Coupé.
Auch das trägt zum entspannten Umgang mit
diesem Auto bei.
Der typische Targa-Fahrer
ist risikoaverser und dutlich genussorientierter.
Diesem trägt porsche auch mit Fahr- und
Bremsleistungen dieses Autos Rechnung. Und auch
Sicherheit kommt nicht zu kurz: Ein Targa ist
im Falle eines Crashs stabiler als ein Cabriolet
- und der serienmäßige Allradantrieb
schafft im Vergleich zur reinen "Heckschleuder"
noch zusätzliche Reserven. Targa ist schließlich
ein italienischer Begriff, der im deutschen
"Schild" heißt, also Schutz
verspricht.
Dank
Allradantrieb hinten eine 44 Millimeter verreiterte
Spur und entsprechend verbreiterte Radhäuser
Neue Motoren
mit Benzineinspritzung
Mit den
neuen Carrera-Motoren führt Porsche die
Benzin-Direkteinspritzung bei den Sportwagen
ein. Damit wird die Leistung um 8,5 Prozent
gesteigert, zugleich sollen der Verbrauch um
11,2 und der CO2-Ausstoß um bis zu 13,6
Prozent sinken. Überhaupt ist der 911 ist
seiner Verbindung aus hoher Leistung und relativer
Genügsamkeit ziemlich konkurrenzlos, die
Katalog-Verbrauchswerte beginnen jetzt bei weniger
als zehn Liter je 100 Kilometer. Dennoch geht
es gut und heftig voran, die Sechszylinder hängen
spontan am Gas und sind durchzugsstark. Souveräne
Fortbewegung in jeder Situation ist selbstverständlich.
Die
nach Coupé und Cabrio dritte Variante
der aktuellen 911-Generation wird mit zwei Motorisierungen
angeboten:
Den Targa 4 treibt der bekannte 3,6 Liter großer
Boxermotor an, der mit 345 PS eine Endgeschwindigkeit
von 284 km/h erreicht. Der Targa 4S hat 3,8
Liter Hubraum, die ihm 385 PS verleihen und
bis zu einer Spitzengeschwindigkeit von 297
km/h beschleunigen lassen.
Hohe
Alltagstauglichkeit: Die Targa-Modelle ist der
einzige Elfer mit Heckklappe
Neues Doppelkupplungsgetriebe
und Allradantrieb
Der Fahrspaß im 911er Targa ist gegenüber
dem Coupé nicht geschmälert. Der
größte Fortschritt gegenüber
dem Vorgänger ist das gegen 3510 Euro Aufpreis
erhältliche Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe,
das durch blitzschnelle Gangwechsel überzeugt
und mit dem der Targa im Durchschnitt sogar
noch 0,3 Liter weniger Sprit benötigt als
in Kombination mit dem manuellen Sechsganggetriebe.
Das Doppelkupplungsgetriebe ist eine echte Alternative
zum manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe. Das
PDK ersetzt die bisherige Tiptronic S und zeichnet
sich neben seiner unerreicht schnellen Schaltgeschwindigkeit
- sowie bereits erwähnt - durch große
Wirtschaftlichkeit aus. Der 911 Targa 4 sprintet
aus dem Stand in 5,2 Sekunden auf Tempo 100,
das stärkere S-Modell schafft dies in 4,9
Sekunden - jeweils mit handgeschaltetem Sechsganggetriebe.
Mit dem Porsche-Doppelkupplungsgetriebe beim
3,6 -Liter Targa 4 wird der Sprint innerhalb
von fünf Sekunden absolviert, für
den Targa 4S lautet die Bestzeit 4,7 Sekunden.
Aber mehr noch als die verbesserten Fahrleistungen
überzeugt bei diesem Getriebe der verbesserte
Schaltkomfort. Schaltrucke gehören der
Vergangenheit an, und auch bei sportlichem Fahren
sieht man sich nicht ständig genötigt,
sich der Schaltpaddel am Multifunktionslenkrad
zu bedienen. Die Reaktion des PDK passt auch
auf Strecken mit sehr engen Kurven, die man
schnell bewältigen möchte.
Einen weiteren
großen Fortschritt erzielten die Zuffenhausenerdruch
einen Technologiewechsel beim Allradantrieb.
Im neuen 911 Targa löst das elektronisch
gesteuerte Porsche Traction Management (PTM)
den bisherigen Allradantrieb mit Visco-Lamellenkupplung
ab. Das System verbindet den Porsche-typischen
Fahrspaß dank Heckmotor und primärem
Hinterradantrieb mit noch mehr Fahrstabilität,
Traktion und agilem Handling. Dazu leitet das
PTM den in jeder Fahrsituation optimalen Anteil
des Motormoments über eine Lamellenkupplung
zusätzlich auf die Vorderräder. Anhand
von Messgrößen wie zum Beispiel Lenkwinkel,
Raddrehzahl oder fahrdynamischer Signale wird
die Antriebskraft optimal auf Vorder- und Hinterachse
verteilt. Wie bei allen neuen Carrera 4-Modellen
sorgt die serienmäßige mechanische
Hinterachs-Quersperre für noch bessere
Fahrdynamik.
Technische
Daten Porsche 911 Targa 4 mit PDK
Hersteller:
Porsche
Karosserie:
Coupé
Motor:
Sechszylinder-BoxerBenzindirekteinspritzer
Hubraum:
3800
ccm
Leistung:
283
kW (385 PS)
Drehmoment:
42
Nm/4400 UPM
Von
0 auf 100:
5,0
s
Höchstgeschwindigkeit:
282
km/h
Verbrauch
(ECE):
10,3
Liter
CO2-Ausstoß
PDK/manuell:
251/259
g/km
Kraftstoff:
SuperPlus
Kofferraum
1230
Liter im Heck zzgl. 105 Liter im Bugteil
Länge/Breite/Höhe
4.435
/ 1.852 / 1.300 mm
Leergewicht/Zuladung
1540kg
/ 380 kg
Preis
brutto:
ab
108.855 ,- Euro
Fazit
Die Preise beginnen bei 97.907 Euro für
den Targa 4, den Targa 4S gibt es ab 108.855
Euro. Wenn
am 25. Oktober die Targa-Version des 911 zu
den Händlern rollt, hat Porsche den jüngsten
Generationswechsel des Eflers abgeschlossen
und auch für Glasdachfans eine neue Variante
im Angebot. Die Porsche Entwickler stehen stets
unter hohem Druck, wenn es darum geht, die Modellreihe
zu überarbeiten und die Fahrzeuge nochmals
zu verbessern. Dies ist ihnen auch beim neuen
Targa deutlich spürbar gelungen. Zwei neue
Motoren mit Benzin-Direkteinspritzung sollen
Leistung und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen
verbessern, das schnellschaltende Porsche-Doppelkupplungsgetriebe
löst das optionale Automatikgetriebe Tiptronic
S ab und das elektronisch geregelte Porsche
Traction Management (PTM) ersetzt den bisherigen
Allradantrieb.
Der Porsche Targa erweist sich in der Summe
seiner Eigenschaften, trotz seiner größeren
Komfort-Betonung und seines sanfteren Auslegung,
als ein waschechter 911er.Gerade
die Kombination aus Hochleistung und Alltagsverträglichkeit
ist beim Targa einfach einmalig. Mit großem
Glasdach und Allradantrieb wird dieser Porsche
zum Alltags- und Ganzjahresauto feinster Art.