AutoTest Das
Elektrozeitalter beginnt: Peugeot
iOn Angetestet: Einer
muss den Anfang machen - Marktstart noch
2010
Serienstromer mit bis zu maximal
150 km Reichweite
Aufladung
auch über 220V-Netzanschluss
Synchronmotor
mit 67 PS Leistung und 180 Nm Drehmoment
Kraftübertragung
über einstufige
Automatik
Erste
Auslieferungen noch 2010
Vorerst
nur Leasing möglich: Der neue Peugeot
iOn
Unser erster Fahreindruck Nach unzähligen Elektro-Studien
geht es nun los und die ersten echten Serienstromer
rollen zu den Händlern. Ausgezeichnet
mit dem "eCartec Award 2010" (bayerischer
Staatspreis
für Elektromobilität) , "ÖkoGlobe
2010" und dem "Grünen Lenkrad"
geht das Elektroauto Peugeot iOn nun an
den Start.
Anzeige:
Erstkontakt
mit dem Elektro-Pionier
Wir hatten in Wiesbaden Gelegenheit das
Fahrzeug einem kurzen Test zu unterziehen.
Schon mit dem gewählten Namen möchte
die französische Marke auf die Kraftquelle
hinweisen. Gespeichert wird die Energie
in Lithium-Ionen-Akkus, die den fünftürigen
Löwen-Kleinwagen mit der nötigen
Energie beliefern. Bereits 1994 hatten Peugeot
und seine PSA-Konzernschwester Citroen auf
dem Pariser Autosalon eine zweitürige
Elektrostudie unter dem Namen Ion präsentiert.
Nun wird aus dieser Studie Realität.
Das vollelektrische Fahrzeug wurde von Peugeot
in Zusammenarbeit mit Mitsubishi Motors
Corporation und Citroen entwickelt. Bis
auf das Getriebe sind C-Zero, Mitsubishi
i-MIEV und Peugeot iOn nahezu identisch.
Optisch
zeigt sich der Franzose gegenüber seinen
beiden Brüdern nur behutsam verändert
Optisch zeigt
sich der Franzose gegenüber seinen
beiden Brüdern, mit einer modifizierten
Frontschürze, anderen Rädern und
leichten Retuschen am Heck, nur behutsam
verändert. Gezeichnet ist der C-Zero
im One-Box-Design mit fließendem Übergang
zur Motorhaube. Die Optik ist gelungen und
Van-artig.
Der kleine
Elektroflitzer verfügt mit seinem Elektroantrieb
über eine Leistung von 49 kW (67 PS)
Leistung. Die Reichweite beträgt bis
zu 150 Kilometer. Die begrenzte Reichweite
prädestiniert das Fahrzeug insbesondere
als Stadtflitzer. Die Beschleunigung von
0 auf 100 km/h dauert 15,9 Sekunden. Die
Höchstgeschwindigkeit beträgt
130 km/h.
LED-Rückleuchten
Für die Praxistauglichkeit ist neben
der Reichweite vor allem eine möglichst
kurze Aufladezeit ein wichtiges Kriterium
dafür, ob ein Elektroauto in der Praxis
sinnvoll einsetzbar ist. Das Aufladen der
Lithium-Ionen-Batterie im Peugeot iOn dauert
an einer herkömmlichen 220-Volt-Haushaltssteckdose
gerade mal sechs Stunden. Der Schnellladevorgang
(80 Prozent) dauert nur 30 Minuten. Der
Akku besteht aus 88 Zellen mit einer Kapazität
von je 50 Ah und bringt eine hohe Energiedichte
bei einem geringeren Gewicht als herkömmliche
Batterien mit gleicher Kapazität.
Nicht
nur Flottenmanager, sondern auch Privatkunden
interssieren sich für den iOn von Peugeot
Ein kleines
Raumwunder: Interieur
Es gibt nur
eine Ausstattungsstufe mit schlichtem Ambiente
und viel Hartplastik. Die Bestuhlung ist
auf allen Plätzen einfach aber bequem
ausgelegt. Der 3,48 Meter lange und nur
1,47 Meter breite iOn ist ein kleines Raumwunder.
Die Beinauflage fällt zwar Kleinwagen-bedingt
recht kurz aus. Aber vorne haben auch große
Fahrer Platz und hinten im Ford finden auch
erwachsene Mitteleuropäer noch ausreichende
Platzverhältnisse. Die Sitzhöhe
im Fond ist höher positioniert als
in der ersten Reihe. Und da das Batterie-Paket
unter dem iOn angeordnet ist, bleibt auch
ein echter Kofferraum übrig: Einkaufstauglich
zeigt sich das Stauvolumen mit 168 Litern.
