AutoTest
Citroen DS4 5-Türer HDi 165 FAP SportChic
im Test Höher gelegtes Coupé mit
vier Türen
Die
zweite Göttin im ausführlichen
Fahrbericht
Design
der Avantgarde ohne Citroen-Logo
2
Liter-Turbodiesel mit 163 PS, 340
Nm und 5,1 Liter Verbrauch (NEFZ)
Im
Test die Topausstattung SportChic
(ab 28.400 Euro)
Testwagenpreis
32.590 Euro
Im der Citroen DS4 5-Türer HDI 165
FAP SportChic
Göttlich sparsam in der (Golf)Kompaktklasse
Citroen bietet
mit dem DS4 seit Mai 2011 eine unkonventionelle
und dynamische Luxusvariante des C4 an.
Vor allem mit der Karosserie hebt sich der
DS4 wohltuend ab und offeriert einen einzigartigen
Mix aus viertürigem Coupé, versteckten
Fondtürgriffen, flacher Dachlinie,
kompakten Steilheck und SUV-Elementen wie
beispielsweise großen Radläufen.
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Der DS4 ist
das zweite Modell der eigenständigen
DS-Reihe. Beim DS4 ging Citroen noch deutlich
weiter als beim Kleinwagenpendant DS3. Die
Franzosen haben als Zielgruppe jene Autokunden
identifiziert, die bereit sind für
ihren besonderen Geschmack auch mehr auszugeben.
Ein direkter Wettbewerber des DS4 wäre
beispielsweise der Alfa Romeo Giulietta.
Wie sich das Edel-Derivat des Citroen C4
im Alltag schlägt, klärt der ausführliche
Fahrbericht von MOTORMOBILES. Wir haben
die neue Göttin in der Topausstattung
SportChic als Diesel in der Leistungsstufe
mit 163 PS einem ausgiebigen Test unterzogen.
Dem DS4 ist eine
gelungene Architektur mit der entscheidenden
Prise Extravaganz zu eigen
Design
der Avantgardeohne Citroen-Logo
Wer den Citroen DS4 fahren möchte,
der muss auch bereit sein deutlich mehr
zu investieren als für einen gewöhnlichen
C4. In der Basis-Version Chic sind mindestens
20.700 Euro für die Version "Chic"
mit einem 120-PS-Benziner anzulegen. Der
günstigste HDi mit 110 PS ist ab 22.700
Euro zu haben. Ein normaler Citroen C4 kostet
mit dem Benziner 17.450 Euro.
Das
Gesicht beeindruckt mit großem
Lufteinlass, dem auffälligen
verchromten Doppelwinkel des Citroen-Logos
als oberer Grenze, auffälligen
Nebelleuchten und weit in die Seite
hineingezogenen Scheinwerfereinheiten.
Dies entspricht einem Aufpreis von satten
3.250 Euro für das "höher gelegte
Coupé mit vier Türen". Um
den Aufpreis zum C4 zu rechtfertigen, geht
es im DS4 natürlich deutlich edler zu.
Desweiteren sind Klima, CD-Radio, elektrische
Fensterheber vorn, Tempomat, Zentralverriegelung
oder 16-Zöller und noch einiges zusätzlich
- dazu später mehr - Bestandteil des
Serienumfangs.
Markant
ist die äußere Fensterrahmung
in Edelstahl
Die Strahlkraft einer Automarke liegt
primär in ihrer Historie begründet
Die revolutionäre DS von 1955 hat bis
heute ihre Strahlkraft erhalten. Mit Modellen
unter dem neuen DS-Label wollen die Franzosen
nun ihr Image als Autohersteller mit Hang
zur Extravaganz wiederbeleben. In den 50er
Jahren schuf Citroen diverse DS-Modelle,
die in Anlehnung an den französischen
Begriff déesse (= Göttin) mit
ihrer avantgardistischen Technik zu überzeugen
wußten. Heute steht das Kürzel
DS für besonders extravagante Ableger
der verschiedenen Baureihen. Im Fall des
DS4 stand der C4 Pate. Doch anders als der
Kompakte kombiniert die Edelversion im Rennen
um die Gunst der Neuwagenkäufer typische
Elemente der aktuell so beliebten Crossover.
Der DS4 steht deutlich höher und wuchtiger
auf der Straße und vereint eines Geländewagen
und eines Coupés in sich. Die konventionelle
Technik des C4 verkleidet ein Blechkelid
mit deutlich unkonventionellerem Zuschnitt.
