AutoTest Toyota Avensis
2.2 D-4D Combi im Fahrbericht Mit
umfangreichen Facelift bis zur Ablösung
2014
Japanischer
Kombi nach gründlicher Überarbeitung
im Test
Komfortableres,
sportlicheres und präziseres
Handling als beim Vorgänger
Avensis
entstand mit einem europäischen
Projektmanagement
2.2
Diesel mit 150 PS und 5,5 Litern
Verbrauch
Testwagen
ab 29.300 Euro
Im
Test der überarbeitete Toyota Avensis
Combi
Ein Plus
an Ausstattung und bessere Qualität
Nach drei Jahren Produktionszeit hat der
Avensis Ende 2014 ein Facelift erhalten.
Der japanische Lademeister rüstet sich
damit bis 2014 durch den zweiten Generationszyklus
abgelöst zu werden. Auch wenn in Deutschland
die Mittelklasse hierzulande von VW Passat,
Audi A4, Mercedes C-Klasse und BMW 3er dominiert
wird, konnten die Japaner noch 2011 über
8.800 Fahrzeuge (Quelle: Kraftfahrtbundesamts)
absetzen.
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Wir hatten
nun Gelegenheit die seit dem 21. Januar
2012 erhältliche Kombivariante des
Avensis einem ausgiebigen Test zu unterziehen.
Der beliebtere Kombi hält in Deutschland
einen Verkaufsanteil von 77 Prozent und
findet damit einen deutlich höheren
Zuspruch als die Limousine. Als Antrieb
haben wir uns für den leistungsstärkeren
Diesel 2.2 D-4D entscheiden. Laut Herstellerangaben
begnügt sich der 150 PS starken Selbstzünder
im Drittelmix (NEFZ) mit 5,4 Litern auf
hundert Kilometer.
Mit
neuem Grill und neuen Scheinwerfern soll den
Erfolg der Mittelklasse von Toyota in Europa
belebt werden
Zu den zentralen Zielen bei der Entwicklung
des neuen Avensis zählte zudem die
Optimierung von Komfort und Fahrdynamik.
Die Kunden profitieren von einer erhöhten
Karosseriesteifigkeit, besseren aerodynamischen
Eigenschaften, einem reduzierten Geräusch-
und Vibrationsniveau, einem höheren
Sitzkomfort, einem überarbeiteten Fahrwerk
und einer optimierten elektrisch unterstützen
Servolenkung. Ob der Toyota Avensis Combi
2.0 D-4D Life nach dem Facelift, inklusive
optimiertem Zweiliter-Diesel, Fahrwerk und
Infotainment, hält was er verspricht,
klärt unser Fahrbericht.
Ein
neues Gesicht mit einem neuen Grill und neue
Scheinwerfern, die den Japaner breiter und
flacher erscheinen lassen
Ein neues
Gesicht mit einem veränderten Grill
Das Facelift
im Rahmen des Modelljahrgangs 2012 fällt
erstaunlich umfangreich aus. Die optischen
Änderungen an der Frontpartie sind
umfangreich: Angefangen über schmallere
Scheinwerfer inklusive Tagfahrleuchten,
einen modifizierten Kühlergrill mit
zwei statt drei Querstreben umfassen die
Änderungen auch einen größeren,
jetzt trapezförmigen unteren Lufteinlass.
Die umfangreich verchromte Front wirkt nun
deutlich stilsicherer und selbstbewusster.
Die
Heckleuchten des neuen Avensis Combi sind
nun serienmäßig in LED-Technik
ausgeführt
Weitere Änderungen
liessen die Japaner dem Heck über veränderte
nun serienmäßig in LED-Technik
ausgeführte Heckleuchten sowie einer
neuen Chromleiste über dem Nummernschild
angedeihen. Ergänzt wird dies über
einen modifizierten hinteren Stoßfänger.
Auch in der Länge hat der Avensis um
15 Millimeter auf nun 4,78 Meter zugelegt.
Insgesamt wirkt die neue Linie mit deutlicher
Keilform, sich nach hinten dadurch verjüngenden
Fensterflächen und einem betonten Heck
deutlich dynamischer.
Interieur
Innen hat
sich am Platzangebot nicht viel geändert.
Udn auch die Aufwertungen halten sich in
Grnezen. Das war auch nicht notwendig da
diese Disziplin Raumökonomie unverändert
einer der Stärken dieses Kombis ist.
