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AutoTest
Fahrbericht Hyundai ix55 3.0 V6 CRDi Premium
Gross-SUV mit Premium Anspruch
  • Siebensitziger SUV mit viel Platz
  • Lauifruhiger in Deutschland entwickelter V6-Diesel
  • Wenig Schwächen - gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • In der Ausstattung Premium ab 46.990,- Euro
 


Gross auf koreanisch: Im Test der Hyundai ix55 3.0 V6 CRDi Premium

Oberklasse-SUV Hyundai ix55 3.0 V6 CRDi im Einzeltest

Seit Anfang des Jahres ist der ix55 in Deutschland auf dem Markt. Ein komplett neues Modell ist der ix55 nicht. In den USA wird der 4,86 Meter lange SUV bereits seit März 2007 sehr erfolgreich als "Veracruz" angeboten.

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Den Designern von Hyundai ist - im Vergleich der bisherigen Designsprache - mit dem ix55 ein Glanzstück gelungen. Eine filigrane Schönheit ist der ix55 indes immer noch nicht. Aber es gleang die Linie schön und schörkellos zu zeichnen. Der siebensitzige SUV wirkt gross ohne überproportinal wuchtig daherzukommen. Letzlich gelang das Kunsstück den Auftritt eher zurückhaltend als protzig zu gestalten. Dies ist gerade in Zeiten in denen SUVs zunehmend in Frage gestellt werden für dessen soziale Akzeptanz von enormer Bedeutung. Getönte Scheiben ab der B-Säule verhindern ungebetene Einblicke.


Hyundai ix55 3.0 V6 CRDi Premium


Koreanischer Angriff auf die etablierte SUV-Oberklasse

Als neues Flaggschiff rundet der Hyundai ix55 nun die Palette der koreanischen Marke nach oben ab. Der grosse SUV setzt für die koreansiche Marke neue Maßstäbe - und soll laut Hyundai ein potenter Herausforderer für etablierte Premium-SUV wie Audi Q7, BMW X5, Volvo XC90 und sogar Porsche Cayenne Diesel sein. Der Hyundai ix55 geht üppig ausgestattet an den Start und leistete sich in unserem nachfgolgenden Fahrbericht - soviel sei vorweg verraten - keine allzugroßen Schwächen.

 

Interieur

Der SUV überzeugt nicht nur von aussen. Auch innen ist alles erstklassig sauber verarbeitet. Angenehm auch die übersichtlichen Bedienelemente sowie schöne Alu-Applikationen und genarbte Oberflächen. Auch Übersichtlichkeit und Funktionalität sind gut. Schon beim Einsteigen zeugen beleuchtete Einstiegsleisten vom Premium-Anspruch, den der Hersteller mit dem ix55 erfüllen will. Vorne verwöhnt der Riesen-Hyundai seine Passagiere mit Extras wie Klimaautomatik und elektrischen Sitzen und das bereits in der Basisversion. Vom Korea-Mief früherer Zeiten keine Spur.

 


Das Ambiente wirkt wohnlich und wurde mit einigen Akzenten aufgewertet. Der Wagen bietet genügend Luxus und Ästhetik um auch gegen seine direkten Wettbewerber im Premiumsegment bestehen zu können. Dieses hohe Qualitätsniveau gab es zuvor bei Hyundai noch nicht.

Eine dritte Reihe die sich komplett flach machen kann

Die breiten und bequemen Ledersitze sind top verarbeitet. Hinten lässt sich zwischen den äußeren Plätzen eine multifunktionale Armlehne ausklappen. Mit zwei integrierten Cupholdern und einem seidenweich ausgeschlagenen Fach für Kleinkram.

 


Das blaue Cokpit des Hyundai ix55

 

Von einer dritten Reihe ist zunächst nichts zu sehen. Erst, nach der Herausnahme der Abdeckmatte, finden wir das praktische Klappgestühl der dritten Sitzreihe. Mit wenigen Handgriffen und geringem Kraftaufwand lassen sich Zusatzsitze aufrichten. Sowohl der Einzelsitz als auch die Doppelbank der zweiten Reihe lässt sich hierzu variabel verschieben. Und das Beste: Auch in der dritten Reihe herrschen ausreichende Kopf- und Beinfreiheitwie sie auch für längere Strecke zumutbar wäre. Allerdings schrumpft bei der nutzung der dritten Reihe der Kofferraum auf das Format eines Briefkastens: Gehen in der fünfsitzigen Konfiguration 598 Liter hinein, reicht der Platz mit sieben Sitzen nur noch für ein paar Kulturbeutel. Allerbeste Platzverhältnisse herrschen in Sitzreihe zwei. Sitzheizungen und eine manuelle Zusatzklimaanlage mit Luftdüsen im Dachhimmel sorgen dafür die Fahrt so angenehm wie möglich zu machen. Wer für die große Reise zu zweit mehr Stauraum braucht, kann die Rücklehnen der zweiten Reihe ebenfalls einklappen und so ein Abteil mit 1.746 Liter erzeugen. Neben dem Gepäcknetz ist noch ein großes Zusatz-Staufach unterm Kofferraumboden Teil der umfangreichen Serienausstattung.

