AutoTest
Daihatsu Charade Basis im
ausführlichen Fahrbericht Der Zwillingsbruder des Toyota Yaris
Daihatsu
Kleinwagen mit bekanntem Vorleben
16
Ventil-Benziner (Euro 5) mit 99
PS und 5,4 Litern Verbrauch
Gut
abgestimmtes Fahrwerk
Hohe
Variabilität
Testwagen
in der Ausstatung Basis ab 13.990
Euro
Im
Test der neue Daihatsu Charade
Start frei
für den neuen Daihatsu Charade
Im Mai startete
der neue Daihatsu Charade, der mit dem Toyota
Yaris baugleich ist und auch dessen Technik
übernimmt.
Anzeige:
Vor
dem Rückzug aus Europa ein neues Modell
Der ausschließlich als fünftürige
Schräghecklimousine angebotene Charade
ist seit wenigen Wochen auf den Markt und
wir haben den kleinen Japaner bereits jetzt
einem ausführlichen Fahrbericht unterziehen
können. Für viele überraschend
erweitert der japanische Hersteller mit
dem neuen Kleinwagen sein Modellangebot
für den europäischen Markt.
Der
2006 vorgestellte Toyota Yaris wird nur durch
ein anderes Logo zum Daihatsu
Waschechter
Polo-Konkurrent
Trotz der für 2013 angekündigten
Einstellung der Vertriebsaktivitäten
in Europa arbeitet Daihatsu mit unverminderter
Anstrengung am Erfolg der Marke weiter.
Hinter dem neuen Charade steckt allerdings
keine Eigenentwicklung, sondern tatsächlich
der (noch aktuelle) umgelabbelte Yaris der
Mutter Toyota. Die nächste Generation
des Yaris wird im Herbst 2011 durch ein
neues Modell ersetzt. Während Toyota
demnächst die dritte Generation des
Yaris vorstellt, lebt die 3,88 Meter kurze
Vorgängerversion als Daihatsu Charade
weiter, wobei es den Kleinwagen unter Daihatsu
ausschließlich als Fünftürer
geben wird. Zielgruppe sind im B-Segment
die direkten Wettbewerber wie VW Polo, Opel
Corsa und Ford Fiesta.
Modern
gestylte Rückleuchten
Design
Die Linienführung
des kleinen Daihatsu lässt keine Langeweile
aufkommen. Fließende Übergänge,
ein sehr runder Bug vorn und hohe Hüften
im Heckberich machen den Kleinwagen zu einer
selbtsbewussten Erscheinung. Markante Sicken
haben ihren Ursprung im horizontal zweigliedrig
gestalteten Kühlergrill. An Höhe
gewinnt der Charade über die leicht
ansteigende Linienführung unterhalb
der Fenster. Über die Heckscheibe erfährt
die Linienstruktur dann am Heck eine leichte
Abwärtsbewegung. Der Charade läßt
sich mit einer Länge von 3,7 Meter
und knapp 1,7 Metern Breite eindeutig in
die Kategorie der City-Flitzer einordnen.
Zum Vergleich: Ein VW Polo ist gut 20 Zentimeter
länger. Entwickelt wurde die Karosserie
im europäischen Entwicklungszentrum
von der Mutter Toyota in Südfrankreich.
Interieur
Den Fahrer
informiert der Digitaltacho über Außentemperaturanzeige,
Durchschnittsverbrauch, aktuellen Verbrauch,
Reichweite und Geschwindigkeitsdurchschnitt.
Das in Länge und Höhe verstellbare
Lenkrad ist übrigens wie der Schaltknauf
mit einem Lederbezug versehen und verfügt
über eine integrierte Fernbedienung
für das RDS-CD-Radio mit 6 Lautsprechern.
Dieses verfügt über eine Anschlussmöglichkeit
Analog-Audio (3,5 mm Klinkenstecker) für
portable Abspielgeräte wie MP3-Player
oder Smartphone. Das Kofferraumvolumen von
275 bis 363 Litern empfehlen den Charade
sogar als kleines Familienauto. Löblich
und eine seltene Ausnahme sind die beiden
im Verhältnis 60:40 geteilten Bankhälften.
Diese lassen sich getrennt verschieben.
Der Preis für diese Variabilität
ist die Stufe im Kofferraum bei umgeklaptten
Lehnen.
Auffällig
ist das mittig platzierte Cockpit.Alle Bedienelemente
sind gut erreichbar und die Instrumente lassen
sich gut ablesen
Der Charade
geizt nicht mit Ablagemöglichkeiten.
Wir zählten 17 verschiedene Fächer
und Halter. Etwas größer hätten
allerdings die Flaschenausbuchtungen in
den Vordertüren ausfallen dürfen.
Sie nehmen zwar Halb-Liter-Flaschen auf,
hätten aber auch leicht für 0,7-Liter-Behältnisse
ausgelegt werden können. Raum genug
wäre gewesen. Erstaunlich
sind die für einen Kleinwagen beachtlichen
550 kg ungebremste Anhängelast. Alle
Bedienelemente sind gut erreichbar und die
Instrumente lassen sich gut ablesen. etwas
gewöhnungsbedürftig ist das in
die Mitte des Armaturenträgers platzierte
Zentraldisplay lenkt die Aufmerksamkeit
des Fahrers ein kein wenig von der Hauptblickrichtung
ab.
Der
Charade punktet mit seiner hohen Variabilität
des Innenraums: Die
Rückbank ist verschiebar
Antrieb
Das Auto wird
dabei ausschließlich von dem bewährten
1,3-Liter-Benzinmotor mit der variablen
Ventilsteuerung Dual-VVTi angetrieben. Dieser
vorläufig einzige Antrieb stammt von
der Mutter Toyota und leistet 73 kW (99
PS). Die Kraft des Vierzylinder wird serienmäßig
mit einem manuellen Sechsganggetriebe kombiniert.