Gute Bewegungs- und Kopffreiheit gibt es
weiterhin auch für Großgewachsene
in beiden Sitzreihen. Vorne erhöhen
neu geformte Sitzwangen den Seitenhalt für
Fahrer und Beifahrer.
Gute
Bewegungs- und Kopffreiheit auch für
Großgewachsene in beiden Sitzreihen
Der gut zugängliche Kofferaum bietet
ein Fassungsvermögen von 543 bis 1.690
Litern an und dürfet damit in seinem
Segment zu den Klassenbesten gehören.
Bei umgeklappten Rücksitzen entsteht
ein 1,72 Meter langer, ebener Ladeboden.
Auch die Passagiere im Fond verfügen
über gute Raumverhältnissre. Da
kein hoher Mitteltunnel stört, kann
man sogar in der Mitte sitzend die Beine
bequem unterbringen. Das besser eingerichtete
Cockpit zeigt feinere Oberflächen und
mehr Zierrat, die neuen Wangen der Vordersitze
bieten besseren Seitenhalt. Die Einstellbereiche
für Lenkung (axial) und Fondkopfstützen
sind relativ kurz geraten. Auch die Gurte
um zum Beispiel einen Kindersitz ohne IsoFix
zu montieren sind dafür häufig
zu kurz geraten.
Einen sonderlich
hochwertigen und modernen Eindruck hinterlässt
das übersichtliche Cockpit leider nicht.
Die Kunststoffverkleidungen verfehlen trotz
Metalloptik ihre erwünschte Wirkung.
Wirklich gut gefallen hat uns das im Toyota
Avensis neue, leicht zu bedienende Touch&Go-System
(ab 550 Euro) mit ergonomischer und intuitiver
Bedienung. Dieses bietet neben den Audio-
und Navi-Eigenschaften auch noch eine sich
als praktisch erwiesene Google Search Online-Adress-Suche
bei Konnektivität per Bluetooth mit
einem datenfähigen Handy inkl. Datentarif.
Klassenprimus:
Der gut zugängliche Kofferaum bietet
ein Fassungsvermögen von 543 bis 1.690
Litern
Zwei Benziner
(132 und 147 PS) und drei Diesel (124 bis
177 PS) sorgen für Vortrieb
Die Japaner
tragen dem in Europa traditionell hohen
Dieselanteil in der Mittelklasse von rund
70 Prozent druch zunehmend besseren selbstzündern
Rechnung. Der harmisch klingende
Selbstzünder
- bisher keine Domäne der Asiaten -
zeichnet sich nun durch ein gutes Ansprechverhalten
und maximales Drehmoment ab Drehzahlen von
2.000 Umdrehungen pro Minute aus. Das Aggregat
verfügt über ausreichend Kraft.
Auch bei größere Autobahnsteigungen
sind kaum Gangwechsel über das sauber
geführten Sechsgang-Getriebes notwendig.
Desweiteren zeichnte das Treibwerk ein Verbrauch
von nur noch 5,4 Litern je 100 Kilometer
aus. Dies entspricht einer CO2-Emissionen
von 147 g/km. Unser Testverbrauch bei zügiger
Fahrt betrug allerding knapp 7,5 Litern.
Immer noch in Ordnung für ein über
1,5 Tonnen schweren Lademeister. Den Paradesprint
von null auf hundert Stundenkilometer erledigt
der frontgetriebene Avensis Combi in 9,2
Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit
beträgt 210 km/h. Eine sechsstufige
Wandlerautomatik offeriert Toyota ab dem
2,2-Liter-Diesel (150 PS) zu Preisen ab
31.300 Euro. Im wettbewerbsumfelod ist der
Verbrauch noch immer zu hoch. Ein aktueller
VW Passat konsumiert mit dem 140 PS starken
2.0 TDI über einen Liter weniger auf
hundert Kilometer.
Im
Test der 150 PS starke 2,2l D-4D Turbodiesel
Für Sparfüchse empfehlen wir deshlab
den neuen
2,0-4D Diesel des dann bereits ab 25.950
Euro erhältlichen Avensis Kombi. Dieser
leistet 91 kW (124 PS) und verfügt
immerhin auch über 310 Newtonmeter
maximales Drehmoment. Davon stehen 300 Nm
bereits ab 1.400 Touren zur Verfügung.
Der Verbrauch reduzierte sich auf 4,6 Liter.
