AutoTest Fahrbericht Kia Magentis
2.0 CRDi Ex - Jahrgang 2009
Komplett überarbeitete Kia-Mittelklasse-Limousine
im ausführlichen Test
Facelift
Modelljahr 2009 im Fahrbericht
Mehr
Kofferraum, neues Interieur
Umfangreiche
Serienausstattung
Unscheinbar
und unauffällig - aber auch
unkompliziert
Magentis
2.0 CRDi Ex zu Preisen ab 24.185
Euro
Frisch
renoviert: Kia Magentis 2.0 CRDi Ex
Mittelklasselimousine Kia Magentis
Kia hat anfang
des Jahres seine Mittelklasse-Limousine
Magentis von Grund auf überarbeitet.
Die Änderungen in der Optik machen
den 4,80 Meter lange Koreaner deutlich dynamischer
und vor allem dem Geschmack europäischer
Kunden entgegenkommen.
Anzeige:
Hierzu
wurde das Karosseriedesign deutlich markanter
sowie kraftvoller und vor allem deutlich
aggressiver gestaltet. Für das Erscheinungsbild
des neuen Kia Magentis ist seit kurzem der
neue Kia-Chefdesigner Peter Schreyer verantwortlich.
Gemeinsam mit einem koreanischen Designerteam
gelang ihm beim Magentis ein neues attraktiveres
Erscheinungsbild zu kreieren. Auch
dem Innenraum kam die Modellpflege zugute
und im Rahmen des Facelifts veredelt. Im
Vergleich zum Vorgängermodell wirkt
nun auch der Innenraum des Kia Magentis
deutlich ansprechender und hochwertiger.
Die Motoren gehen nunmehr gestärkt
aber dennoch sparsamer ans Werk. Wir hatten
Gelegenheit den Kia Magentis in der Variante
2.0 CRDi Ex
einem ausführlichen Fahrbericht zu
unterziehen.
Die
Mittelklasselimousine glänzt durch
ihre Unaufdringlichkeit
Direkte Wettbewerber
diesen Fünfsitzer, der im koreanischen
Hwasung hergestellt wird, sind in erster
Linie seine direkten Wettbewerber wie der
VW Passat, Ford Mondeo, Renault Laguna oder
der Opel Insignia.
Gesamtlänge
wuchs um 6,5 Zentimeter auf 4,8 Meter
Im Vergleich
zum Vorgänger wirkt der überarbeitete
Magentis des Jahrgangs 2009 nun deutlich
dynamischer. Vor allen Dingen im Frontbereich
ist der neue Magentis an den überarbeiteten
Elementen Motorhaube, Kühlergrill,
Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer und an den
Stoßfängern mit den drei Lufteinlässen
zu erkennen. Am Heck fanden die Kofferraumklappe,
die neu gestalteten Rückleuchten und
die hinteren Stoßfänger beim
Redesign eine entsprechende Berücksichtigung.
Der Koreanert wurde auch deutlich vergrössert.
Die Front wurde um 45 Millimeter gestreckt.
Das Heck gewann 20 Millimeter. Damit kommt
der Magentis nun auf eine Gesamtlänge
von beachtlichen 4,80 Metern. Unverändert
sind Radstand (2,72 Meter), Breite (1,81
Meter) und Höhe (1,48 Meter) der Limousine
geblieben.
Interieur
Mit 4,80 Meter Länge ist der Kia Magentis
eine stattliche Limousine mit viel Platz
für Komfort. Die Insassen finden vorne
wie im Fond sehr geräumige Platzverhältnisse
vor. Viele Ablagen, Staufächer und
Netze bis hin zum Brillenfach im Dach erleichtern
den Passaagieren das Reisen. Einzig die
Oberschenkelauflage und Lehne sind für
großgewachsene Mitteleuropäer
zu kurz geraten. Von der Karosserie-Verlängerung
profitierte auch der Kofferraum: Sein Volumen
stieg um 5 auf 500 Liter. Im umgeklappten
Zustand der geteilten Rücksitzlehnen,
bietet der Magentis ein Kofferaumvolumen
von 816 Litern. Ebenfalls neu sind zwei
der sieben angebotenen Karosseriefarbtöne:
Bronzebraun-Metallic und Tintenblau-Metallic.
Im Rahmen der Modellpflege gab es auch einige
nachteilige Veränderungen, wie die
viel zu hoch geratene Ladekante des Kofferraums
und dessen ausschließlich per Fahrerschaltknopf
oder Fahrzeugschlüssel öffnende
Heckdeckel. Und noch zwei kleinere Mängel:
das Lenkrad lässt sich lediglich in
einer Richtung justieren, und der Kofferraumklappe
fehlt ein Griff.
