AutoTest Fahrbericht
Mitsubishi Lancer 1.8 Di-D+ MIVEC 35 Jahre Sportlimousine
in klassischem Stufenheck mit sparsamen
Diesel
Sportlimousine
im Test
Selbstzünder
von Volkswagen
Verbrauch
5,1 Liter Diesel im NEFZ - Effizienzklasse
B
1,8
Liter Turbodeisel mit ClearTec und
einer Leistung von 110 kW (150 PS)
Testwagen
(Aktionspreis): 20.990 Euro
Im
Test der Mitsubishi Lancer als Sportlimousine
mit 150 PS Diesel
Japaner
mit Tradtion und deutscher Technik
Der Mitsubishi Lancer hat eine längere
Tradition aufzuweisen als der Golf der erst
1974 - ein jahr später - launchte.
Mittlerweile ist der Lancer bereits in der
achten Generation unterwegs. Den Lancer
gibt es wahlweise als viertürige Sportlimousine
und fünftürigen Sportback. Als
Testkandidaten haben wir uns für die
Sportlimousine mit Stufenheck in der Sonderedition
"35 Jahre" mit der Motorisierung
1.8 DI-D+ MIVEC ClearTec entschieden.
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Motorsport-Image
Der Ruf des Lancer dürfte vielen Motorsport-Fans
noch ein Begriff sein: Die Rallyevariante
Evo des lancer kämpfte über viele
Jahre mit dem Subaru Impreza WRX um die
Vorherschaft in vielen Rallye-Meisterschaften.
Gutes
Licht: Markant sind die Scheinwerfer (Bi-Xenon
plus Abbiegelicht) sowie auch die Heckleuchten
unter Klarglas
Exterieur
und Jetfighter-Design
Die Plattform
des neuen Mitsubishi
Lancer wurde mit DaimlerChrysler entwickelt
und auch das Design stammt aus dem Mitsubishi-Entwicklungs-
und Designcenter im hessischen Trebur. Die
Plattform teilt sich der Lancer mit einigen
Fahrzeugen aus der DaimlerChrysler-Ära,
die auch bei einigen Chrysler- und Dodge-Modellen
zum Einsatz kommt.
Design
made in Germany: Der Lancer wurde im Mitsubishi-Entwicklungs-
und Designcenter im hessischen Trebur entworfen
Der ansonsten
eher klassische Lancer hebt sich im Straßenbild
von vergleichbaren Fahrzeugen wohltuend
ab. Vor allem die Front mit der dynamisch
wirkenden Schürze und den großen
Lufteintrittsöffnungen weckt sportliche
Assoziationen. Die Japaner sprechen dem
Lancer eine Frontansicht im "Jetfighter"-Stil
zu. Von vorn betrachtet könnte der
4,57 Meter lange Lancer mit seiner sportliche
aber kantigen Schnauze auf den ersten Blick
durchaus auch als Volvo durchgehen. Das
kurzen, hoch aufragende Heck erinnert dagegen
unwillkürlich an Modelle aus dem Hause
Alfa Romeo. Die kräftigen Flanken verliehen
dem Lancer allerdings durchaus einen eigenen
Charakter. Im Gesamteindruck wirkt der Lancer
dennoch stimmig gezeichnet und eigenständig.
Neben Frontspoilier und Seitenschweller
- beide in Wagenfarbe - runden Leichtmetallfelgen
in 16-Zoll die sportliche Erscheinung ab.
Alle 4 Türen öffnen weit genug,
um bequem ein- und auszusteigen. Der satte
Klang aller Türen sowie des Kofferraumdeckels
zeugen neben geringen Spaltmaßen von
einer guter Material- und Verarbeitungsqualität.
Schlichtes
aber zweckmäßiges Interieur
mit
einem gut gezeichneten Cockpit-Layout
Interieur
Die Raumverhätnisse
sind gut. Der Fahrer nimmt hinter einemhöhenverstellbaren
Lenkrad Platz. Die Beinauflage auf den angenehm
gepolsterten Sitzen ist gutund bieten Langstreckenkomfort.