 

Es gibt allerdings etwas was es auch weder für Geld noch gute Worte gibt: Ein Multimediasystem inklusive Navigationssystem folgt erst in Kürze nach der IAA im September 2009 und soll dann neben der Wegfindung per DVD über eine Rückfahrkamera und eine Bluetooth-Schnittstelle verfügen. Weitere, mittlerweile klassenübliche Features wie beispielsweise ein Abstandstempomat oder ein Spurverlassenswarner gibt es ebensowenig wie ein Totwinkel-Warner. Dafür verfügt die MP3-fähige Soundanlage der Grundausstattung serienmässig über sechs Lautsprecher und USB- sowie iPod-Anschluss.

 

Nur ein V6-Diesel


Der in unserem Testwagen verbaute Dreiliter-Selbstzünder stellt derzeit die einzige Antriebsoption für den 2,3 Tonnen schweren ix55 dar. Das muss kein Nachteil sein.
Hyundai vermeidet den Fehler einiger wettbewerber aus Japaner, einen SUV nur mit durstigen Sechszylinder-Benzinern auszurüsten. Die Koreaner bieten in Europa den ix55 daher erst gar nicht mit dem V6-Benziner der US-Version Veracruz an, sondern einzig mit Dreiliter-Turbodiesel. Der 239 PS starke Dreiliter-V6 Common-Rail-Diesel wurde speziell für Europa entwickelt, und zeigte sich im Test hinsichtlich Leistung sowie Drehmoment (451 Nm) stets allen Anforderungen gewachsen. Der drehomentstarke V6-Diesel mit Bosch-Technologie der dritten Generation wurde komplett neu im neuen Dieselkompetenzzentrum von Hyundai in Rüsselsheim entwickelt. Zu seinen Besonderheiten gehören Piezo-Injektoren bei der Common-Rail-Einspritzung und ein elektronischer Turbolader. Dem Aggregat ist ein hohes Mass an Laufruhe zu eigen. Und auch der Durst der Maschine konnte kräftig gezügelt werden. Der 239 PS starke V6 läuft unauffällig, geht nicht gerade spektakulär, aber jederzeit überzeugend zu Werk. Ein gewaltiges Drehmoment von 451 Newtonmter wuchtet der V6 bereits ab 1750 Umdrehungen auf die Kurbelwelle. Eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h Spitze schafft der ix55. Bei der Beschleunigung bis Tempo 100 vergehen aus dem Stand 10,4 Sekunden. Und der ix55 zeigt sich auch elastisch: Für den Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h benötigt er exakt die halbe Zeit.

Die rund 240 PS der Drei-Liter-Maschine verliert sich zuweileb etwas in der komfortabel und sanft schaltenden Sechs-Gang-Wandlerautomatik. Die Werksangabe zum Verbrauch liegt mit 9,4 Liter relativ günstig. Vorausschauend und nicht zu dynamisch bewegt begnügt sich der ix55 während unserer Testfahrten mit knapp acht Litern Diesel-Treibstoff auf 100 km. Im Schnitt auch mit schnller Autobahnfahrt lagen wir bei knapp über 12 Litern Verbrauch, die er im Schnitt alle 100 Kilometer aus dem 78-Liter-Tank zapfte. Für ein Auto dieser Größenordnung und permanten Allradantrieb ist das noch gerade so vertretbar. Das Treibwerk erfüllt die Euro 4-Abgasnorm dessen CO2-Emission laut Werksangaben 249 Gramm pro Kilometer beträgt. Ganz so fortschrittlich ist die Maschine dann leider doch noch nicht: Wettbewerber wie BMW bieten für den X5 bereits EU6-konforme Dieselaggreagte an.

Fahreigenschaften

Das Fahrwerk ist spürbar auf Komfort ausgelegt. Die Lenkung agiert leichtgängig und halbswegs direkt. Unebenheiten werden sauber und weich weggebügelt, nur auf größere Schlaglöcher und Unebenheiten reagiert der Unterbau zuweilen etwas hälzern, und leitet derartige Stöße deutlich spürbar an die Insassen weiter. Die Bremsen lassen es etwas an Biss vermissen. An sportlich orientierte Fahrer wendet sich das große SUV mit seiner deutlichen Wankneigung in Kurven ohnehin nicht, das ruhige Cruisen ist viel eher sein Metier. Auf Autobahnen und Landstraßen zieht der Allrader ruhig und souverän seine Bahnen.