Die
Ladekante des Kofferraums ist
leider viel zu hoch geraten
Der Innenraum des Kia Magentis wurde im
Vergleich zum Vorgängermodell deutlich
ansprechender und hochwertiger gestaltet.
Erreicht wurde dies durch neue gestaltete
Sitzbezüge und neuer Armaturentafel
sowie Instrumenteneinheit. Auch die Zentralkonsole,
die Schaltkulisse und die Mittelarmlehne
wurden bei der Gelegenheit einer Auffrischungskur
unterzogen. Gut gefallen hat uns die neue
aus drei Rundinstrumenten mit roter Beleuchtung
bestehende Instrumenteneinheit. Die Mittelkonsole
verfügt über selbst erklärenden
Bedienelemente.
Gut
gelungen: Die drei Rundinstrumenten mit
roter Beleuchtung und Blendschutz
Der Bordcomputer erhielt leider ein relativ
klein dimensoniertes Display. Ohne Aufpreis
ist das neue serienmäßige Audiosystem,
das ein CD-Radio mit RDSTuner beinhaltet.
Das hochwertige Audiosystem verfügt
über ein RDS-CD-Radio, 4x45-Watt-Verstärker,
sechs Lautsprechern und in die Heckscheibe
integrierter Antenne. Ferner
beherscht es die Wiedergabe von MP3- sowie
WMA-Dateien und verfügt zusätzlich
über eine ID3-Tag-Anzeige sowie eine
iPod-Steuerung. Ein USB-2.0-Port und ein
AUX-Eingang, an die ein USB-Stick oder ein
MP3-Player angeschlossen werden können,
befinden sich in der Zentralkonsole. Für
den Anschluss eines iPhone oder iPod gibt
es ein Adapterkabel. Gut gelungen auch das
Multifunktionslenkrad zur Steuerung der
Audioeinheiten.
Bedienung
einfach: Im neues Cockpit sitzt alles wo es
sitzen soll
Motor
Überarbeitet wurde auch der langhubige
Zweiliter-Turbodiesel mit einer Leistungssteigerung
um 10 PS auf nun 150 PS. Ein Turbolader
mit variabler Geometrie stattet den Motor
schon bei niedrigen Drehzahlen mit einem
gehörigen Drehmoment aus. So zieht
er kräftig durch seine gut abgestuften,
leicht schaltbaren sechs Gänge.
Laut
Herstellerangaben soll sich der Magentis
2.0 CRDi
nur noch 6,0 Liter pro 100 Kilometer
(CO2-Emission: 158 g/km) genehmigen. Auch
wenn man wie bei unseren Testfahrten und
flotter Fahrweise einen Liter draufrechnen
muss, ist das ein genügsamer Verbrauch.
Der Zwei-Liter-Diesel beschleunigt den Magentis
in 10,3 Sekunden von Null auf 100 km/h.
Zwar brummt der Commonrail-Diesel trotz
eines strammen Drehmoments von 305 Nm zuweilen
ein wenig rauhbeinig. Doch einmal in Fahrt,
schafft der Magentis Diesel immerhin eine
Höchstgeschwinidigkeit von 200 Stundenkilometer.
Geschaltet wird der Euro4-Motor über
ein Sechsgang-Getriebe. Eine 4-gang Automatik
(H-matic) ist optional verfügbar.
Der
gegenüber dem Vorgängermodell
um 10 PS auf 150 PS leistungsgesteigerte
2.0 Liter Common-Rail
Fahreigenschaften
Das Fahrverhalten
des 4,80 Meter langen Viertürers ist
leider nur durchschnittlich geraten. Allen
Verbesserungen zum Trotz fällt das
zu weich geratene Fahrwerk auf. Der Lenkung
fehlt es an Präzision und Bestimmtheit.
Vor allem bei hohen Tempi geht dem Fahrer
dadurch das Sicherheitsgefühl verloren.
Auch an der Dämmung können die
Koreaner den Wagen noch verbessern. Bei
schneller Autobahnfahrt fallen außerdem
die lauten Windgeräusche ins Gewicht
die den Reisekomfort merklich trüben.
Der Federungs- und Abrollkomfort sind zwar
nur durchschnittlich geraten. Trotz gewisser
Fahrwerksschwächen verfügt der
Magentis über genügend Tugenden
die ihn zu einer Reiselimousine prädestinieren.
Das
Design der koreanischen Mittelklasse-Limousine
ist deutlich europäischer geworden
Sicherheit
Den Magentis stattete Kia mit einer umfangreichen
- und zwar aktiven wie passiven - Sicherheitsausstattung
aus. Da sind zum einen eine kraftvolle und
doch kontrollierte Bremskraftverzögerung
durch das ABS-Bremssystem mit elektronischer
Bremskraftverteilung (EBD) und groß
dimensionierten Scheibenbremsen. Die Limousine
verfügt außerdem über ein
elektronisches Stabilitätsprogramm
(ESP) mit Transaktionskontrolle und zusätzlich
über einen Bremsassistenten (BAS).