In
den dicken Radhaus-Backen bietet der DS4 sogar
Platz für Räder bis 19-Zoll (Option)
Imposant wirken
für ein Auto der Kompaktklasse die
wuchtigen 18-Zöller mit ihrem prägnanten
Design. Optisch fallen beim Exterieur außerdem
viele Besonderheiten des Citroen DS4 auf:
Lichtleisten, die auch tagsüber sichtbar
sind, der markentypische Doppelwinkel im
Kühlergrill unter dem dynamischen DS-Logo
auf der Kühlerhaube, die Chromumrandungen
der abgedunkelten Seitenscheiben und die
von Alfa her bekannten versteckten Türgriffe
hinten. In der Praxis sorgt genau diese
zusätzliche Türbreite im Bereich
der C-Säule für ein kleines Problem
beim Ein- und Aussteigen: Leicht kommt es
dabei zum Körperkontakt mit der weit
ausladenden Türecke. Das dynamisch
gezeichnete Heck weiß mit Details
wie dem Chromdekor auf der Unterseite der
Heckschürze zu gefallen. Sehr gut gefallen
haben uns die Fenstereinrahmung in Edelstahl
und die chromglänzenden Außenspiegel.
Überzeugende Edeloptik: Interieurmit vielen charmanten Details
Das nobel gestaltete Interieur im elegant
gezeichneten und gut verarbeiteten Innenraum
des 4,27 Meter langen DS4 mag zu gefallen.
Es erschließt sich sofort der hohe
Qualitätsanspruch: Optik und Haptik
der Materialien sind vorbildlich.
Ein geschmackvoller und abwechslungsreicher
Oberflächen-Mix schmeicheln sowohl
der Hand als auch dem Auge.
Die genarbten Oberfläche des gepolsterten
Armaturenbrett geben auf Druck sanft nach.
Wie beim kleineren Citroën C3 reicht
die Panorama-Frontscheibe weit ins Dach
hinein, mit einem Sichtfeld von 45 Grad
nach oben. Die Rundinstrumente sind in Chrom
gefasst. Die zahlreichen Schalter und Tasten
auf Lenkrad und Mittelkonsole können
allerdings schon für ein wenig Verwirrung
sorgen. Im DS finden sich die Bedienelemente
für den Tempomaten und das Radio nun
wie bei den meisten anderen Herstellern
endlich direkt auf dem Lenkrad.
Citroen stellt
für das Warnsignal zum Gurtanlegen
und einige andere akustische Signale dem
Fahrer polyphone Töne zur Auswahl an.
Der Wagen bietet nicht nur zahlreiche Variationen
bei den Tönen für den Blinker.
Auch bei der Beleuchtung der Instrumente
verfügt der Fahrer über Wahlmöglichkeiten.
Von weiß-irisierend bis zu kobaltblau
ist alles geboten und kann über zwei
Tasten in der Armaturentafel rasch den persönlichen
Vorleiben angepasst werden. Der Hintergrund
des Bildschirms wechselt auf Wunsch von
einem seriösen Braunton über Nachtblau
zu kühlem Grau.
Fahrer und
Beifahrer nehmen auf gut gepolsterten Sportsitzen
Platz. Das vordere Gestühl bietet genügend
Halt und Beinauflage. Im Fond müssen
jedoch große Kompromisse eingegangen
werden. Das coupéhafte Dach schränkt
für groß gewachsen Personen den
Raum nach oben spürbar ein. Zudem lassen
sich die hinteren Seitenscheiben nicht komplett
nach unten versenken. Etwas entschädigt
hier die genügend bemessene Kniefreiheit.
Die Sicht nach hinten ist relativ eingeschränkt.
Der
Kofferraum fasst bei umgeklappter Rückbank
bis zu 1.021 Liter
Mit einem
Fassungsvolumen von 385 bis 1.021 Litern
ist die Kapazität des Kofferraums großzügig
bemessen. Allerdings ist die Ladekante recht
hoch. Zudem bleibt eine Stufe stehen, wenn
zur Vergrößerung der Ladefläche
die Lehnen der Rücksitzbank asymmetrisch
umgeklappt werden. Dem zunehmende Ladegeräteinsatz
für Handy, Netbook und so weiter haben
die Franzosen ebenfalls Rechnung getragen.
Hierfür befindet sich eine 230-Volt-Steckdose
unter der Mittelarmlehne an Bord.
Kultivierter Motor bietet jede Menge Kraft
beim Beschleunigen
Die Motorenpalette
umfasst einen 1,6 Liter-Benziner in drei
Leistungsstufen - als Sauger mit 88 kW (120
PS) sowie aufgeladen in den beiden Leistungsstufen
mit 115 kW (156 PS) und 147 kW (200 PS).