Das gilt auch für die Sitze im geräumigen
Fond. Bis zu vier Erwachsene finden auch
auf langer Strecke bequeme Platzverhältnise
vor. Eine dritte Person in der Mitte wird
eher die Kurzstrecke zu schätzen wissen.
Sämtliche Kopfstützen sind höhenverstellbar.
Dreipunkt-Automatik-Gurte gibt es vorne
und hinten. Die Dreipunkt-Automatikgurte
vorne sind höhenverstellbar und mit
Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer ausgestattet.
ISOFIX-Befestigungen für Kindersitze
sind auf den äußeren hinteren
Sitzplätzen verfügbar.
Die
Türen öffnen sich angenehm weit.
Das Bild der Rückfahrkamera wird in den
Rückspiegel projeziert
Das Cockpit
ist sportlich-funktionell gestaltet und
beherbergt zwei klassische Rundinstrumente
für Drehzahl und Geschwindigkeit. Zwischen
diesen Instrumenten befindet sich der Borcomputer.
Übersichtlichkeit, Ergonomie und Bedienung
geben wenig Rätsel auf. Alle Funktionen
des Armaturenbretts im Mitsubishi Lancer
sind weitgehend selbsterklärend, intuitiv
und gut erreichbar. Vom Multifunktions-Leder-Lenkrad
lassen sich Audio-Anlage und Telefon bedienen.
Außerdem lassen sich mit einem Knopfdruck
von der Fahrertür alle Türen zentral
verschließen und öffnen. Die
Ausstattung der Sonderedition umfasst schwarze
Stoffsitze, USB-Anschluss für Musik,
eine Bluetooth-Schnittstelle mit Freisprecheinrichtung
sowie Klimaanlage und Sitzheizung. Auf Wunsch
läßt sich das Fahrzeug noch um
ein 650-Watt-Audiosystem, Navigation mit
großzügig dimensionierter Festplatte
und 7-Zoll-Monitor ergänzen. Ein abschaltbarer
Airbag auf der Beifahrerseite und Isofix-Befestigung
für Kindersitze sind serienmäßig
an Bord.
Der
Kofferraum fasst minimal (nach VDA) 377 Liter
Erstaunlich
eben ist das 377 Liter fassende und hochgebaute
Gepäckabteil. Dieses läßt
sich angenehm beladen, da es kaum durch
Radkästen in seinen Innenmaßen
beinträchtigt wird. Bei erhöhten
Platzbedarf lassen sich die Rücksitze
geteilt umlegen. Ergänzt wird das Gepäckabteil
durch viele Ablageflächen in den Türen
und Getränkehalter in den mittleren
Armlehnen vorn und hinten. Die Verarbeitung
ist tadellos. Einzig die Haptik der Oberflächen
wirkt nicht ganz so wertig wie bei den meisten
der deutschen Wettbewerber.
Der
1,8 Liter Turbodiesel mit variabler Ventilsteuerung
und 150 PS erwies sich als genügsam
Motor
Angetrieben
wird unser Testwagen von dem Turbodiesel
1.8 DI-D+ MIVEC. Der aufgeladene Selbstzünder
verfügt über Ladeluftkühlung
und variabler Turboladergeometrie und leistet
110 kW (150 PS). Der raubeinige aber vorbildlich
sparsame Diesel konsuliert laut Herstellerangaben
durchschnittlich 5,1 Liter je 100 Kilometer.
Dies entspricht einer CO2-Emission von 128g
/km. Unser druchschnittverbrauch betrug
knapp 6 Liter Diesel auf hundert Kilometer
- bei allerdings flotter Fahrweise. Die
Fahrleistungen sind klassenüblich:
den Sprint von "null auf hundert"
erledigt der Lancer in 10,1 Sekunden. Schluss
mit Vortrieb ist erst bei 207 km/h. Übertragen
wird die Kraft über ein manuelles und
gut schaltbares 6-Gang-Getriebe. Mit seinem
durchzugsstarken Selbstzünder ist er
für alle Alltagssituationen gerüstet.