Dem passiven Insassenschutz wird über
eine hochstabile Karosserie und Fahrgastzelle
genüge getan. Zusätzlich sind
verschiedene, im Kollisionsfall nahtlos
ineinander greifende Rückhaltesysteme
verbaut: Neben Front- und Seitenairbags
für Fahrer und Beifahrer umfasst dies
Kopfairbags vorn und hinten sowie aktive
Kopfstützen, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer
an den beiden Vordersitzen. Abgerundet wird
das Sicherheitsystem durch ein Gurtwarnsystem
für vergessliche Gurtmuffel.
Den
Magentis gibt es ausschliesslich als Stufenhecklimousine
Lieferumfang
und Extras
Der Serienumfang kann sich sehen lassen.
Der Magentis unterscheidet sich in der von
uns gefahrenen Ausführung EX je nach
Motorisierung. Im Ausstattungsumfang der
2-Liter Motoren sind schon Klimaanlage,
Pollenfilter, elektrische Fensterhebern
vorn und hinten, Nebelscheinwerfern, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen,
Diebstahlwarnanlage, Parksensoren hinten,
Dämmerungssensor, Regensensor, höhenverstellbarem
Fahrersitz, Leseleuchten im Dachhimmel vorn,
partiell beheizbarer Frontscheibe mit Defrost-Funktion
für die Wischergummis enthalten. Der
Bordcomputer wurde im neuen Modell zusätzlich
mit einer Außentemperaturanzeige aufgewertet.
Optional ist auch ein 7-Zoll-Navigationssystem
mit Farbbildschirm inklusive 30 GB-Festplatte
zu einem Aufpreis in Höhe von 2.000
Euro erhältlich. Der von uns gefahrene
Magentis 2.0 CRDi ist zudem serienmäßig
mit einem Dieselpartikelfilter und einem
Innenraumzuheizer ausgerüstet.
Technische
Daten Kia Magentis 2.0 CRDi
Ex (2009)
Hersteller:
Kia
Karosserie:
Limousine
fünftürig
Motor:
Diesel Common-Rail
Hubraum:
1.991
ccm
Leistung:
110
kW (150 PS)
Drehmoment:
305
Nm bei 1800-2500 Umdrehungen pro Minute
Von
0 auf 100
10,3
s
Höchstgeschwindigkeit:
201
km/h
Verbrauch
(ECE)
6,0
Liter
CO2-Ausstoß
PDK
158
g/km
Kraftstoff:
Diesel
Schadstoffklasse
Euro
4
Kofferraumvolumen
500
Liter bis 816 Liter
Länge/Breite/Höhe/Radstand
4.800/1.563/1.480/2.720
mm
Gesamtgewicht
/ Zuladung
1.528
bis 1.580 kg / 517 kg
Wendekreis
Links
11,80 Rechts 12,10 Meter
Versicherung:
19
(HP) / 21 (TK) / 23 (VK)
Basis-Preis
brutto:
ab
24.185 Euro,-
Das
2009er-Modell des Kia Magentis hat vom äußeren
Erscheinungsbild her an Attraktivität
zugelegt
Fazit:
Bereits drei Jahre nach dem Debüt
des Magentis werten die Koreaner die
viertürige Limousine im Rahmen
des Facelift deutlich auf. Unter der
Ägide des aus Deutschland stammenden
Designchefs Peter Schreyer wurde nun
so etwas wie eine Kia-Familienähnlichkeit
generiert. Preis und Leistung stimmen.
Das macht es dann erträglich, dass
der Koreaner auch nach der Auffischungskur
immer noch ein bißchen bieder,
fast unauffällig daherkommt. Überzeugt
hat uns, dass Kia die Garantiezeit des
neuen Magentis von drei auf fünf
Jahre (Lack und Mobilität - ohne
Kilometerbegrenzung) heraufgesetzt hat.
Die Mittelklasselimousine Magentis ist
ein solides und geräumiges Familienfahrzeug,
dass zwar unauffällig daherkommt
aber für eine zuverlässige
Personenbeförderung sorgt. Nicht
unerwähnt bleiben soll, dass der
Fünfsitzer aus Korea über
eine umfangreiche Serienausstattung
ab Werk verfügt, die eine Reihe
von Extras beinhaltet die bei vergleichbaren
Fahrzeugen deutscher Hersteller zusätzlich
geordert werden müsste.
Ein
schmaler, kantiger Kühlergrill und
aggressiver blickenden Scheinwerfer präsentieren
das neue Kia-Markengesicht