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AutoTest
Voll-Hybrid: Toyota Prius HSD Life im Fahrbericht
Sparsam
mit der Kraft von zwei Herzen

  • Toyota-Ziel: Hybridquote soll bis 2015 auf 50 Prozent steigen
  • Eingeschränkte Sicht nach hinten
  • Geringer Testverbrauch von nur knapp über 5 Litern im Drittelmix
  • Hoher Reifegrad der Technik und gute Verarbeitung
  • Prius HSD Life zu Preisen ab 26.750,- Euro
 


Im Test der Toyota Prius 3 in der Ausstattung Life



Neue Hybridversion des Kompaktwagens im Test

Bisher war das Hybridangebot bei Toyota selbst auf den Prius beschränkt. Erst in Kürze bietet Toyota ab September 2010 auch den Auris HSD mit Hybridsystem an.

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"Prius" bedeutet Vorreiter

Nach mehr als einem Jahrzehnt steht der Prius somit noch immer alleine da. Nur Honda hat mit dem optisch ähnlichen Insight ein vergleichbares Fahrzeug - allerding einem technisch weniger aufwändigen Hybridsystem - im Sortiment. Wir haben den Toyota Prius in der aktuellsten Fassung einem ausgiebigen Fahrtest unterzogen.

Designelemente, wie die komplett um das Heck herumreichende Abrisskante, verleihen dem Prius III ein markantes Aussehen

 

Der Prius als Vorreiter der Hybridwelle

Vor dreizehn Jahren debütierte die erste Generation des Prius im Dezember 1997. Noch wurde der Hybridantrieb der Japaner von den europäischen Wettbewerbern milde belächelt. Dem Diesel sollte der Vorzug gegeben werden. Und immer wieder wurde die technische wie auch wirtschaftlichen Unsinnigkeit eines dermaßen komplizierten Doppel-Antriebs aufgezeigt.


Der Saubermann ermöglicht sparsamen Fahrspass


Zwischenzeitlich hat sich das Blatt gewendet. Toyota fährt bereits die von uns getestete dritte Generation des Prius vor, während der Rest der Welt noch mühsam versucht den Vorsprung an Forschung und Erfahrung einzuholen. Erst mit dem Ölpreisschock von 2008 und der anhaltenden Klimadiskussion begann ein Umdenken. Die Wettbewerber launchen nun nach und nach ihre eigenen Hybridfahrzeuge - wohlbemerkt ihrer ersten Generation. Dass der Prius bereits deutlich gereift ist, merkt man dem Auto durchaus an. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor haben die Japaner zwischenzeitlich zur nötigen Marktreife weiterentwickelt.


Die Generation 3 des Prius hat deutlich an Dynamik dazugewonnen


Neben dem Hybridantrieb sind auch die Zusatzsysteme wie die Start/Stopp-Automatik einwandfrei implementiert. Bei der Entwicklung der dritten Generation des Toyota Prius standen bessere Fahreigenschaften und ein stärkerer Antrieb im Lastenheft. Hierzu wurde der Hubraum des Benzinmotors im Toyota Prius von 1,5 auf 1,8 Liter vergrößert und die Leistung von 78 auf 98 PS erhöht.



Der Luftwiderstandsbeiwert beträgt nur 0,25


Exterieur


Mit seiner modernisierten Außenhaut wirkt der von uns gefahrene neue Prius HSD Life deutlich akzentuierter und definierter als sein etwas unscheinbar daherkommender Vorgänger. Die Nachschärfung war auch bitter nötig. Der erste Prius hat bereits über sein Design versucht, der Umwelt mitzuteilen, dass es sich bei ihm um ein außergeöhnlich sparsames Fahrzeug handele. Die Generation 3 hat nun deutlich an Dynamik dazugewonnen. Nun sorgen neben der aerodynamischen Grundform, markante LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten sowie 17-Zoll-Räder für einen besonderen Auftritt mit dem sich auch in Europa niemand zu verstecken braucht. Bei dem "One-Box-Design" ist es zwar geblieben. Aber Designelemente, wie die komplett um das Heck herumreichende Abrisskante, verleihen dem Prius III eine markante Optik und tragen zur hervorragenden Aerodynamik bei. Der Luftwiderstandsbeiwert beträgt nur 0,25 und setzt damit ein Benchmark bei den Serien-Limousinen.