Von 0 auf Tempo 100 spurtet der Fronttriebler
mit dem kleineren Diesel in 10,1 Sekunden.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt dann
bei 200 Stundenkilometer.
Drei
verschiedene Ausstattungslinien stehen für
den Avensis zur Wahl
Fahreigenschaften
Der Avenis
Combi fährt sich nach der Renovierung
unkompliziert und komfortabel. Die Lenkung
arbeitet nun deutlich präziser mit
mehr Rückmeldung. Das Fahrwerk erlaubt
nun ohne Komforteinbußen mehr Dynamik,
und die Geräuschdämmung erweist
sich auch bei hohen Tempi als vorbildlich.
Ausstattungen und Extras
Drei verschiedene
Ausstattungslinien stehen für den Avensis
zur Wahl. Die Basisversion verfügt
über sieben Airbags, 16-Zoll-Stahlräder,
elektrische Fensterheber vorne, eine Klimaanlage
und ein CD-Radio. Der 150-PS-Selbstzünder
ist erst ab der mittleren von uns gefahrenen
Variante Life zu haben, Diese umfasst zusätzlich
eine Mittelkonsole mit Metallic-Finish,
das neue Infotainmentsystem mit Touch&Go,
eine Rückfahrkamera, eine Klimaautomatik,
elektrische Fensterheber hinten, ein Tempomat
und Leichtmetallfelgen in 17 Zoll. In der
Topausstattung Executive erweitert sich
die Seirenausstattung um Sitze in Alcantara-/Lederkombination,
ein Soundsystem mit elf Lautsprechern, eine
Sitzheizung vorn sowie Gepäckraumschienen
für den Kombi. Auf Wunsch sind auch
einige Assistenzsysteme erhältlich.
Unter anderem ein Abstandstempomat, ein
Totwinkelwarner und ein aktiver Spurhalteassistent.
Das radarbasierte Antikollisionssystem (Pre-Crash
Safety System) leitet automatisch eine Notbremsung
ein, wenn ein Unfall droht. Wenn PCS eine
Kollision als wahrscheinlich einstuft, warnt
es den Fahrerzunächst und aktiviert
den Bremsassistenten. Alle Assistenten sind
nur als Paket und einzig für den Avensis
2.2 D-4D Automatik in der Topvariante Executive
bestellbar.
Technische
Daten Toyota Avensis Combi 2.2l D-4D
Life
Hersteller:
Toyota
Karosserie:
5
Türig - 5 Sitze
Motor:
Reihen-Vierzylinder
Diesel
Hubraum:
2.231
ccm
Leistung:
110
kW (150 PS) bei 3.600 U/min
Drehmoment:
340
Nm von 2.000 bis 2.800 U/min
Getriebe:
manuelles
6-Gang-Getriebe
Von
0 auf 100
9,2
s
Höchstgeschwindigkeit:
210
km/h
Verbrauch
(ECE)
5,6
Liter
CO2-Ausstoß
mit Automatik
147
g/km
Kraftstoff:
Diesel
Schadstoffklasse
Euro
5
Kofferraumvolumen
543
bis 1.690 Liter
Länge/Breite/Höhe/Radstand
4.780/1.810/1.480/2.700
mm
Tank
60
Liter
Leergewicht
/ Zuladung
1.555 kg / bis zu 575 kg
Wendekreis
Maxi
10,0
m
Basispreis
5trg. in Version Life (6 M/T)
ab
29.300,- Euro
FAZIT:
Toyota wollte mit dem neuen Avensis
in die deutsche Premium-Liga vorstoßen.
Mit der von uns gefahrenen und gründlich
überarbeiteten Variante kommen
die Japaner diesem Ziel einen großen
Schritt näher. Inbesondere die
Motorisierung erwies sich mit dem soliden
150-PS-Turbodiesel als eine gute Wahl.
Erfreulicher ist, dass Toyota die Preise
im Zuge des Facelifts nicht erhöht
hat. Los geht es unverändert bei
23.700 Euro für die Kombiversion.
Der getestete Avensis Combi 2.2 D-4D
Life schlägt mit mindestens 29.300
Euro zu Buche. Der Avensis stellt aus
unserer Sicht ein faires Angebot dar:
Dynamischer, agiler und präziser
und dennoch sparsamer als sein Vorgänger
und dabei zu gleichem Preis besser ausgestattet,
könnte die zweite Lebenshälfte
im Modellzyklus des Avenis die Absatz-Bilanz
deutlich besser ausfallen.