Der 1,33 l große Vierzylinder stemmt
ein maximales Drehmoment von 128 Nm auf
die Kurbelwelle. Die Kraft wird über
ein manuelles Sechsgang-Getriebe verwaltet,
für 850 Euro Aufpreis ist das Automatische
6-Gang-Getriebe (Multi-Mode) lieferbar.
Die Gangwechsel unseres Testwagen mit Handschalter
gestalteten sich sehr präzise. Der
Verbrauch liegt mit dem Handschalter bei
5,4 Liter auf 100 Kilometer. Im Testdurchschnitt
lagen wir nur knapp über 6 Liter. Das
automatisch Getriebe soll sich laut Herstellerangeben
mit 0,2 Liter weniger begnügen. Den
Paradesprint auf Tempo 100 erledigt der
Charade damit in 11,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit
beträgt 175 km/h. Gegen 850 Euro Aufpreis
übernimmt optional ein automatisiertes
6-Gang-Schaltgetriebe (Multimode) die Arbeit.
Der kombinierte Benzinverbrauch des Charade
beträgt im Drittelmix 5,4 Litern, was
einem CO2-Ausstoß von 125 g/km entspricht.
Nur
ein Motor zu Auswahl: Der Benziner aus dem
Toyota-Regal leistet 99 PS
Sehr ausgewogene Fahreigenschaften
Mit seinem
ausgezeichnet abgestimmten Fahrwerk ist
der Charade trotz der geringen Gesamtlänge
auch ein Fahrzeug für längere
Autobahnetappen. Es ist angenehm straff
ausgelegt, dabei aber nicht unkomfortabel.
Auch in schnell gefahrenen Landstraßen-Kurven
zeigt sich der Charade damit als ein gutmütiges
und leicht zu beherrschendes Auto mit vorhersehbares
Fahrverhalten. Die leichtgängige und
angenehm direkte Lenkung sowie der sehr
niedrige Wendekreis qualifizieren den Charade
als ideales Vehikel für die Stadt.
Ausstattung
und Extras
Daihatsu bietet
den neuen Charade aktuell in zwei Ausstattungslinien
an. Den Daihatsu Charade gibt es neben der
Ausstattungslinie Top nur noch in der 750
euro günstigeren Ausstatung "Basis".
Wir haben den Wagen in Austtauzngslinie
Basis gefahren die auch schon bereits zahlreiche
Komfortfeatures aufweist - die bessere Version
Top verfügt über eine Klimaautomatik
anstelle der serienmäßigen Klimaanlage
des Basismodells sowie beheizbare Außenspiegel,
Nebelscheinwerfer, getönte Fondscheiben
und elektrische Fensterheber hinten. Das
umfangreiche Sicherheitspaket beinhaltet
diverse Airbags, ABS mit elektronischer
Bremskraftverteilung sowie das elektronische
Stabilitätsprogramm VSC mit Antriebsschlupfregelung.
Das Farbangebot beginnt bei dem aufpreis-freien
Rot. Die Perleffekttöne Silber, Champagner
und Schwarz kosten 420 Euro Aufpreis.
Optik:
Das Design des neuen Daihatsu wirkt trotz
Vorleben noch frisch
Der Charade ist seit Ende Mai 2011 zu Preisen
ab mindestens 13.990 Euro erhältlich.
Damit ist er 340 Euro günstiger als
der bislang erhältliche, gleich motorisierte
Yaris Cool. Die höherwertigere Charade-Ausstattung
"Top" verlangt Daihatsu mindestens
14.740 Euro.
Technische
Daten Daihatsu Charade Basis
Hersteller:
Daihatsu
Karosserie:
Fünftürig
Motor:
Benziner DOHC 16 Ventile
Hubraum:
1.329
ccm
Leistung:
73
kW (99 PS)
Drehmoment:
128
Nm/ab 3.800 UPM
Von
0 auf 100:
11,9
s
Höchstgeschwindigkeit:
175
km/h
Verbrauch
(ECE)
5,4
Liter
CO2-Ausstoß
PDK
125
g/km
Kraftstoff:
Benzin
(95 ROZ)
Schadstoffklasse
Euro
5
Kofferraum
(Liter) / umgeklappt
275363
Liter / 1.183 Liter
Leergewicht
(Minimum)
1.115
- 1.125 kg
Zuladung
365
kg
Länge/Breite/Höhe
3.785/1.695/1.530/2.460
mm
Wendekreis
9,4
Meter
Basis-Preis
Ausstattungsvariante brutto:
13.990,-
Euro
FAZIT:
Das Beste zum Schluss?
Der
neue Charade bietet eine gute Qualität,
einen effizienten Antrieb und verfügt
über ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der neue Charade mag in der Modellgeschichte
der Toyota-Tochter das Fahrzeug mit
der vielleicht geringsten Emotionalität
sein. Aber er verfügt über
Qualitäten und eine Expertise
die ihn zum vermutlich auch einer
der besten Daihatsu aller Zeiten machen.
Das es sich dabei um einen waschechten
Toyota bzw. umgelabbelten Yaris handelt
tut dem Kleinwagen keinen Abbruch.
Viele Käufer werden sich daran
vermutlich nicht stören. Auch
nicht dass die Marke sich vom europäischen
markt zurückzieht. Das vom Yaris
übernommene charakteristische
Design, der flexible Innenraum mit
Toyota Easy-Flat-Sitzsystem und fünf
Sterne im Euro NCAP-Crashtest sowie
fünf Jahre Garantie bilden eine
solide Basis für den Erfolg des
Charade.