AutoTest Hyundai
i40
CW 1.7 CRDI Premium So
gut ist der neue Mittelklasse-Kombi
Hyundai
i40 Kombi
1,7-Liter-Diesel mit 100 kW (136
PS) mit max. Drehmoment 330 Nm
6-stufen
Automatikgetriebe mit man. Schaltgasse
und Lenkrad-Schaltwippen
Verbrauch
5,6 Liter im Drittelmix; CO2-Emission
149 g/km
Entwickelt
in Deutschland - montiert in Tschechien
Testwagenpreis
mit Automatik ab 33.980, Euro
Im
Test der neue Mittelklasse-Kombi i40 CW
Premium automatik 1,7 CRDi mit 136 PS
Großer Mittelklasse-Kombi im Test:
Fahrbericht Hyundai i40 CW 1.7 CRDI
Die beiden
aufwärts strebenden Marken Kia und
Hyundai kannte vor wenigen Jahren kaum ein
Europäer. Dies hat sichzwischenzeitlich
nachhaltig geändert. Keine andere Marke
hat in der vergangenen Dekade einen derartigen
Imagesprung vollzogen wie Hyundai.
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Die Führung von Volkswagen hat zwischenzeitlich
nicht mehr Toyota als primären Erzrivalen
um Platz 1 auf dem Erfolgsradar, sondern
die beiden ehrgeizigen Tiger aus Südkorea.
Ihren Erfolg im Segment der Kleinwagen versucht
der koreanische Autobauer nun auch auf die
Kompakt- und Mitttelklasse - mittelfristig
auch auf die Oberklasse - auszuweiten. Die
Marke Hyundai setzt mit Primärtugenden
wie Qualität, Design und Preis serh
erfolgsversprechend zum Sturm auf die Mittelklasse
an. Wir haben den in Deutschland entwickelten
Kombi i40 CW - der dabei ist den Anschluss
an deutsche Marken herzustellen - einem
ausführlichen Fahrbericht unterzogen.
Als Antrieb haben wir uns für den 1,7
Liter Diesel entscheiden.
Der Anti-Passat
mit modernem Design und gefälliger
Optik
Als der schicke
neue Hyundai i40 Ende im Juni 2012 sein
Debüt auf dem deutschen Markt gab,
war er vorerst ausschließlich als
Kombi erhältlich. Aufgrund des in dem
Segment wichtigen Flottengeschäfts
gewährten die Koreaner dem Kombi strategisch
die Vorfahrt. Das Flaggschiff erstreckt
sich auf stolze 4,77 Meter und bewegt sich
damit im Bereich eines VW Passat Variant
oder Ford Mondeo Turnier.
Der Hyundai
ist zweifelsohne eine gestandenes Fahrzeug
mit einem attraktiven Exterieur. Die Optik
braucht sich nicht merh zu verstecken und
befindet sich auf Augenhöhe mit seinen
europäischen Wettbewerbern. Im Vergleich
zu seinem etwas emotionslos geratenem Konkurenten
aus Wolfsburger haben es die Koreaner geschafft
einen elegant und dynamisch designten Kombi
mit bulligem Heck und kraftvollem Ausdruck
auf die Räder zu stellen. Der i40 gefällt
mit harmonischen Formen und Linien. Markant
sind die flach abfallende Heckscheibe und
der wellenartige Knick in der Dachlinie.
Mittlerweile ein Markenzeichen geworden
ist der auffällige Hexagonal-Grill.
Einen hohen Wiedererkennungswert besitzt
die Sichtsignatur der wellenartigen Tagfahrleuchten.
Der
Hyundai i40 Kombi mit großer Heckklappe
Interieur
Mit sattem
Geräusch gibt das schlüsselos
geöffnete Türschloss den Zugang
zum gediegen Interieur frei. Den Fahrer
erwartet ein glanzvolles Ambiente mit einem
fein abgestimmten und hochwertig wirkenden
Materialmix. In der von uns gefahrenen Topausstatung
verwöhnt der Hyundai mit allem, was
die Herzen von Kombi-Kunden höher schlagen
läßt. Die Oberflächen überzeugen
mit einer angenehmen Haptik. Es macht Spass
seine Hand über das weich unterfütterte
Armaturenbrett und Oberflächen herumwandern
zu lassen. Qualität und Haptik des
Cockpits übertreffen mittlerweile auch
Fahrzeuge aus deutscher Fertigung von Ford
und Opel.
Die
Materialanmutung und Verarbeitung befindet
sich auf einem hohen Niveau
Die Platzverhältnisse
im Innenraum sind vorzüglich. Fahrer
und Beifahrer sitzen kommod und finden auf
dem Gestühl großzügige Platzverhältnisse
vor. Auch die Fondpassagiere kommen nicht
zu kurz und genießen einen ordentlichen
Sitzkomfort ohne sich um Druckstellen an Kopf
und Knien Gedanken machen zu müssen.
Den Koreanern gelang es trotz der sportlichen
Dachlinienführung des Hyundai i40 keine
Zugeständnisse beim Platzangebot im Fond
machen zu müssen.
