AutoNews Carbon-Keramik-Bremsscheiben
für Porsche
911
Leichtestes Bremssystem für leichtesten
911er
Neuer 911 GT3 rund
20 Kilogramm leichter mit optionaler Hightech-Bremse
Neue schwimmend gelagerte
Verbindung von Bremsscheibe und Bremstopf
Extrem hohe Lebensdauer
auch im Rundstrecken-Einsatz
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als 20 kg leichter: Neuer 911 GT3 mit Porsche Ceramic Composite
Brake (PCCB)
Im Mai wird der leichteste
und damit sportlichste 911er in den Showrooms der europäischen
Porsche-Händler erstmals zu sehen sein.
Der neue 911 GT3 wiegt genau 1.395 Kilogramm
Mit diesem Leergewicht ist der Porsche GT3 kein Gramm schwerer
als das Vorgängermodell, trotz Hubraum-Erhöhung
um 200 Kubikzentimeter auf 3,8 Liter und größerer
Grauguss-Bremsscheiben an der Vorderachse (380x34 mm statt
350x35 mm). Die Entscheidung für ein nochmals verbessertes
Bremssystem mit höherer Standfestigkeit fiel nicht
nur aufgrund der gesteigerten Motorleistung um 20 PS auf
insgesamt 435 PS (320 kW) und einer damit verbundenen Anpassung
der aktiven Sicherheit. Da der GT3 häufiger als alle
anderen Elfer-Modelle auf der Rennstrecke unterwegs ist,
galt es auch den Bremspunkt und damit die Rundenzeiten zu
verbessern. Carbon-Keramik-Bremsscheiben für noch präzisere
Fahrwerk-Abstimmung Ein noch späterer Bremspunkt lässt
sich mit der optionalen Porsche Ceramic Composite Brake
(PCCB) erzielen. Die Carbon-Keramik-Bremsscheiben von SGL
Brakes GmbH in Meitingen (nahe Augsburg) wiegen im Vergleich
zum Bremssystem mit Grauguss-Scheiben 20,4 Kilogramm weniger
- und das an entscheidender Stelle: dort, wo die Massen
noch ungefedert sind. Das bedeutet ein besseres Dämpfungsverhalten,
so dass das Fahrwerk feinfühliger abgestimmt werden
kann und der Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn gesteigert
wird. Darüber hinaus verbessert sich durch die Gewichtsreduzierung
das Beschleunigungs- und Einlenk-Verhalten des neuen GT3.
Auch Kraftstoffverbrauch und CO2-Emission werden verringert.
An
der Vorderachse des neuen GT3 verzögern auf Wunsch
380x34 mm große Carbon-Keramik-Bremsscheiben
Die gelochten und innenbelüfteten Carbon-Keramik-Bremsscheiben
mit einer Größe von 380x34 Millimeter an der
Vorderachse und 350x28 Millimeter an der Hinterachse bieten
neben einem deutlich besseren Ansprechverhalten noch einen
weiteren Vorteil, der vor allem im Rundstrecken-Betrieb
eine entscheidende Rolle spielen kann: Selbst bei starken,
mehrmals hintereinander folgenden Bremsmanövern tritt
lediglich ein kaum spürbares Fading auf und das Pedalgefühl
bleibt nahezu unverändert. Im öffentlichen Straßenverkehr
lässt sich diese Höchstbeanspruchung der Bremsen
mit einer Pass-Abfahrt vergleichen.