Technoides Interieur

Im Innenraum versprüht der Prius eine progressive Anmutung mit einer gehörigen Portion Zukunfts-Flair. Beim Einsteigen fällt sofort der kleine blauer Automatik-Schalthebel in der freischwebenden hohen Mittelkonsole sowie die breite mittig platzierte Digitalanzeige im Armaturenbrett ins Auge. Neben einem Digitaltacho befindet sich hier noch der Energy Monitor, der anzeigt, ob der Prius mit Benzin oder Strom oder beidem fährt und ob die Batterie gerade geladen wird. Das serienmäßige Head-up-Display zusätzlich Geschwindigkeit und Navi-Hinweise in die Windschutzscheibe und damit direkt ins Blickfeld des Fahrers.

Willkommen in der Zukunft: Cockpit des neuen Prius mit hoher Mittelkonsole


Das Cockpit wirkt zwar hochwertiger als beim alten Prius, dennoch dominiert hier weiterhin viel Kunststoff. Der Innenraum präsentiert sich dennoch freundlich und großzügig gestaltet. Eine Teil dazu tragen auch die hellen Materialien bei. Der Innenraum des 4,46 Meter langen Prius zeigte während der Testfahrten eine gute Alltagstauglichkeit. Vorne wie hinten finden die Passagiere großzügig dimensionierte Platzerhältnisse vor.

Das Ladeabteil läßt mit wenigen Handgriffen auf bis zu 1.545 Liter Stauvolumen erweitern

Der Japaner bietet einen praktischen wie variablen Innenraum. Es sind ansonsten eher verzeihbare Kompromisse die den sonst guten Eindruck beeinträchtigen. Die mäßige Sicht nach hinten sind noch tolerabel. Das durchdachte Innenraum-Konzept des Prius hat uns ansonsten überzeugt. Dank des fehlenden Kardantunnels ist im Fond der Fußraum eben und ermöglicht damit auch auf dem mittleren Platz der Rückbank vernünftige Platzverhältnisse.


Geräumiges Interieur



Der Kofferraum verfügt in der Grundkonfigration schon über ein beachtliches Volumen von 445 Liter. Dank der asymmetrisch umklappbaren Rückbank läßt sich dieser mit wenigen Handgriffen auf bis zu 1.545 Liter erweitern. Neben einer ebenen Ladefläche bietet das Gepäckabteil noch weitere praktische Vorteile: So wird die Ladeschwelle durch einen Zwischenboden egalisiert, was das Be- und Entladen schwerer Gegenstände erleichtert. Zudem befindet sich unter diesem Zwischenboden eine groß dimensionierte und leicht zu reinigende Plastikwanne und sogar ein Extra-Staufach für die Gepäckraum-Abdeckung. Was uns weniger überzeugte, ist die viel zu geringe Zuladung. Der Prius ist zwar als Fünfsitzer zugelassen. Er verfügt aber nur eine maximale Zuladung von 360 Kilogramm. Mit fünf Personen und Gepäck ist derschnell deutlich überladen.

Antrieb und Verbrauch

Bekannt wurde der Prius über seine ausgeklügelte Spritspar-Technik. Dieser besteht vereinfacht ausgedrückt darin, den Elektromotor Bremsenergie in Strom umwandeln zu lassen, die in einer großen Batterie zwischengespeichert wird. Diese Energie wird wiederum bei Bedarf für den Vortrieb genutzt, was den Benzinmotor entlastet und so den Verbrauch verringert.


Die Gesamtleistung des HSD aus benziner und Elektromotor beträgt 100 kW (136 PS)

Gestartet wird der Prius ganz gewöhnlich per Start-Knopf. Irritierend wirkt anfänglich das fehlende Motorgeräusch. Ein kleines Lämpchen signalisiert die Fahrbereitschaft. Der 99 PS starke 1,8-Liter-Benziner bleibt im Allgemeinen zunächst aus. Wie bei einer Automatik üblich wird der Gangwahlhebel auf D gestellt. Nun kann es losgehen. Bei sanfter Bedieung des Gaspedals lässt sich vorerst rein elektrisch anfahren. Erst wenn mehr Schub benötigt wird, springt dem Elektromotor der Benziner zur Seite. Dieses Zusammenspiel harmoniert beeindruckend perfekt.