Der beheizbare
Fahrersessel ist elektrisch einstellbar,
das Lenkrad lässt sich in zwei Ebenen
justieren. Das weiche Lenkrad liegt angenehm
in der Hand ist aber - zwar gut gemeint
- mit Multifunktions-Tasten überfrachtet
worden. Der grün markierte Knopf des
Spurhalteassistenten sticht aus den Bedienelement
heraus. Bei vermeintlich unbeabsichtigtem
Überfahren von Fahrspurmarkierungen
lenkt der Assistent behutsam per Bremseingriff
wieder auf den rechten Kurs.
Gut abzulesen und schön anzusehen ist
die blau hinterlegte Cockpit-Instrumentierung.
Es gibt viele Ablagen und sie sind auch
an den richtigen Stellen plaziert. Mit 553
bis 1.719 Litern Kofferraumvolumen ordnet
sich der i40 CW zwar knapp hinter dem Klassenprimus
VW Passat Variant ein, schlägt aber
deutlich die Wettbewerber Ford Mondeo Turnier
oder den Opel Insignia Sports Tourer.
Die
Ladefläche ist schnell und leicht umgeklappt
- aber leider nicht ganz eben
Motor
Als Antrieb
des getesteten Hyundai i40 CW kommt der
bewährte aber unaufgeregte 1,7-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
mit 136 PS zum Einsatz. Der der gut geräuschgedämmte
Direkteinspritzer mobilisiert ein Drehoment
von 320 Newtonmeter. Durchzug, Drehfreude
und Laufkultur genügen den Ansprüchen
für den Alltag. Es ermöglicht
dem 1,7 Tonnen schweren Kombi immer noch
flotte Ampelstarts und zügige Überholvorgänge.
Erst ab 180 km/h geht dem Aggregat dann
spürbar die Puste aus. Die Leistunsentfaltung
geht geräuscharm und vibrationsfrei
vonstatten. Zwar versammelt sich das volle
Drehmoment erst ab 2.000 Umdrehungen, aber
bereits bei niedrigen Drehzahlen schiebt
der 1,7-Liter-Diesel ausreichend kraftvoll
an. Den Paradesprint von null auf hundert
erledigt der i40 CW in nur 12 Sekunden.
Die Kraft wird bei unserem Testwagen über
eine Automatik (Aufpreis 1.400 Euro) übertragen.
Topspeed erreicht der Wagen immerhin erst
bei 190 km/h. Als Handschalter erreicht
der i40 immerhin einen Topspeed von 200
km/h. Der Testverbrauch war akzeptabel.
Den offiziellen Verbrauch laut Herstellerangaben
von 5,6 Litern im Drittelmix nach NEFZ mussten
wir nur nur um einen guten halben Liter
pro hundert Kilometer nach oben korrigieren.
Die CO2-Emission entspricht laut Herstellerangaben
149 g pro gefahrenen Kilometer. Ein Start-Stopp-System,
das den Normverbrauch noch um 0,2 Liter
weiter drücken könnte ist bisher
allerdings dem manuellen Handschalter vorbehalten.
Der
direkteinspritzende Turbodiesel 1.7 CRDi
leiste 100kW (136 PS)
Fahreigenschaften: Solider Langstrecken-Cruiser
Wie schon
der Antriebsstrang, so bietet auch das Fahrwerk
einen gelungenen Komfort. Ganz nach europäischem
Geschmack zeigen die Federelemente ein feines
Ansprechverhalten und auf gröberen
Unebenheiten ausreichend Reserven, ohne
schwammig zu wirken. Auch die neue Lenkung
demonstriert, dass die spürbar hakeligen
älteren Pendants früherer Hyundai-Modelle
der Vergangenheit angehören. Eine leichtgängige
und präzise Lenkung sowie der tadellose
Geradeauslauf unterstützen den Eindruck,
dass es sich beim i40 CW wenigher um einen
agilen Sportler aber dafür um einem
soliden Langstrecken-Cruiser handelt. Der
Koreaner überzeugt als komfortabler
Autobahngleiter mit tadellosem Geradeauslauf.
Die Federung hätte noch ein klein wenig
Feinabstimmung bedurft. Beim Anfedern von
leichten Bodenwellen oder Querfugen neigt
das Fahrwerk zugunsten einer hohen maximalen
Zuladung zu leichten - aber verzeihlichen
Schwächen.
"Do
scheppert nix" ist das
Zitat und Youtube-Hit des Jahres 2011.
Volkswagen-Chef Herr Prof. Dr. Winterkorn
brachte es ungewollt auf den Punkt,
was viele bis vor kurzem noch kaum
für möglich gehalten hätten.
Die jüngsten Fahrzeug-Debüts
des koreanischen Autobauer-Duos Hyundai
und Kia fahren mittlerweile voll auf
Augenhöhe mit den Modellen des
Autoprimus aus Niedersachsen. Ja in
einigen Punkten sind sie sogar besser.