Das automatische Start-Stopp-System (AS&G)
schaltet den Motor bei Stopps an Ampeln
selbständig aus - ohne die Bordelektronik
abzuschalten. So werden Verbrauch und CO2-Emissionen
reduziert. Der Motor startet automatisch
neu, sobald die Kupplung getreten wird.
Für zusätzliche Effizienz sorgt
eine Schaltempfehlungsanzeige im Multi-Informations-Display,
die einen möglichst sparsamen Fahrstil
unterstützt.
Fahreigenschaften
Der Mitsubishi
Lancer ist zwar wie ein Sportwagen aufgebaut
und verfügt über eine extrem torsionssteife
Karosserie sowie aufwändiger Einzelradaufhängung.
Herausgekommen ist dabei eine sportlich-straffe
Auslegung die trotzdem genügend Langstreckenkomfort
bietet. Trotz eines relativ langen Radstands
und breiter Spur ist der neue Lancer gut
zu manövrieren. Selbst bei schneller
Kurvenhatz bleibt der Lancer durchweg gutmütig
und stets gut behrrschbar. Das Geradeauslaufverhalten
ist vorbildlich. Die elektrounterstütze
Zahnstangenlenkung mit geschwindigkeitsabhängiger
Servounterstützung agiert ausreichend
präzise und vermittelt jederzeit genügend
Rückmeldung zur Straße. Für
die Innenstadt ist der geringe Wendekreis
von nur zehn Metern von großem Vorteil.
Das Handling ist vorbildlich.
Preise
und Ausstattung
Bis zu 1.250
Euro beträgt der Kundenvorteil des
von uns gefahrenen Sondermodells "35
Jahre" gegenüber dem Modell Lancer
Invite. Sportlimousine und Sportback sind
ab 19.990 Euro erhältlich.
Das Sondermodell umfasst u.a. Bi-Xenon Scheinwerfer
und Abbiegelicht, Sitzheizung vorne und
Rückfahrkamera mit Farbmonitor im Rückspiegel,
Frontspoiler, Seitenschweller in Wagenfarbe,
Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie eine
USB-Schnittstelle im Handschuhfach.
Erwähnenswert
sind zudem die beheizbaren elektrischen
Außenspiegel, die Bügeltürgriffe
in Wagenfarbe, die Zentralverriegelung mit
Fernbedienung sowie die verchromte Fensterzierleiste
und Kühlergrill-Umrandung. Der Mitsubishi
Lancer 1.8 DI-D "35 Jahre" bietet
zudem noch 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Cockpit-
und Türverkleidung in Klavierlack-Optik,
Tempoautomatik und Auspuffendrohrblende.
So konfiguriert und gut ausgestattet kostet
unser Testwagen als Sondermodell dann 20.990
Euro (brutto).
Die
Rückfahrkamera an der sich weit öffnenden
Heckklappe
Die Sicherheitsausstattung
umfasst zweistufige Front-Airbags, einen
Knie-Airbag für den Fahrer, Seiten-Airbags
vorne und Kopf-Airbags vorn und hinten.
desweiteren sind sind ein Anti-Blockier-System
mit automatischer Bremskraftverteilung sowie
eine elektronische Stabilitätskontrolle
(MASC) und Traktionskontrolle (MATC) an
Bord.
"Jetfighter":
Den Designstil der Front assoziiert Mitsubishi
mit Düsenjägern
Fazit:
Ein Japaner mit sportlicher Tradtion
Mitsubishi hat mit dem Lancer "35
Jahre" zweifelsfrei eine formschöne
Limousine im Kompaktsegment auf die
Beine gestellt. Der Lancer punktet
mit hohem Reifegrad und niedrigen
Verbräuchen. Der Japaner mit
Motortechnik- und Designherkunft aus
Deutschland verfügt über
ein hohes Qualitätsniveau, überdurchdruchschnittlicher
Verarbeitung sowie reichlich Platz
zu einem angemessenen Preis. Die Kompaktlimosuine
läßt sich sportlich bewegen
und überzeugt gleichermaßen
auf Kurzstrecke als auch als zuverlässige
Limousine für längere Reisen.
Der Lancer punktet trotz Stufenheck
vor allem über vielfältige
Beladungsmöglichkeiten durch
seinen variablen Kofferraum.