Zu den 99 PS gesellen sich noch 82 PS der E-Maschine, die sich zu einer kombinierten Maximal-Leistung von immerhin 136 PS summieren. Diese Kraft läßt sich auf Wunsch durchaus eindrucksvoll abrufen. Mit einem Druck auf dem Power-Knopf lassen sich noch ein paar Extra-PS zuätzlich abfordern. Zwar wird auch damit aus dem 1,4-Tonner schweren Fahrzeug kein Rennwagen. Aber für alle Situationen des alltags istder prius damit auf alle Fälle gerüstet. In knapp über zehn Sekunden absolviert der Prius den Paradesprint aus dem Stand auf Tempo 100. Das getribesorgt für ein etwas ungewohntes Beschleunigungsverhalten, dass dem Honda Insight den wir kürzlich testeten sehr ähnlich ist. Das Beschleunigungsverhalten lässt sich mit einem Gummiband vergleichen. Statt eines linearen Anstiegs der Drehzahlen nach jeder neuen Gangstufe, dreht bei diesem stufenlosen Getriebe der Verbrennungsmotor bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht wird. Das kann bisweilen auch sehr laut vonstatten gehen. In dem "Power Mode" läßt sich eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreichen. Das Auto ist alles andere als eindimensional. Es kann sogar so etwas wie Fahrspaß vermitteln, wenn gewünscht. Der Prius passt daher nicht unbedingt in das Bild eines trägen Ökomobils. Wird das Gaspedal bearbeitet, dann sprintet er auch zügig los.


Das Cockpit mit Farbdisplay und wichtigen Infos zum Fahrzustand


Toyota gibt den Verbrauch im Drittelmix mit 4,0 Litern auf 100 Kilometer an. Unser Verbrauch betrug während der Testfahrten mit hohem Autobahnanteil und durchaus forcierter Fahrweise nur 5,1 Liter. Das geht angesichts von Leistung und Gewicht mehr als in Ordnung und zeigt das Hybrid auch auf langen Strecken seine Vorteile einbringen kann. Die Spritersparnis an der Tankstelle ist als Return on Investment auch notwendig, damit der Prius nicht nur bei Umweltaktivisten punktet. Der Anschaffungspreis ist mit mindestens 25.450,- Euro relativ hoch und markiert einen Grundpreis, der ihn deutlich über das Preisniveau vergleichbarer Fahrzeuge der Kompaktklasse hebt.


Die drei Fahrmodi lassen sich per Tastendruck auswählen



Drei Fahrmodi: Per Knopfdruck kurzeitig sogar zum flüsterleisen Elektroauto

Der Prius verfügt über drei Fahrmodi. Im Eco-Modus, der den Standard nach dem Start bildet, wird der Einsatz des Elektromotors favorisiert. Damit lassen sich die günstigsten Verbrauchswerte erzielen. Daneben gibt es die Power-Stellung. Der Otto-Motor reagiert dabei spontaner aufs E-Gas, die Leistungsentfaltung wird temperamentvoller. Der Verbrauch steigt dadruch allerding auch deutlich an. Als dritte Variante gibt es den EV-Modus, in dem der Prius - vorhandene Batteriekapazität vorausgesetzt - rein elektrisch dahingleitet. Ab 45 km/h schaltet sich automatisch der Verbrennungsmotor hinzu. Die Reichweite soll unter idealen Bedingungen (voll geladene Batterie, keine Steigungen, behutsame Fahrweise) ungefähr 2 Kilometer betragen. Wir vermochten uns maximal 1,2 km in einem Stück rein elektrisch fortzubewegen.