Mehr On- als Offroad: Allradantrieb ohne Differenzialsperre und Untersetzungsgetriebe

Zwar ist der große Koreaner auch für holprige Wald- und Wiesenwege gut geeignet. Bei extrem schlechtem Untergrund sind dem ix55 schnell Grenzen gesetzt. Die Offroadfähigkeiten des ix55 sind nicht nur aufgrund der mit 19 Zentimeter niedrigen Bodenfreiheit begrenzt. Da sind zum einen das geringe Verschränkungspotenzial des Fahrwerks mit Einzelradaufhängung sowie zum anderen das einfach ausgelegte Allradsystems "Interactive Torque Management", dass ohne Differenzialsperren oder Untersetzungsgetriebe auskommen muss. Wohler fühlt sich der ix55 "onroad" - also auf offener trockener Straße. Dann fließt nahezu sämtliche Kraft an die Vorderräder. Erst wenn dort Schlupf auftritt, schließt die elektromagnetisch betätigte Mehrscheiben-Kupplung am hinteren Differenzial selbsttätig und schickt maximal 50 Prozent an die Hinterräder. Das qualifiziert den ix55 zum Zugwagen für Boots- oder Pferdeanhänger, immerhin darf er bis zu 3,2 Tonnen schleppen. Nur als Anfahrhilfe und bis zu einem Tempo von 38 km/h läßt sich die die 50:50-Kraftverteilung über eine Taste im Cockpit aktivieren. Aber machen wir uns nichts vor. Bei einem überwiegende Onroad-Einsatz ist das vollkommen ausreichend. Oberförster und Mitmenschen mit starken Gelände-Ambitionen sollten ggf. sich für einen anderes Fahrzeug entscheiden.

Preise und Ausstattung

Der ix55 ist ab 42.290 Euro in der Comfort-Ausstattung zu haben und verfügt dafür bereits über sieben Sitze, eine Alarmanlage, Licht- und Regensensoren, das Audiosystem, die Zweizonen-Klimaautomatik und die Klimaanlage für die zweite Reihe. Zu Preisen ab 46.990 Euro gibt es den ix55 in der von uns getesteten Ausstattungsvariante Premium. Hier gehören neben Xenon-Scheinwerfern, eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage, 18-Zoll-Räder, elektrische Lenksäulenverstellung und die Ledersitze zum Lieferumfang. Die Aufpreisliste bietet noch allenfalls ein Sonnenschiebedach aus Glas für 1.090 Euro sowie Metallic-Lackierung für 790 Euro an.

Technische Daten Hyundai ix55 3.0 V6 CRDi Premium
Hersteller: Hyundai
Karosserie: Geländewagen
Motor: V6-Turbodiesel mit Common-Rail
Hubraum: 2.959 ccm
Leistung: 176 kW (239 PS)
Drehmoment: 451 Nm bei 1.750 - 3.500 UpM
Von 0 auf 100: 10,4 s
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Verbrauch (ECE): 9,4 Liter
CO2-Ausstoß: 249 g/km
Kraftstoff: Diesel
Kofferraum (umgeklappt) 540 Liter(1.749 Liter)
Leergewicht 2.220 kg
Wendekreis 11,4 m
Räder 245/65 R 17
Länge 4.840 mm
Breite 1.972 mm
Höhe 1.795 mm
Preis brutto: ab 46.990,- Euro

 

FAZIT: Einen mächtigen Siebensitzer-SUV in Zeiten der Krise zu launchen ist mutig. Der siebensitzige Allrader verfügt über viel Platz, umfangreicher Ausstattung, hohem Fahrkomfort und einem vergleichsweise günstigen Preis. Seine Besonderheit stellt sein mustergültiger Dieselmotor dar, der bei Importautos dieser Prägung schon ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Alles in allem macht der große Koreaner unterm Strich eine ausgezeichnete Figur. Wer einen geräumigen Siebensitzer mit guten Langstreckeneigenschaften sucht, dessen dritte Sitzreihe nicht nur kleine Kinder nutzen können, könnte mit dem ix55 fündig werden. Die von uns gefahrene Ausstattung Premium zu einem Aufpreis in Höhe von 5.700 Euro lässt bis auf die fehlende Navi keine Wünsche mehr offen.

 


Weitere Informationen:

www.hyundai.de


 



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