Zwei Diesel mit 1,6 Liter Hubraum und 82
kW (112 PS) sowie 2,0 Liter Hubraum und
120 kW (163 PS) stehen als Diesel-Aggregate
zur Auswahl. Für spritzige Beschleunigung
und stämmigen Durchzug sorgt der in
dem von uns gefahrenen Citroen DS4 HDi 165
der kultivierte, drehfreudige Zweiliter-Diesel
mit 163 PS, dessen bäriges Drehmoment
340 Nm beträgt. Mit dem Motor stellen
die Franzosen einmal mehr ihre Dieselkompetenz
unter Beweis. Das Aggregat harmonisiert
mit einem gut schaltbaren, passend abgestuften
Sechsganggetriebe. Den Paradesprint von
null auf 100 km/h erledigt der DS4 in weniger
als 9,5 Sekunden. Die Beschleunigung endet
auf Wunsch erst bei 212 km/h. Auch in den
oberen Gängen überzeugt der Diesel
dabei mit Durchzug. Dem Motor lassen sich
hohe Leistungsreserven bei moderatem Verbrauch
attestieren. Weder Vibrationen noch Arbeitsgeräusche
dringen bis zu den Insassen vor. Eine Schaltanzeige
im Display informiert rechtzeitig darüber
hoch- oder runterzuschalten. Im Drittelmix
konsumierte unser Testwagen im Schnitt nur
6,0 Liter Diesel. In Relation zur Fahrweise
und abgerufenen Leistung ein extrem niedriger
Verbrauch.
Der
kultivierte, drehfreudige Zweiliter-Diesel
mit 163 PS stemmt 340 Newtonmeter auf die
Kurbelwelle
Fahreigenschaften
Gute Arbeit haben auch die Fahrwerksentwickler
geleistet: Mit seiner direkten Lenkung,
der straffen Federung und den breiten 18-Zoll-Rädern
wirkt der Fronttriebler Citroen DS4 HDi
165 gleichermaßen agil und fahrsicher.
Trotz einer Höhe von 1,53 Metern zeigt
die Karosserie selbst bei schnelleren Kurvenfahrten
nur geringe Wankbewegungen. Exzellente Bremsen
und ein sauber abgestimmtes ESP sorgen für
die nötige Sicherheit. Federn und Dämpfer
sind ohne große Komforteinbußen
angenehm straff abgestimmt. Querrille im
Straßenbelag schaffen es nicht mehr
bis zum Rücken der Passagiere vorzudringen.
Störend beim Rausbeschleunigen aus
Kurven können allerdings die Antriebseinflüsse
auf die Lenkung sein.
Sonderausstattung und Preise
Für Fahrer
und Mitfahrer bietet Citroen allerlei Annehmlichkeiten.
Dazu gehören die Panorama-Windschutzscheibe,
deren Sichtfeld sich - auf jeder Seite unabhängig
voneinander - durch ausziehbare Dachhimmelelemente
dem individuellen Geschmack anpassen lässt,
die in zwei Farbtönen und drei Sättigungsstufen
verstellbare Beleuchtung der drei runden
Hauptinstrumente, ein Fahrersitz mit zweifacher
Memory- und Massagefunktion für die
Lendenwirbel und diverses mehr. Bei den
sicherheitsrelevanten Assistenz-Systemen
braucht sich der Edel-Kompakte nicht zu
verstecken: Neben dem obligatorischen ABS,
ESP, intelligenter Traktionskontrolle und
Berganfahrhilfe gibt es noch einen Notrufknopf
an Bord, mit dem man Hilfe anfordern kann,
die dann wiederum via GPS-Lokalisierung
zum verunfallten DS4 findet. Den Crashtest
nach EuroNCAP hat der DS4 mit fünf
Sternen bestanden. Die von uns gefahrene
Topausstattung Sport Chic bietet zudem einen
Parklückenabtaster, der erkennt, ob
die Lücke groß genug ist, sowie
zweifarbige Ledersitze und einen Assistenten
für den toten Winkel. Optional stehen
außerdem Bi-Xenon-Scheinwerfer mit
Kurvenlichtfunktion und ein Spurhalteassistent,
der beim Verlassen der Spur den Sitz vibrieren
läßt, zur Verfügung.
Dem DS4 wird
Ende 2011 als dritter im DS-Bunde dann der
DS5 folgen, und für später ist
noch eine Cabrio-Variante des ausgefallenen
Kleinwagens DS3 angekündigt.
Fazit:
Wiederauferstehung einer französischen
Legende
Alles
in allem hat Citroen mit dem DS4,
in Verbindung mit dem stärksten
Diesel und der Topausstatung SportChic,
ein überzeugendes Gesamtpaket
geschnürt. Der von uns gefahrene
DS4 HDi 165 SportChic glänzt
mit seiner geradezu fürstlichen
Ausstattung. Zwar kostet der DS4 rund
3.000 Euro mehr im Vergleich zum konserativ
und gediegen gestalteten C4, der ein
französisches Angebot für
die Golf-Klasse unterbreiten soll.
Auch zeichnet den DS4 eine deutlich
geringere Nutzwertorientierung aus,
ist dafür aber coupéhaft
schick und sportlich straff abgestimmt.
Außerdem punktet er mit zahlreichen
Möglichkeiten zur Individualisierung.
Der DS4 ist damit das richtige Fahrzeug
für Menschen, die großen
Wert auf Fahrspaß und Individualität
legen - und ein geringeres Augenmerk
auf Bestwerte technisch selten genutzer
Details. Der DS4 ist nunmal kein Auto,
das sich einer pragmatisch orientierten
Sichtweise unterordnet.
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