Gut
zu erkennen: Die Lichtsignatur per LED-Tagfahrlicht
Ausstattung und Preise
Die Koreaner
statten die jeweiligen Ausstattungsvarianten
relativ oppulent aus. Vieles, was anderswo
richtig ins Geld geht, ist beim i40 cw 1.7
CRDI bereits serienmäßig. Dies
erklärt die relativ hohen Einstandspreise,
die sich ausstattungsbedingt erst auf den
zweiten Blick als durchaus günstig
erweisen. Ab 28.990 Euro ist der Hyundai
i40 Kombi mit dem 136-PS-Diesel in der mittleren
Ausstattung Style zu bekommen. Die Ausstattung
umfasst hier bereits: Klimaautomatik, Einparkhilfe
vorne und hinten, Alarmanlage, Tempomat
und 16-Zoll-Leichtmetallräder. Die
Ausstattungsvariante "Premium"
schlägt mit dem 2 Liter-Benziner mit
mindestens 31.140 Euro zu Buche. Mit dem
von uns gefahrene höchste 100 kW starken
1.7 CRDI unter der Haube ruft Hyundai hierzu
mindestens 32.580 Euro auf. Dafür erhält
der Käufer 17-Zoll-Felgen, Xenon-Licht
und schlüssellosen Fahrzeugzugang.
Der Einstieg in die Baureihe beginnt bei
23.390 Euro. Immer enthalten ist das 5-Jahre-Garantiepaket.
Die Wolfsburger verlangen für einen
ähnlich ausgestatteten Passat mit einem
Aufpreis von ungefähr 3.000 bis 5.000
Euro deutlich mehr.
Vierzylinder-Dieselmotor, Turboaufladung,
vier Ventile je Zylinder
Hubraum:
1.685
ccm
Leistung:
100
kW (136 PS) bei 4.000 Umdrehungen pro
Minute
Drehmoment:
320 Nm bei 2.000 bis 2.500 Umdrehungen
pro Minute
Getriebe:
Automatikgetriebe
mit 6 Stufen
Antrieb
Frontantrieb
Räder
Bereifung
215/50 R17
Von
0 auf 100
12
s
Höchstgeschwindigkeit:
190
km/h
Verbrauch
(ECE)
5,6
Liter
CO2-Ausstoß
mit Automatik
149
g/km
Kraftstoff:
Diesel
Kofferraumvolumen
207/506/786
Liter
Anhängelast
ungebremst
700
kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand
4.770/1.815/1.470/2.770
mm
Leergewicht
/ Zuladung
1.589
bis 1.734 kg / 416 bis 561 kg
Wendekreis
10,94
m
Testwagenpreis
ab:
32.580
Euro
Der
Hyundai i40 wurde größtenteils
in Deutschland (Rüsselsheim) entwickelt
Als weitere
z.T. aufpreispflichtige Aussttaungsfeatures
gibt es alles was das Autofahrerherz begehrt.
Neben sicherheitsrelevanten Details wie
einem Spurhalteassistenten, Bi-Xenon- und
Kurvenlicht, Rückfahrkamera und aktivem
Einparksystem steigern auch elektrisch einstellbare,
klimatisierte Sitze, ein beheizbares Lenkrad,
Touchscreen-Monitor und Klimaautomatik in
unserem Testwagen der Ausstattung Premium
den Komfort.
Nicht zu verachten ist die üppige Hyundai-Garantie
von immerhin fünf Jahren. So mancher
deutscher oder europäischer Hersteller
könnte sich hier eine Scheibe abschneiden.
Nur beim Schwesterunternehmen Kia gibt es
mit sieben Jahre Garantie noch mehr.
Konnte
im Test gut überzeugen: Der Hyundai
i40 Kombi
FAZIT:
Hyundai i40 CW ist technisch und optisch
auf der Höhe der Zeit
Bei
dem Hyundai i40 CW handelt es sich
um einen ernst zu nehmenden Wettbewerber
für den Klassenprimus VW Passat
Variant. Die Zeiten, in denen koreanische
Autos nicht mit Fahrzeugen aus deutscher
Produktion mithalten konnten, sind
längst vorbei. Die großzügige
Vollgarantie über fünf Jahre,
denen deutsche Wettbewerber weiterhin
nur mickrige zwei Jahre entgegensetzen,
unterstreicht das gestiegene Selbstbewusstsein.
Das Kostenbewusstsein nimmt weltweit
zu und spielt einer preisreagiblen
Nachfrage deutlich in die Hände.
Es behaupten sich zunehmend die Marken
die eine gute Qualität zu einem
bezahlbaren Preis anbieten. Vor allem
finden Garantie, Verbrauch, Gebrauchswert,
Verarbeitung, Handling eine hohe Beachtung.
Das hat der Hyundai-Konzern verstanden
und sich dieser Situation angepasst.
Der i40 bietet in der Mittelklasse
einen äußert attraktiven
Gegenwert, der die Bedürfnisse
privater Käuferund zugleich von
Firmenwagen-Disponenten zu befriedigen
vermag.