Die beiden hinteren Sitzlehnen lassen sich
bei größerem Transportbedarf
einzeln zu einer ebenen Fläche umklappen.
Die Zuladung beträgt allerdings lediglich
255 Kilogramm. Zu der serienmäßigen
Sicherheitsausstattung gehören 6 Airbags,
ABS und ESP sowie 2 IsofixKindersitzhalterungen.
Desweiteren existiert ein Kommunikationssystem
Connect SOS an Bord, dass nicht nur bei
Unfällen die Position des Fahrzeugs
übermitteln soll, sondern auch für
das Flottenmanagement wichtige Fahrzeugdaten
ganz automatisch sendet. Die weitere Serienausstattung
des kleinen Stromers umfasst Servolenkung,
Nebelscheinwerfer, Tagfahrlicht, Zentralverriegelung,
Klimaanlage, elektrische Fensterheber sowie
ein MP3-fähiges CD-Autoradio mit Bluetooth
und USB-Anschluss. Ein abnehmbares Navigationssystem
bieten die Franzosen optional an. Weitergehende
Gestaltungsmöglichkeiten
sind äußerst begrenzt.
Fahreigenschaften
Gestartet
wird das Auto ganz konventionell per Schlüsseldreh.
Der einzige Hinweis auf den Elektroantrieb
ist das große Kombiinstrument hinter
dem Lenkrad, in dem sich Tacho, Batterieanzeige
und Kilometerzähler vereinen. Der Schriftzug
"ready" signalisiert die Fahrbereitschaft.
Per Automatik-Wählhebel wird die Fahrtrichtung
bestimmt. Beim Druck auf das rechte Pedal,
das früher zu recht "Gaspedal"
hieß, läßt den iOn fast
geräuschlos Fahrt aufnehmen. Erst langsam
gesellen sich Abroll-Geräusche dazu.
Nur bei starker Beschleunigung ist ein deutliches
Summen vom Heckmotor und der Leistungselektronik
zu vernehmen. Der Synchronmotor sitzt auf
der Hinterachse und treibt über ein
vollautomatisches Getriebe mit starrer Übersetzung
die Hinterräder an. Der
Elektromotor kommt mit einer Übersetzungsstufe
aus, um die bis zu 8.000 Umdrehungen auf
den Asphalt zu übertragen. Das Drehmoment
von 180 Newtonmetern steht ab der ersten
Umdrehung vollständig bereit. Beim
Spurt aus dem Stand fühlt sich der
kleine 1,2-Tonner für flottes Vorankommen
in der Stadt gut motorisiert. Antrieb und
Batteriepaket im Unterboden verlagern den
Schwerpunkt weit nach unten, sodass sich
die Wankneigung in Grenzen hält. Der
Fahrkomfort des kleinen Stromers emfanden
wir als ausgewogen. Bodenwellen eliminiert
das Fahrwerk sehr gut. Der kleine Wendekreis
von rund neun Metern ist gerade in der Stadt
von enormen Vorteil.
Die Reichweite
gibt Peugeot mit bis zu 150 km an. Doch
räumen die Franzosen unumwunden ein,
dass eingeschaltete Komfortfunktionen wie
Klima, Heizung, Licht, und Radio sowie auch
ein nervöser Gasfuß den Aktionsradius
des Stromers erheblich schmälern. Berücksichtigt
man, dass sich 90 Prozent der täglichen
Fahrten auf weniger als 60 Kilometer belaufen,
ist dies für den Alltag völlig
ausreichend." Die Betriebskosten pro
100 Kilometer rechnet Peugeot bei aktuellen
Stromkosten auf ungefähr 3,20 Euro
pro Tankfüllung (80 bis 150 km) hoch.
Passable
Kofferaumverhältnisse
Kein Kauf - nur Leasing
Während Citroen den C-Zero zu Preisen
ab 35.164,50 Euro anbietet, setzt Peugeot
in der Vermarktung ausschließlich
auf das Leasinggeschäft. Der iOn ist
nur per Full-Service-Leasing (inkl. Wartung,
Garantie und Peugeot Assistance) ab monatlich
491 Euro netto (10.000 km/Jahr; 36 Monate
Laufzeit) erhältlich. Das All-Inclusive-Garantie-Paket
nimmt iOn-Fahrern immerhin als Rund-Um-Sorglos-Paket
sämtliche Akku-Risiken ab. Zudem liegen
die Betriebskosten deutlich unter denen
von konventionell angetriebenen Fahrzeugen.