Auch auf die Formsteifigkeit der Scheiben ist absoluter
Verlass. Mit Einführung der zweiten PCCB-Generation
im Jahr 2004 wurde die Kühlkanal-Geometrie so geändert,
dass nicht nur eine effizientere Innenkühlung gewährleistet
wird, sondern durch die Verdopplung der Stege von 20 auf
40 die Formstabilität bei mehrmaligen Folgebremsungen
aus hoher Geschwindigkeit verbessert werden konnte. Neues
Verbindungskonzept zwischen Bremsscheibe und Bremstopf Völlig
neu bei den PCCB-Scheiben des 911 GT3 sind die zwölf
Spangenfedern, die eine schwimmend gelagerte Verbindung
von Bremsscheibe und Bremstopf herstellen. Die federnde
Anbindung dient einerseits dazu, die thermischen Spannungen
auszugleichen, die zwischen Aluminium-Bremstopf und Carbon-Keramik-Bremsscheibe
auftreten können. Ursache dafür: Aluminium dehnt
sich bei Erwärmung aus, Carbon-
Keramik zeigt dagegen selbst bei Temperaturen weit über
1.000 Grad Celsius keine Veränderung. Andererseits
erlauben die Spangenfedern eine Relativ-Bewegung zwischen
Bremstopf und Scheibe. Durch den möglichen Ausgleich
sowohl in radialer als auch in axialer Richtung wird der
Bremskomfort gesteigert, die Neigung zum Bremsrubbeln reduziert
sowie das akustische Verhalten der Bremsen verbessert. Beim
neuen GT3 sind die Carbon-Keramik-Scheiben übrigens
sowohl an der Vorderachse als auch an der Hinterachse mit
Alu-Töpfen bestückt. Der Ersatz der Edelstahl-
Bremstöpfe an der Hinterachse, wie sie im Vorgängermodell
verbaut wurden, führt zu einer Gewichtseinsparung von
einem Kilogramm pro Scheibe.
PCCB
kombiniert extreme Langlebigkeit mit geringem Gewicht und
hoher Fadingstabilität
Carbon-Keramik, ein Lifetime-Produkt
Auf die extreme Langlebigkeit der Carbon-Keramik-Bremsscheibe,
die im Vergleich zur
Grauguss-Scheibe ein Vielfaches höher liegt, können
sich die GT3-Fahrer auch im Rundstrecken-Einsatz verlassen.
Diese Bewährungsprobe hat die Porsche Ceramic Composite
Brake bereits im Porsche-Supercup bestanden, wo sie seit
der Motorsport-Saison 2006 von allen Rennteams eingesetzt
wird. Im Gegensatz zu Grauguss-Scheiben, die nach jedem
Rennwochenende ausgetauscht werden müssen, hält
die PCCB die komplette Rennsaison. Im Porsche-Supercup 2008
waren das zwölf Rennen inklusive Training und Qualifying.
Die
Vorteile von Carbon-Keramik-Bremsscheiben auf einen
Blick
Besseres Ansprechverhalten
Erhöhte Fadingstabilität
Hohe thermische Standfestigkeit
Kein Bremsenrubbeln
Sehr gute Dosierbarkeit
Deutlich höhere Lebensdauer
Deutlich reduzierte rotierende ungefederte Massen
Besseres Einlenkverhalten
Hohe Verschleißfestigkeit und fast vollständige
Vermeidung einer Staubemission
Korrosionsbeständigkeit
Die SGL Group ist ein weltweit
führender Hersteller von Produkten aus Carbon (Kohlenstoff).
Das umfassende Produktportfolio reicht von Carbon- und Graphitprodukten
über Carbonfasern bis hin zu Verbundwerkstoffen. Die
Produktionskapazität des Unternehmens in seinem Werk
in Meitingen bei Augsburg beträgt rund 50.000 Carbon-Keramik-Bremsscheiben
pro Jahr. Für das technologisch anspruchsvolle Herstellungsverfahren
ist neben einem umfassenden Materialverständnis auf
dem Gebiet der Carbonfaser-Verarbeitung auch spezielles
Hochtemperaturtechnologie-Know-how notwendig. Die SGL Brakes
wurde 2007 für die Innovation der keramischen Bremsscheibe
mit dem Professor Ferdinand Porsche Preis ausgezeichnet
und innerhalb der Standortinitiative "Deutschland -
Land der Ideen"geehrt.