Fahreigenschaften


Komfort stand bei der Fahrwerksabtimmung eindeutig im Vordergrund. Auch bei höherem Tempo ist der Prius gut beherrschbar. Das Fahrwerk ist ordentlich abgestimmt, vielleicht etwas weicher als etwa ein VW Golf. Agilität und Handling sind zwar nicht sportlich, aber für ein Fahrzeug mit Öko-Bereich durchaus beachtlich. Die elektrische Servolenkung vermittelt eine ausreichende Rückmeldung. Die Bremsen verzögern zupackend und zuverlässig. Wir waren überrascht: Es ist noch nicht lange her da glänzte die Generation zwei des Prius mit viel zu weicher Federung, gefühlloser Lenkung und eine Antriebseinheit, die permanent überfordert zu sein schien. Viele Mankos der vorherigen Prius-Generation haben die Japaner konsequent beseitigt.


Optional gibt es ein Komfortpaket mit Solarschiebedach


Extras

Mit Touchscreen-Navi, Klimaautomatik, Tempomat, Sitzheizung und lederähnlicher Alcantara-Ausstattung war unser Testwagen gut bestückt. Der Basis-Prius verfügt bereits serienmäßig über 7 Airbags, ESP, CD-Radio, Klimaautomatik und das neue im Test überzeugende Head-Up-Display. Erst ab dem von uns gefahrenen Ausstattungsvariante Life kommen Lederlenkrad, Tempomat hinzu. Die Version Executive bietet zusätzlich unter anderem LED-Scheinwerfer, Lichtautomatik und CD-Wechsler. Optional gibt es ein Komfortpaket mit Solarschiebedach, Navigationssystem mit Parkassistent und Rückfahrkamera, Abstandstempomat sowie akustische Einparkhilfe.

 

Technische Daten Toyota Prius HSD Life
Hersteller: Toyota
Karosserie: Schrägheck-Limousine 5 türig
Motor: Vierzylinder-Benziner plus E-Motor
Hybrid-Synergy-Drive stufenlos variables Getriebe
Hubraum: 1.798 ccm
Leistung: Benziner 73 kW (99 PS) bei 5.200 UPM
E-Motor 60 kW (14 PS)
Hybrid Synergy Drive System: Motorleistung 100 kW (136 PS)
Drehmoment: Benziner 121 Nm/ab 4,500 UPM
E-Motor: 78,5 Nm
Antriebsart Zwei-Rad-Frontantrieb
Von 0 auf 100: 10,4 s
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Verbrauch (ECE) 4,0 Liter
CO2-Ausstoß 92 g/km
Kraftstoff: Super-Benzin bleifrei
Schadstoffklasse Euro 5
Leergewicht/zul. Gesamtgewicht 1445 kg / 1805 kg
Kofferraum 340 - 1.545 Liter
Reifen Testwagen 215/45 R17
Länge/Breite/Höhe 4460/1745/1490 mm
Tankinhalt 45 Liter
Grundpreis Prius 25.450 ,- Euro
Testwagenpreis Life: Ab 26.750,- Euro



Sportliche Optik: Der neue Prius steht auf gefälligen 17 Zoll-Felgen. Die Reifen sind besonders rollwiderstandarm


FAZIT: Ist der Prius nun das "fortschrittlichste Großserienauto der Welt" wie Toyota ihn gerne sehen möchte? Zwölf Jahre nach dem Start der ersten Serie hat sich Toyota zweifelsohne mit dem Prius weltweit als Hybrid-Pionier etabliert. Der Reifegrad des Prius ist beachtlich. Nur wenige Autos bieten einen so intensiven Vorgeschmack auf die Zukunft wie der neue Toyota Prius. Preislich muss man beim Prius zwar etwas tiefer in die Tasche greifen. Doch angesichts der vielen Komfort- und Sicherheitstechnik, einer sehr guten Ausstattung und dem überzeugenden Hybrid-System scheint dieser Preis durchaus angemessen. Ähnlich sparsame Dieselmodelle deutscher Hersteller liegen auf ähnlichem Preisniveau. Nicht zu vergesen sei auch, dass der Hybridantrieb nicht nur eine technische Dimension besitzt, sondern dessen Insassen auch ein umweltgerechtes Lebensgefühl vermittelt. Praxistauglich ist der Prius der dritten Generation zwischenzeitlich allemal.




Wieviel Leistung hat der Vollhybrid-Antrieb des Prius ? Quelle Toyota


Weitere Informationen:

www.toyota.de


 



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