Mit der Versicherungseinstufung 15 für
die Haftpflicht (in einer Einteilung von
10 bis 25), 21 bei der Vollkasko und 18
in der Teilkasko (jeweils 10 bis 34) wird
auch der Unterhalt des City-Stromers besonders
günstig. Außerdem wirkt sich
die Einstufung positiv auf die Restwertentwicklung
aus. Zu den ersten iOn-Kunden werden sicherlich
in erster Linie Behörden, Flottenbetreiber,
Fuhrparks und Firmen sein, die mit einem
Elektroauto ihr Öko-Image fördern
wollen. Peugeot und DB Energie - eine Tochter
der Deutschen Bahn AG - haben gerade eine
Kooperation bei der Elektromobilität
beschlossen.
Mu by Peugeot:
Mobilität nach Maß
Integriert wird der Peugeot iOn in das neue
Mobilitätsangebot "Mu by Peugeot".
Dieses Service- und Dienstleistungsangebot
gibt Kunden die Möglichkeit, mittels
Prepaid-Karte verschiedenste Peugeot Produkte
zu mieten - neben Pkw, Cabrios und leichten
Nutzfahrzeugen auch Elektro-Fahrräder
und -Roller (Scooter) sowie Zubehör.
Das in Frankreich bereits erfolgreich eingeführte
"Mu" (sprich "mü")
startete in der 1. Jahreshälfte 2010
in Deutschland. Den Anfang hat Berlin gemacht.
Kunden können sich an vier Standorten
in der Stadt das Fahrzeug mieten, das sie
gerade brauchen. Als weitere Städte
werden in Kürze Hamburg und München
folgen. Das Konzept ist denkbar einfach.
Wer mitmachen will beim Mu-Projekt, muss
keineswegs ein Peugeot-Kunde sein. Wer sichfür
die neue Form der Mobilität interessiert
kann sich im Internet - unter www.mu.peugeot.de
- informieren und anmelden.
Peugeot wird
bei den alternativen Antrieben mittelfristig
nicht nur auf das Thema Elektro-Batterie
setzen, sondern auch sein Diesel-Hybridkonzept
weiterentwickeln. 2011 sollen entsprechende
Versionen auf dem europäischen Markt
eingeführt werden. Und bereits 2012
planen die Franzosen eine aufladbare "Plug-in"
Variante des diesel-Hybrid folgen zu lassen.
Ziel ist, bei den umweltfreundlichen Fahrzeugtechnologien
ganz vorne mit dabei zu sein. Peugeot hat
sich den Umweltschutz als Kernziel seiner
Modellpolitik auf die Fahne geschrieben
und möchte 2011 in Deutschland rund
800 (europaweit 3500 ) E-Fahrzeuge absetzen,
sowie bis 2015 insgesamt 50.000 Einheiten
verkaufen bzw. per Leasing vermarkten. Bereits
600 Vorverträge habe Peugeot bisher
abgeschlossen. Unter anderem integriere
die Deutsche Bahn das Auto in ihr Elektro-Car-Sharing-Angebot
"Flinkster". Aber auch viele Privatkunden
interessieren sich für das Fahrzeug.
Seit Mai 2010 hätten sich über
3.000 Menschen auf der iOn-Webseite registriert.
Wer heute bestellt - wird laut Thomas Bauch
(Geschäftsführer Peugeot Deutschland)
- den iOn dann auch im Sommer haben.
Fazit:
Mit dem iOn beginnt für den französischen
Autobauer Peugeot das Elektro-Zeitalter.
Als einer der ersten europäischen
Autohersteller bieten die Franzosen
ab Dezember 2010 mit dem Elektrofahrzeug
iOn eine Option für eine emissionsfreie
Mobilität. Der iOn ist ein Fünftürer
mit vier Sitzen und verlangt weder
beim Komfort noch bei der Sicherheit
allzugroßen Verzicht auszuüben.
Desweiteren ist der iOn bei entsprechendem
Nutzungshintergrund überraschend
alltagstauglich, wendig, und sogar
mit einem gewissen Komfort ausgestattet.
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